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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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sich zum Gehen. Sie wirkte in letzter Zeit ruhiger und fast distanziert, aber Claire hatte sich darüber keine Gedanken gemacht. Bis zu diesem Moment war sie einfach dankbar gewesen, dass es keine neuen Konfrontationen gegeben hatte.
    Claire kehrte zum Sofa zurück und schaute gedankenverloren die Umschläge durch. Sie hoffte, Mrs Routh hatte nicht gesehen, was sie gelesen hatte. In der Post war ein Umschlag von Mrs Holbrook. Es ging darin zweifellos um den bevorstehenden jährlichen Tee der Frauenliga. Und auf einem anderen Umschlag erkannte Claire Mr Stantons Handschrift. Aber von Sutton war kein Brief gekommen.
    Nach einer Weile wurde ihr bewusst, dass Mrs Routh immer noch im Türrahmen stand. Claire bemühte sich um einen normalen Tonfall. „Ist alles in Ordnung, Mrs Routh?“
    Mit unbewegter Miene sah die Haushälterin aus, als wollte sie etwas sagen, sagte es aber doch nicht. Sie richtete sich ein wenig auf. „Ich möchte Ihnen sagen, Miss Laurent, dass …“ Mrs Routh sah aus, als hätte sie in eine saure Zitrone gebissen. „Was Sie … für Mrs Acklen getan haben.“ Sie sagte den Namen mit einem solchen Respekt. „Mit der Statue von den Kindern …“ Sie deutete zur Eingangshalle und wandte den Blick ab.
    Als würde ihr erst jetzt bewusst, dass sie gegen ihre eigene strenge Regel verstieß, dass man der Person, mit der man sprach, in die Augen schauen müsse, schaute sie sie wieder an. „Das war eine sehr großzügige Geste, Miss Laurent.“ Die letzten Worte kamen schnell, als beiße sie die Zähne zusammen und hoffe, die Nadel des Arztes sei schnell.
    Claire war sicher, dass ihr ihre Überraschung anzusehen war. „Danke, Mrs Routh. Es ist sehr nett von Ihnen, das zu sagen. Es war mir eine Freude, das zu machen. Ich bin Mrs Acklen sehr dankbar für alles, was sie für mich getan hat.“
    Mrs Rouths schwaches Lächeln war ungewohnt. „Auch ich bin ihr dankbar, Miss Laurent, für ihre große Großzügigkeit mir gegenüber.“ Sie drehte sich schnell um und schloss die Tür hinter sich, jedoch nicht, ohne vorher einen letzten Blick auf den Stoß Zeitungsartikel zu werfen, der auf dem Sofa lag, und dann auf Claire.
    Mehrere Sekunden lang starrte Claire die geschlossene Tür an und hatte das deutliche Gefühl, diese Frau völlig falsch eingeschätzt zu haben.
    * * *
    Am Donnerstagabend bog die Kutsche von der Hauptstraße ab und Mr Stantons Haus tauchte vor ihr auf. Claire sagte sich, dass die Größe und Eleganz des Hauses sie nicht überraschen sollte. Sie hatte gewusst, dass Andrew Stanton reich war.
    Sie stieg mit der Hilfe von Mr Stantons Kutscher aus der Kutsche, die eingepackte Ausgabe von Les Aventures de Télémaque in ihrer Manteltasche. Ein Diener begrüßte sie an der Tür, und Mr Stanton erwartete sie im Wohnzimmer.
    Er küsste ihre Hand. „Miss Laurent, danke, dass Sie sich bereit erklärt haben, sich heute Abend hier mit mir zu treffen. Ich dachte, es wäre eine nette Abwechslung, zu Hause zu essen statt in der Stadt.“
    Claire ließ sich von ihm aus dem Mantel helfen. „Natürlich. Ich habe mich über Ihre Einladung sehr gefreut.“ Er hatte sie letzte Woche zum Essen eingeladen, aber sie hatte keine Zeit gehabt, da sie die Kunstwerke in der Kunstgalerie fertig katalogisieren wollte und jede Minute, die sie erübrigen konnte, zum Malen nutzte. Ihr Blick wurde sofort zu den Bildern an den Wänden hingezogen. Alles Originale, soweit sie das beurteilen konnte, und alle von Künstlern, die sie erkannte. „Sie und Mrs Acklen teilen die Liebe zur Kunst.“
    „Mehr als einmal haben sie und ich bei einer Auktion gegeneinander geboten. Sie hat einen exquisiten Geschmack.“
    „Genauso wie Sie, Sir.“
    Andrew Stanton war ein gut aussehender Mann mit silbrigen Haaren an den Schläfen und einem freundlichen, offenen Gesicht. Das Gespräch beim Essen war ungezwungen und unterhaltsam. Nach dem Essen setzten sie sich zum Kaffee ins Wohnzimmer, wo im Kamin ein warmes Feuer brannte.
    Sie setzte sich aufs Sofa, und er nahm neben ihr Platz. „Sie haben ein hübsches Haus.“
    „Das noch hübscher ist, wenn Sie hier sind.“ Er wandte den Blick ab, als sei er überrascht, dass er diesen Gedanken laut ausgesprochen hatte. Claires Vorsicht wuchs.
    „Miss Laurent …“ Er lächelte sie vorsichtig an. „Claire“, sagte er mit fragendem Tonfall.
    Sie nickte kurz.
    „Mir ist bewusst, dass ich in Ihren Augen ein alter Mann bin. Das bin ich auch im Vergleich zu Ihrer Jugend. Aber ich glaube, dass

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