Geliebte Fälscherin (German Edition)
habe Diddie heute gesagt, wie wunderbar es ist, dass du und ich uns so nahegekommen sind. Und wie gut wir uns verstehen.“ Sie drückte seinen Arm. „Erinnerst du dich an den Nachmittag in Paris, als wir den Tag damit verbrachten, durch die Stadt zu gehen, und von einer Bäckerei zur anderen schlenderten und dann von einem Museum zum anderen …“
Sutton hörte zu und nickte in angemessenen Abständen, während sie von ihren Reiseerlebnissen erzählte. Er hatte fast das Gefühl, sie erzähle diese Dinge seinetwegen für den Fall, dass er das alles vergessen haben könnte. Er führte sie vom Herrenhaus weg und den Hang hinab zum Gewächshaus, da er unbedingt ungestört bleiben wollte.
Bei jedem Schritt verstärkte sich ihr Griff auf seinen Arm, und er fragte sich, ob sie ahnte, was er ihr zu sagen hatte.
„Und dann in Rom, als wir in dieses kleine Café an der Ecke gingen. Erinnerst du dich, welches ich meine? Es war …“
„Cara Netta …“
Sutton blieb stehen, nahm ihre Hände in seine und fühlte einen durchbohrenden Schmerz in seiner Brust, als er den ängstlichen Blick in ihren Augen sah. Cara Netta wusste es. Oder wenigstens ahnte sie es. „Ich würde fast alles tun, um dich nicht zu verletzen. Ich hoffe, du weißt das.“
Sie schüttelte den Kopf. Tränen traten ihr in die Augen. „Was es auch ist, Sutton, wir können es klären. Gemeinsam kann ein Paar alle Probleme lösen.“
„Ich wünschte, es wäre so einfach, Cara Netta. Aber wenn ich zuließe, dass unsere Beziehung weitergeht und zu einer Ehe führt, würde ich genau das tun: Ich würde dich verletzen .“
Ihr Griff wurde fester. „Wie kannst du das sagen? Wir werden das beneidenswerteste Ehepaar in Nashville sein. In den ganzen Südstaaten. Das weiß ich.“
„Du bist eine außergewöhnliche Frau, aber …“
Sie stieß ein trauriges Lachen aus. „Ein Satz, der so beginnt, hat nie ein gutes Ende.“ Sie entzog ihm ihre Hände und setzte sich auf eine Bank.
Sutton nahm neben ihr Platz, und sie schaute zu ihm herüber.
„Ist es wegen des Hauses, das Mutter uns kaufen will?“
„Nein.“
„Ist es, weil ich wieder nach Europa fahren möchte?“
„Nein“, sagte er und betete im Stillen um die richtigen Worte. „Es geht nicht darum. Und doch … hat es irgendwie damit zu tun.“ Wie sollte er ehrlich zu ihr sein, ohne alles zu zerstören, was sie miteinander hatten? Er schuldete ihr die Wahrheit, aber die Wahrheit war so schmerzhaft und würde einen tiefen Keil zwischen sie treiben. „Du bist eine schöne, junge Frau. Freundlich und mitfühlend, großzügig und intelligent …“
„Und trotzdem sind diese Eigenschaften offenbar nicht genug.“ Cara Netta ließ den Kopf hängen. „Denn irgendwie habe ich deine Zuneigung verloren.“
Er beugte sich vor und hoffte, sie würde ihn wieder anschauen. „Du hast meine Zuneigung nicht verloren, Cara Netta. Ich bin einfach nicht der Mann, den du heiraten solltest. Und wenn du mich nur genau genug anschaust, siehst du das auch. Du könntest so viele andere Männer haben. Männer, die …“
„Ich will aber keinen von ihnen.“
„Aber das ist doch nur so, weil du die Augen verschließt. Du bist so fest entschlossen, dass ich der Richtige für dich bin. Ehrlich gesagt, habe ich nie verstanden, warum. Bis du mir erzähltest, was dein Vater gesagt hat.“
Sie schnaubte. „Jetzt kommt das wieder.“
„Im letzten Jahr, besonders während unserer Reise, waren wir beide verletzt und einsam, und ich glaube, wir haben Freundschaft mit etwas anderem verwechselt. Dafür gebe ich mir die Schuld. Ich hätte nicht zulassen dürfen, dass unser Einvernehmen so lange anhält.“
Ihr Blick wurde scharf. „Du hast also vor einer Weile beschlossen, dass du mich nicht liebst. Und doch hast du nichts gesagt.“
Seine Nacken- und Schultermuskeln spannten sich an. „Cara Netta, das war keine Entscheidung, die ich getroffen hätte. Es war …“ Er packte es völlig falsch an. „Ich brauchte einfach Zeit, um mir über meine Gefühle klar zu werden. Um alles deutlicher zu sehen.“
Sie wandte sich von ihm ab. Daraus konnte er ihr keinen Vorwurf machen.
„Würdest du mich bitte anschauen, Cara Netta?“
Sie rührte sich nicht.
„Bitte?“, flüsterte er.
Widerwillig drehte sie sich um.
„Ich bin wirklich kein vermögender Mann. Und das wenige Land, das ich habe, werde ich wahrscheinlich verlieren. Ich mache mir nichts aus der Oper, und diese eine Europareise reicht mir für mein ganzes
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