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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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Café au lait bevorzugte.
    Sie seufzte. Wenn sie sowieso nicht hatte gehen wollen, warum störte es sie dann, dass sie nicht eingeladen worden war?
    Sie trieb Athena durch die Kiefern und Birken und hoffte, der Weg führte dorthin, wohin sie dachte. Sie beugte sich vor und rieb Athenas Hals. Sie schätzte die Geschwindigkeit und Stärke des Tieres und war Mrs Acklen dankbar, dass sie ihr erlaubte, die Stute zu reiten, sooft sie wollte. Nie in ihrem ganzen Leben würde sich Claire ein so ausgezeichnetes Pferd leisten können. Dieser letzte Gedanke setzte sich in ihr fest, wurde klarer und reichte viel tiefer als die Enttäuschung, weil sie nicht zum Kaffee eingeladen worden war. Sie gehörte nicht in Adelicias Welt aus Reichtum und Privilegien. Sie hatte kein Recht, hier zu sein. Die Welt mit Nachmittagstees, eleganten Seidenkleidern und Abenden in der Oper war ihr genauso fremd, wie es für Athena fremd war, mit Vollblutpferden Rennen zu laufen.
    Die hübsche schwarze Stute warf den Kopf zurück, als wolle sie diesem Gedanken vehement widersprechen. Claire fuhr mit den Fingern durch Athenas Mähne. „Das macht dich nicht zu einem schlechteren Pferd, hübsches Mädchen“, flüsterte sie. „Du bist einfach nur …“ Sie dachte an Sutton und Cara Netta. „… anders als sie.“
    Antoine DePaul zu sehen hatte ihr nicht nur Angst eingejagt. Sein Anblick hatte viel mehr bei ihr ausgelöst. Er hatte sie gezwungen, sich wieder als die zu sehen, die sie war: Claire Elise Laurent, die Tochter von Gustave und Abella Laurent. Ihr Vater, ein Kunsthändler, der sich seinen Lebensunterhalt damit verdient hatte, dass er gefälschte Bilder aus zweitklassigen Galerien verkauft hatte. Und ihre Maman, die begabte, aber fehlgeleitete Künstlerin, die diese Gemälde gemalt hatte.
    Aber sein Anblick hatte ihr nicht nur gezeigt, wer sie war – Claires Kehle schnürte sich zu. Sie schluckte ihre Tränen nur mühsam hinunter. Er hatte ihr auch gezeigt, wer sie sein wollte. Sie selbst, nur echter. Ehrlicher. Ohne von ihrer Vergangenheit verfolgt zu werden und ohne die ständige Angst, ihr altes Leben könnte jeden Augenblick auftauchen und alles zerstören. Aber wie sollte sie der Mensch werden, der sie sein wollte, ohne alles zu opfern, was sie jetzt genoss?
    Der Weg vor ihr öffnete sich, wie sie gehofft hatte. Sie stieg ab, blieb neben Athena stehen und hielt das Zaumzeug des Pferdes in der Hand. Während sie ihren Blick über das Tal schweifen ließ, fühlte sie sich klein und unbedeutend. Und doch fühlte sie sich seltsamerweise nicht so allein, wie sie sich früher gefühlt hatte.
    Belmont breitete sich unter ihr aus. Das Herrenhaus und das Gelände versprühten aus dieser Höhe eine ganz andere Art von Glanz. Die Farbenpracht des Herbstes würde in nur wenigen Tagen das Land verwandeln, und sie wünschte, die Leinwände und Farben, die sie bestellt hatte, würden bald eintreffen. Andererseits hatte sie sowieso keine Zeit zu malen.
    Bitterkeit breitete sich in ihr aus. Sie befand sich in der perfekten Situation, etwas zu schaffen, sie war buchstäblich umgeben von Schönheit und der Gelegenheit, dass einflussreiche Menschen ihre Arbeiten sehen könnten, aber ihr fehlte das nötige Handwerkszeug. Und selbst wenn die Sachen endlich ankämen, bliebe ihr keine Zeit zu malen. Sie musste das gesellschaftliche Ereignis des Jahres planen!
    Ihr entfuhr ein Geräusch, das halb ein Lachen, halb ein Seufzen war.
    Sie glaubte immer noch, dass Gott sie nach Belmont geführt hatte, und sie war ihm dafür dankbar. Aber warum führte er sie an einen Ort, der so viele Gelegenheiten bot, und versorgte sie dann mit so viel Arbeit, dass sie nicht malen konnte? Sie wollte etwas schaffen, das Bestand hatte. Das die Gefühle der Menschen anrührte, damit sie die Leidenschaft spürten, die sie in ihre Arbeit steckte, und ihre Begabung erkannten.
    Sie hob die Hand und kraulte Athena hinter den Ohren. Sie sah nicht nur wenige Anzeichen für Gottes Plan, dass sie malen sollte, sie glaubte auch nicht, dass sein Zeitplan sehr …
    Das unverkennbare Klappern von Pferdehufen erklang hinter ihr. Claire drehte sich zu dem mit Bäumen gesäumten Weg herum und sah ein Pferd und einen Reiter den Hang heraufkommen. Sie erkannte beide sofort und lächelte.
    Sutton brachte sein Pferd neben ihr zum Stehen. „Du bist schwer einzuholen.“
    Sie schaute zu ihm hinauf und hielt sich die Hand als Schutz vor der Sonne über die Augen. „Du bist mir gefolgt?“
    „Ich habe es

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