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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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Blick hinter sich, bevor sie sich wieder zu ihr umdrehte. „Ich sehe, dass das Essen gleich serviert wird, Miss Laurent. Es war mir eine Freude.“
    Claire schaute von ihr zu Sutton, da ihr sehr wohl bewusst war, was Cara Netta damit sagen wollte. Doch sie hatte das Gefühl, nicht die Freiheit zu besitzen, sie zu verbessern.
    „Weißt du“, sagte Sutton mit einem etwas steifen Lächeln. „Miss Laurent leistet uns beim Essen Gesellschaft, Cara Netta.“
    Cara Nettas Miene verzog sich nur einen kurzen Moment. „Oh … wie schön. Dann freue ich mich darauf, unser Gespräch beim Essen fortzusetzen.“
    Claire dankte ihr und hätte gern geglaubt, dass diese Worte ehrlich gemeint waren, aber etwas sagte ihr, dass dem nicht so war.
    Ein lobendes Oh und Ah kam von Mrs Acklens Mutter und Schwestern und auch von Madame LeVert und Diddie, als sie ihre Plätze am Tisch fanden. Sie bewunderten ihre Tischkarten und dann ihre Geschenke. Die Herren brachten ihre Freude ebenfalls zum Ausdruck, als sie an ihren Zigarren schnupperten.
    „Danke, Adelicia, wie großzügig.“
    „Die Taschentücher sind schön, Adelicia. So hübsch ist das alles!“
    Mrs Acklen nahm den Dank mit einem königlichen Nicken entgegen, und Claire schaute sie an, nur für den Fall, dass Mrs Acklen in ihre Richtung nicken würde. Aber das tat sie nicht. Bald erfüllten lebhafte Gespräche den Raum. Claire hatte gerade – gegenüber von Sutton und Cara Netta und einige Plätze weiter unten am Tisch – Platz genommen, als Mrs Routh an der Tür erschien.
    Ein einziger Blick in das Gesicht der Frau genügte, und Claire wusste, dass etwas ganz und gar nicht stimmte.

28
    M rs Routh schritt an Claire vorbei zu Mrs Acklen an der Stirnseite des Tisches. Sie beugte sich nach unten und flüsterte etwas. Mrs Acklens Blick wanderte sofort zu Claire. Mit einem fast unmerklichen Hochziehen ihrer Augenbraue rief sie Claire zu sich.
    Claire schob ihren Stuhl zurück und wollte unauffällig aufstehen, aber ihr Rock verfing sich unter einem Stuhlbein, sodass sie an den Tisch stieß. Das Kristall und Porzellan klirrte. Die Gespräche im Raum verstummten fast, als alle in ihre Richtung schauten. Mit glühend heißem Gesicht bedeutete Claire, dass alles in Ordnung sei, und hielt den Blick gesenkt, während die Stimmen um sie herum wieder eine normale Lautstärke annahmen.
    „Ja, Mrs Acklen?“, flüsterte Claire und trat mit einer Verbeugung neben sie.
    „Es hat sich eine Situation ergeben, Miss Laurent.“ Strenges Missfallen lag in Mrs Acklens gedämpfter Stimme, während das höfliche Gastgeberinnenlächeln sich um keine Spur veränderte. „Mr Polk ist gerade eingetroffen, um uns beim Essen Gesellschaft zu leisten. Haben Sie heute nicht die Post durchgesehen, um zu prüfen, ob er seine Antwort geändert hat?“
    „Doch, Madam, ich habe nachgesehen. Er hat nicht …“
    „Nun …“ Mrs Acklen lächelte ihrer Mutter, Mrs Hayes, zu, die zwei Plätze weiter saß, dann hob sie ihr Wasserglas an ihre Lippen, aber nicht, um zu trinken. „Jedenfalls ist er jetzt hier und wartet in der Eingangshalle.“
    „Verstehe.“ Claire überlegte schnell. „Ich gehe sofort ins Geschirrzimmer und hole ein weiteres Tischgedeck und dann …“
    „Es wäre weitaus weniger auffällig, Miss Laurent, wenn Sie einfach mit Miss Cenas und den Kindern im Nebenzimmer essen würden.“
    Claire spürte, wie Tränen in ihren Augen brannten, und hasste es, dass sie sich von so etwas beleidigen ließ. „Ja, Madam, natürlich.“
    „Und Sie haben doch an eine zusätzliche Kiste Zigarren gedacht, hoffe ich.“
    Claire verzog das Gesicht. Sie hätte fast eine zusätzliche Kiste gekauft, hatte aber das Geld nicht vergeuden wollen. Wie dumm von ihr. „Es tut mir leid, aber …“
    In diesem Moment sah sie, wie Sutton mit seiner Zigarrenkiste in der Hand von seinem Stuhl aufstand. Ohne zu wissen, woher er ahnte, was los war, wusste sie, was er vorhatte.
    „Ja, Madam.“ Sie atmete schnell ein. „Ich habe eine Zigarrenkiste für Mr Polk.“
    „Dann stellen Sie sie hin, Miss Laurent. Schnell!“
    Claire richtete sich auf, schluckte ihre Tränen hinunter und wagte es nicht, in Cara Nettas Richtung zu schauen. Denn sie wusste, dass die junge Frau sie sicher beobachtete. Bei jedem Schritt fühlte Claire die unangenehme Aufmerksamkeit der anderen auf sich, die sich bemühten, so zu tun, als würden sie sie nicht anstarren, obwohl sie das taten, und als würden sie nicht, genauso wie sie selbst,

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