Geliebte Fälscherin (German Edition)
Haus.
Mrs Acklen atmete hörbar aus. „Wir müssen fahren, Miss Laurent. Bitte sagen Sie ihm, dass er sich beeilen soll!“
Claire eilte die Stufen hinauf, da sie das ungeduldige Funkeln in den Augen ihrer Arbeitgeberin gesehen hatte. „Sutton?“ Er war nicht in der Eingangshalle.
„Ich bin im Büro.“
Sie ging um die Ecke und sah ihn am Fenster stehen. Sie freute sich, als sie sah, dass er den Mantel trug, den sie ihm zu Weihnachten geschenkt hatte. „Wenn du dir Sorgen machst, dass ich die Kunstwerke nicht richtig katalogisiere, verspreche ich dir, Sutton, dass ich alles so machen werde, wie du es mir …“
Er schritt an ihr vorbei, schloss die Tür und zog sie an sich. Er vergrub die Hände in ihren Haaren, hob ihr Gesicht nach oben, dass sich ihre Lippen trafen, und küsste sie lang und langsam. Sie hatten keine Zeit, doch in diesem Moment war das Claire egal. Oh, wie sehr hatte sie ihn beim Empfang küssen wollen, und dann wieder, als sie ihre Weihnachtsgeschenke ausgetauscht hatten, und dann wieder, als …
Sie schob die Arme um seinen Hals und liebte es, seinen Körper zu spüren, und das auch noch in seinem Sheriffmantel.
Viel zu bald löste er seinen Mund von ihren Lippen. Er hielt sie fest. Viel fester, als er das je zuvor getan hatte. „Pass gut auf dich auf, während ich weg bin“, sagte er mit heiserer Stimme.
„Ich komme schon zurecht. Du bist derjenige, der auf Reisen geht. Pass lieber du auf dich auf.“
Er zog leicht den Kopf zurück und fuhr zärtlich mit dem Daumen über ihre Unterlippe. „Das war nicht nett, ich weiß. Dich so zu überrumpeln.“
„Das ist schon in Ordnung. Ich mogle dafür beim Damespielen.“
Er lachte. „Ja, das machst du. Und nicht nur beim Damespielen.“
Sie ging mit ihm in die Eingangshalle. „Ich sehe dich dann in zwei Wochen.“
„Was das betrifft …“ Er blieb an der Haustür stehen und schaute sie an. „Es könnte sein, dass ich ein wenig länger fortbleibe, als ursprünglich geplant war.“
„Warum?“
„Ich habe für Adelicia einiges zu tun und muss auch etwas für die Kanzlei erledigen.“ Er schaute sie kurz an. „Und du brauchst Zeit, um die Kunstwerke zu katalogisieren und alles auf den siebenundvierzig Listen, die Mrs Acklen dir gegeben hat, abzuarbeiten.“
Claire lächelte, aber nur, weil sie sich dazu zwang.
„Ich will auch, dass du Zeit zum Malen hast, Claire. Zeit für dich.“ Jetzt schaute er sie direkt an. „Du hattest in den letzten Wochen nicht viel Zeit für dich. Zeit, um nachzudenken, um das zu tun, was du tun möchtest.“
„Das ist sehr großzügig von dir, Sutton, aber ganz ehrlich: Ich hätte lieber Zeit mit dir.“
Sein Lächeln verriet seine Sehnsucht, aber seine Augen sagten etwas ganz anderes. Mit einem kurzen Lächeln griff er nach seiner Tasche, während Claire gleichzeitig seine Hand nahm. Er ließ die Tasche fallen und seine Arme legten sich um sie. Sie hielt ihn so fest, wie sie konnte, schmiegte sich an ihn und wollte, dass er nicht vergaß, wie sie sich anfühlte. Was sie füreinander empfanden.
Die Tür ging auf. Eli senkte schnell den Blick. „Entschuldigen Sie, Mr Monroe, aber die Herrin fragt nach Ihnen, Sir.“ Er schloss die Tür, ohne auf eine Antwort zu warten.
Claire ließ zuerst los und freute sich, dass Sutton sie anscheinend nur widerwillig losließ. „Wie lang, glaubst du, wirst du fortbleiben?“
„Das weiß ich nicht genau.“ Er hob wieder seine Tasche auf.
„Können wir uns schreiben?“
Er öffnete die Tür und lächelte ein wenig. „Ja, wir können uns schreiben.“
„Jeden Tag?“
Sein Lächeln wurde breiter, aber gleichzeitig trauriger. „Ich werde dich vermissen“, flüsterte er. Dann schob er ihr eine Locke hinter das Ohr und drückte ihr einen raschen Kuss auf die Stirn. „Wir sehen uns bald wieder.“
Damit war er fort.
45
M it einem etwas unsicheren Gefühl stand Claire vor Suttons Zimmer in der Kunstgalerie und legte die Hand auf den Türgriff. Zwei Wochen waren vergangen, seit er abgereist war, aber es kam ihr viel länger vor. Er hatte ihr geschrieben und sie gebeten, eine Akte von seinem Schreibtisch zu holen, und ihr mitgeteilt, dass ein Kurier kommen und sie abholen würde. Aber trotz seiner Erlaubnis hatte sie das Gefühl, verbotenes Terrain zu betreten.
Der Türgriff drehte sich geräuschlos in ihrer Hand. Sutton hatte gesagt, dass die Tür nicht verschlossen sei. Da die Haupttüren zur Galerie die ganze Zeit verschlossen blieben, wie er
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