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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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anzutreffen.“
    Er legte den Kopf schief, als räume er beiläufig seinen Fauxpas ein. „Wenn ich die fragliche Frau und ihre soeben gegebene Antwort betrachte, nehme ich meine Aussage doch nicht zurück, Euer Ehren.“
    Wenn er so etwas gestern gesagt hätte, hätte sie gelacht, aber heute konnte sie nicht lachen. Ihre Kehle schnürte sich zusammen, als sie sah, wie sein eigenes Lächeln verebbte. Er strahlte eine solche Zwanglosigkeit aus. Eine Art, einfach er selbst zu sein, die in ihr – und offenbar auch in jeder anderen Frau – den Wunsch weckte, in seiner Nähe zu sein. Mit ihm zusammen zu sein.
    „Claire.“ Er schaute sie eine Sekunde zerknirscht an und ihr wurde schwer ums Herz. Ihr graute vor den Worten, die diesem Blick gleich folgen würden. „Ich habe einen schlechten Zeitpunkt gewählt, ich weiß. Aber es gibt etwas, das ich dir hätte sagen sollen.“ Er hob den Kopf, und der Ernst in seinen Augen zog den Knoten in ihr noch fester zusammen. „Cara Netta LeVert und ich …“
    „Sutton! Da bist du ja.“ Die erwähnte junge Frau erschien im Türrahmen. „Ich habe dich gesucht.“ Sie schwebte in einem dünnen Kleid aus perlmuttfarbenem Satin und mit einer Schärpe in der Farbe ihrer Augen, die ihre schmale Taille betonte, auf sie zu. Sie schob die Hand unter Suttons Arm, als wäre diese Geste mehr ein Reflex als eine bewusste Handlung. „Oh, wie schön!“ Ihr Blick wanderte zum Tisch. „Und schau nur.“ Sie hob eine der Tischkarten hoch. Madame LeVerts Karte, für die sich Claire besonders viel Mühe gegeben hatte. Sie hatte darauf eine Straßenszene aus Paris gezeichnet. „Wie exquisit! Mutter wird begeistert sein, wenn sie das sieht. Wo hat Mrs Acklen diese Karten machen lassen?“
    „Miss Laurent hat sie gemacht.“ Stolz schwang in Suttons Stimme mit. „Sie ist nicht nur eine ausgezeichnete Privatsekretärin, sondern auch eine sehr talentierte Künstlerin.“
    Claire freute sich über dieses Kompliment, besonders wenn sie an seine ursprüngliche Meinung von ihr dachte. Das Bild, wie er rückwärts aus der Laube purzelte, weckte Gefühle in ihr, von denen sie wusste, dass sie sie lieber vergessen sollte.
    „Wirklich, Miss Laurent?“ Cara Netta trat näher neben Sutton. „Sie zeichnen und malen?“
    „Ja, aber in letzter Zeit leider nicht viel.“ Claire zwang sich zu einem Lächeln. „Die letzten Wochen waren ziemlich ausgefüllt.“
    „Gefällt es Ihnen, Mrs Acklens Privatsekretärin zu sein? Ich kann mir vorstellen, dass es eine ziemlich anstrengende Aufgabe ist.“
    „Diese Aufgabe gefällt mir sehr, Miss LeVert. Und ich bin Mrs Acklen sehr dankbar für die Gelegenheit, die sie mir bietet.“
    „Ja, das kann ich mir denken. Und hier auf Belmont zu wohnen muss Ihnen wie ein Traum vorkommen.“
    Claire hörte in dieser Bemerkung eine deutliche Spitze, entdeckte davon aber nichts in Cara Nettas freundlicher Miene. „ Belmont ist einzigartig, das stimmt, Madam. Eine Art amerikanisches Versailles, wenn man so will.“
    Es mutete sie komisch an, Cara Netta mit Madam anzusprechen, da die junge Dame wahrscheinlich nicht viel älter war als sie selbst. Aber der Unterschied in ihrem gesellschaftlichen Stand verlangte es. An diesen Unterschied war sie heute öfter erinnert worden als in ihren ganzen bisherigen Wochen auf Belmont .
    „Miss Laurent kommt ursprünglich aus Paris“, warf Sutton ein, um das Schweigen zu füllen. „Sie kam mit ihren Eltern in die Staaten, als sie neun war. Sie zog Ende des Sommers aus New Orleans hierher.“
    „Nun …“ Cara Nettas Lächeln wurde breiter. „Du bist ja sehr genau informiert, Sutton.“
    Claire dachte genau das Gleiche und war überrascht, dass er sich diese Einzelheiten gemerkt hatte. Und dass er sie seiner Begleiterin gegenüber erwähnte. Es war offensichtlich, wenigstens für Claire, dass Cara Netta von Claires Anwesenheit alles andere als begeistert war.
    „Mrs Acklen hat noch einmal wiederholt, Miss Laurent, dass wir uns Ihre Talente zunutze machen können, solange wir hier sind. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir bei einer bestimmten Sache helfen könnten.“
    Claire entging Suttons Seitenblick auf Cara Netta nicht. Unwillkürlich fragte sie sich, ob zu dieser Sache gehörte, dass sie etwas putzen sollte. Einen Nachttopf vielleicht? „Natürlich, Miss LeVert. Ich helfe Ihnen gern. Lassen Sie es mich einfach wissen, wenn Sie mich brauchen.“
    Die Gäste betraten nach und nach das Esszimmer, und Cara Netta warf einen

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