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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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Leben.“ Er seufzte. „Mit meinem eigenen Geld hätte ich mir nicht einmal diese eine Reise leisten können. Und ja, ich bin Anwalt in einer angesehenen Anwaltskanzlei, aber …“ Er suchte nach den einfachsten Worten, die er finden konnte, um ihr seinen Traum zu erklären. „Aber eigentlich will ich ein Pferdegestüt aufbauen.“
    Sie blinzelte. Die Entrüstung auf ihrem Gesicht, auch wenn sie sehr subtil war, sprach Bände.
    „Und meine Frau“, sagte er, so vorsichtig er konnte, „falls ich je heiraten sollte, muss das auch wollen. Genauso sehr wie ich.“
    Cara Netta schaute ihn an. Er konnte fast sehen, wie ihre Hoffnungen Schritt für Schritt erstarben, zusammen mit dem Leuchten in ihren Augen.
    Sie stand auf, und er trat neben sie. Wortlos gingen sie zum Haus zurück, ohne sich zu berühren, ohne zu sprechen. Als sie die Kunstgalerie erreichten, drehte Cara Netta sich zu ihm um. Ihr Gesicht verriet ihre aufgewühlten Gefühle.
    „Wenn du mich fragst, Sutton …“ Tränen liefen ihr übers Gesicht. „Ich glaube, du machst einen Fehler. Ich glaube, wir hätten ein gutes Leben haben können. Ich habe viele gute Ehen gesehen, in denen es viel weniger Zuneigung zwischen den Partnern gibt als zwischen uns.“
    Ihre Worte schmerzten ihn. Nicht, weil sie nicht wahr gewesen wären, sondern weil sie sich irgendwie eingeredet hatte, dass eine solche Ehe genug wäre. „Was du sagst, stimmt, Cara Netta. Aber du verdienst viel mehr.“
    Mit zitterndem Kinn schaute sie ihn durch neue Tränen hindurch an. Eine Bewegung, die er aus dem Augenwinkel wahrnahm, machte ihn stutzig, aber er drehte erst den Kopf, als Cara Netta dies tat.
    Claire befand sich auf dem Rückweg von den Wiesen zum Herrenhaus. Falls sie ihn und Cara Netta sah, zeigte sie es nicht.
    „Ich frage mich“, sagte Cara Netta mit leiser, aber keineswegs sanfter Stimme, „was Miss Laurent von einem Pferdegestüt hält. Hast du sie schon gefragt, was sie dazu denkt?“
    Sie drehte sich auf dem Absatz um und marschierte ins Haus.
    Betroffen, aber wohl wissend, dass er schuldig im Sinne der Anklage war, wartete Sutton vor dem Haus, um ihr Zeit zu lassen, in ihr Zimmer zu gehen.
    Als er später im Bett lag und ihren schmerzlichen Wortwechsel überdachte, wusste er, dass er das Richtige getan hatte. Für sie beide. Sie hätten zwar vielleicht ein gutes Leben miteinander haben können, aber er hätte Cara Netta um das Leben und die Liebe betrogen, die sie verdiente.
    Denn sie verdiente einen Mann, dessen Herz jedes Mal höher schlug, wenn sie das Zimmer betrat, einen Mann, dessen Atem stockte, wenn sie herausfordernd eine eigensinnige Braue in die Höhe zog. Einen Mann, der sie beschützen und vor Gefahren bewahren wollte, der dafür kämpfen würde, jeden ihrer Träume zu verwirklichen. Ein Mann, der es kaum erwarten konnte, sie zu berühren, selbst wenn es nur zufällig geschah, während sie nebeneinander hergingen. Ein Mann, der nachts wach lag und davon träumte, wie er sie umwerben und ihr Herz gewinnen könnte und der sie in die Arme nehmen und küssen wollte, bis ihr schwindelig wurde.
    Cara Netta LeVert verdiente einen Mann, der für sie das empfand, was er für Claire empfand.

33
    A m nächsten Morgen wachte Claire erst spät auf. Sie hatte unruhig geschlafen und von Papa und Antoine und von einem Boot geträumt, auf dem sie sich befanden und das unterging. Sosehr sie sich auch bemühte, konnte sie keinen Weg finden, von diesem Boot herunterzukommen. Und das Grausamste war: Gerade, als das Wasser bis zu ihrem Hals stand, tauchten Krokodile in dem trüben Wasser auf und schwammen direkt auf sie zu.
    Als sie sich ankleidete und ihr Zimmer verließ, war es kurz nach acht. Am liebsten wäre sie zu einem langen Spaziergang aufgebrochen und hätte die dunklen Träume mit der kühlen Morgenluft und dem Sonnenschein vertrieben, aber die Stimmen, die aus dem Esszimmer drangen, sagten ihr, dass ein solches Verhalten als unhöflich gedeutet würde.
    Sie trat um die Ecke, woraufhin das Gespräch am Frühstückstisch verstummte.
    Noch bevor sie Platz nahm, spürte sie, dass eine Vorfreude in der Luft lag. „Guten Morgen“, sagte sie leise und stellte fest, dass das Frühstück noch nicht serviert worden war.
    „Guten Morgen“, erwiderte man ihr am Tisch. Mrs Acklen und Madame LeVert saßen an einem Ende und strahlten beide. Diddies Miene war ähnlich fröhlich und auch die der Kinder. Cara Netta jedoch hatte dunkle Ringe unter den Augen und sah aus, als

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