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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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den falschen Preis nannte.“
    Claire hatte nicht einmal gewusst, dass Mrs Worthington im Geschäft gewesen war, geschweige denn, dass sie ihr zugehört hatte.
    „Nicht viele Menschen korrigieren eine Verkäuferin, wenn sie sich verrechnet, besonders dann nicht, wenn es zugunsten des Kunden geschieht.“
    Claire betrachtete den schwarzweiß karierten Boden unter ihren Füßen und fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, dass sie mit dieser Bemerkung als so anständig dargestellt wurde. „Es war der erste Tag des Mädchens. Sie war nervös und aufgeregt und …“
    „Ja, ja, das mag schon sein.“ Mrs Acklen legte die Fingerspitzen aneinander. „Was ich damit sagen will, ist, dass ich Ihre Ehrlichkeit und den Anstand bewundere, mit dem Sie auftreten, Miss Laurent. Ihr Verhalten, Ihre Entscheidungen, jede Ihrer Bemerkungen fällt auf mich zurück. Auf ganz Belmont .“
    Claire konnte kaum nicken, als sie begriff, was Mrs Acklens Worte besagten. Besonders als sie daran dachte, was an diesem Nachmittag beinahe passiert wäre. Sie brauchte jetzt dringend einen Spaziergang, um ihre Nerven zu beruhigen, und wünschte allen eine gute Nacht, bevor sie in ihr Zimmer ging, um ihr Tuch zu holen.
    Hinter ihr ertönten Schritte auf dem Gang.
    „Claire?“
    Bei Suttons Stimme drehte sie sich um und war überrascht, dass er ihr gefolgt war. Aber noch überraschter war sie von seiner düsteren Miene.
    Seine Schritte verlangsamten sich, als er näher kam. „Seien Sie vorsichtig, Miss Laurent . Sie bewegen sich auf gefährlichem Terrain.“
    Claires Nerven waren aufs Äußerste angespannt. Fieberhaft überlegte sie, was sie sagen sollte, welche Frage sie stellen könnte, um zu erfahren, was er …
    Ein langsames Lächeln trat auf sein Gesicht. „Denn ich glaube, ich habe noch nie erlebt, dass Adelicia Acklen mit einer Angestellten so zufrieden gewesen wäre. Das heißt, dass du für uns andere die Messlatte sehr hoch legst.“
    Claire hätte ihn am liebsten gleichzeitig geschlagen und umarmt, begnügte sich dann aber damit, einfach wieder Luft in ihre Lunge zu lassen. „Es freut mich, dass sie zufrieden ist.“
    „Sie hat mir mitgeteilt, dass sie im Frühling einen Ball veranstalten will.“ Seine Braue zog sich nach oben. „Ich nehme an, sie hat mit dir darüber gesprochen?“
    Sie nickte. „Wir haben vom Mai nächsten Jahres gesprochen, vielleicht auch Juni. Damit habe ich mindestens sieben Monate Zeit. Reichlich Zeit, um mich vorzubereiten, und diese Zeit brauche ich auch. Sie denkt daran, mindestens fünfhundert Leute einzuladen!“
    Er lächelte. „Ihre Gästelisten können sehr lang sein.“
    Die Klaviermusik, die aus dem großen Salon kam, verebbte. Gleichzeitig drehten sie sich beide um und schauten den Gang hinab. Die Musik setzte wieder ein und sie wandten sich wieder einander zu. Claire fragte sich, ob er das Gleiche dachte wie sie: Dass es sicher war, weiterzusprechen, solange Cara Netta Klavier spielte. Seinen aufmerksamen Augen war bestimmt nicht entgangen, dass das Verhältnis zwischen ihr und Cara Netta distanziert und kühl war.
    „Was war heute Nachmittag los, Claire? In der Stadt?“
    Seine Frage überraschte sie. Aber nur ein wenig. Sie gewöhnte sich an seine direkte Art und zu ihrem Unbehagen auch daran, seinen Fragen kreativ auszuweichen. „Ich denke, es war eine Kombination aus verschiedenen Dingen. Ich habe ein Kleid nach dem anderen anprobiert, dann die warme Luft in der Kutsche …“
    „Bist du sicher? Denn du wirktest irgendwie aufgewühlt.“
    „Mit jedem Wort, das über unsere Lippen kommt, machen wir uns schuldig!“ Claire schaute zur Seite. Es kam nicht infrage, ihm von Antoine DePaul zu erzählen. Das wäre genauso, als würde sie sich vor einen heranfahrenden Zug werfen. Aber wie konnte sie ihm antworten und trotzdem ehrlich sein? Dann kam ihr ein Gedanke. Wie oft hatte sie schon beobachtet, dass Mrs Acklen dieselbe Taktik angewandt hatte. „Du hast recht, Sutton. Ich war heute Nachmittag aufgewühlt.“ Sie schaute ihn direkt an. „Aber jetzt geht es mir wieder gut. Danke für deine Nachfrage.“
    Ein belustigtes Funkeln trat in seine Augen. Er wollte wieder etwas sagen, aber sie brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen, als sie sah, wer am Ende des Flurs stand.
    Sutton drehte sich um.
    „Entschuldigen Sie, Mr Monroe.“ Mrs Routh trat vor. „Miss Cara Netta sucht Sie, Sir. Sie bat mich, Ihnen mitzuteilen, dass sie im großen Salon auf Sie wartet.“
    Claire hatte es nicht

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