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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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daran hindern?“
    Ihre Staubwolke war Antwort genug.
    * * *
    Zwei Tage später klopfte Sutton nach dem Abendessen an die Tür zum Wohnzimmer. „Mrs Acklen?“
    „Bitte kommen Sie herein.“
    Als er sie auf einem der zwei Sofas sitzen sah, wurde er zu dem Tag zurückversetzt, an dem sie das Vorstellungsgespräch mit Claire gehabt hatte. Diese Erinnerung entlockte ihm ein Lächeln. Ebenso wie der Gedanke an das, was Claire in der Eingangshalle für Mrs Acklen vorbereitet hatte. „Darf ich Sie einen Moment stören, Madam?“
    „Gern, Mr Monroe.“ Adelicia legte das Buch beiseite, in dem sie gerade gelesen hatte. „Ich habe nachgedacht.“
    Er setzte sich auf das andere Sofa. „Worüber?“
    „Über das Leben, Mr Monroe, und wie sich alles zusammenfügt. Und darüber, warum alles so kommt, wie es kommt. Oder warum es nicht so kommt.“
    Sutton schaute sie an und fragte sich, ob sie von der Entscheidung des Untersuchungsausschusses gehört hatte. Das war höchst zweifelhaft, da er nur mit Bartholomew Holbrook darüber gesprochen hatte, der gestern die schriftliche Mitteilung des Untersuchungsausschusses bekommen hatte. Sutton wusste, dass der Anwalt nicht über den Inhalt sprechen würde, solange er ihm dazu nicht die Erlaubnis gab. Er lehnte sich zurück und versuchte, sich so zu geben, als sei alles in bester Ordnung. „Erklären Sie es mir, wenn Sie eine Antwort gefunden haben, Mrs Acklen?“
    Sie lachte. „Ihnen und jedem anderen auf der Welt.“
    Er lächelte und war froh, dass sie von dem Urteil noch nichts wusste, obwohl ihm klar war, dass er es ihr sagen musste. Und zwar bald. Dass er das Land seiner Familie verloren hatte, würde an ihrer Meinung von ihm nichts ändern und auch seine Stellung auf Belmont nicht gefährden, obwohl diese Stellung schnell vorbei sein konnte, falls sie sich zu einer neuen Ehe entscheiden sollte. Er erwartete auch nicht, dass sie ihm Geld anbieten würde, um ein Vollblutgestüt aufzubauen. In den letzten zwei Jahren hatte er Adelicia geholfen, eine Methode zu entwickeln, um festzustellen, welche Geldinvestitionen sicher waren und welche nicht. Und nach seinen eigenen Kriterien fiele sein Gestüt eindeutig in die zweite Kategorie.
    Außerdem wollte und musste er seinen Traum aus eigener Kraft erreichen.
    Das Knistern des Feuers im Kamin erfüllte die Stille. Die Fenster, die nach Westen hinausgingen, ließen die letzten Strahlen der schwachen Novembersonne in den Raum fallen. Der Herbst war eingezogen, und Weihnachten und Neujahr würden bald folgen.
    Sutton stand auf. „Würden Sie mir die Ehre geben, Mrs Acklen, und mich in die Eingangshalle begleiten?“
    Sie kniff fragend die Augen zusammen, aber sie erhob sich und schob die Hand unter seinen angewinkelten Arm.
    Sutton blieb im großen Salon stehen, bevor sie die Treppe erreichten. „Die Statue, auf die Sie gewartet haben, ist vor zwei Tagen eingetroffen.“
    Sie schaute ihn fragend an. „Sie hat die Reise gut überstanden, hoffe ich?“
    „Allerdings, Madam.“ Er warf einen Blick zur Eingangshalle. „Miss Laurent war bei mir, als ich sie auspackte.“ Er berührte Adelicias Hand auf seinem Unterarm. „Als sie die Statue sah, reagierte sie ganz genauso wie Sie“, flüsterte er bei dieser Erinnerung.
    Adelicia schloss kurz die Augen, als befände sie sich wieder im Atelier des Bildhauers auf der anderen Seite der Erde. „Ich werde den Moment nie vergessen, als ich diese Statue das erste Mal sah, Mr Monroe. Es war, als hätte Gott sie persönlich nur für mich gemeißelt. Wie ein Geschenk …“ Sie seufzte. „Eine zarte Erinnerung daran, dass er meine geliebten Kinder in der Hand hält, bis ich sie wieder in die Arme schließen kann.“
    Sutton lächelte und war dankbar, dass Claire darauf bestanden hatte, bis nach dem Abendessen zu warten, wenn das Haus ruhig war und die Kinder schon in ihren Zimmern waren. Er führte Adelicia in die Eingangshalle, wo Claire stand und auf sie wartete. Obwohl Claire ihm erklärt hatte, was sie vorhatte, war er tief berührt, als er das Ergebnis ihrer Arbeit sah.
    Der Moment war perfekt.
    Gasflammen flackerten in den Messingkronleuchtern über ihnen und das verblassende Tageslicht fiel durch das rubinrote venezianische Glas der Haustür und der Seitenfenster und legte einen rosafarbenen Schein über den Raum. Unter dem Porträt von Adelicia und Emma lagen die Schlafenden Kinder auf einem Podest, das kunstvoll mit waldgrünem Samt drapiert war, wodurch der weiße Marmor im weichen

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