Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
Vom Netzwerk:
ihr allgegenwärtiges Selbstvertrauen überschattete. „… mich selbst sehe, wie ich vor langer Zeit war.“
    Sutton war von ihrer Ehrlichkeit so überrascht, dass er nichts sagen konnte.
    Sie wandte den Blick ab, und ihre Aufmerksamkeit wanderte zu der Statue, die am Vorabend geliefert worden war. Sie starrte sie an. Ihre Miene wurde nachdenklich. Nach einem Moment räusperte sie sich. „Wissen Sie, wann die nächste Statue eintrifft?“
    Sutton hörte, dass sie das Thema wechseln wollte, und war klug genug, nicht weiter in sie zu dringen. Eigentlich wollte er gerne gehen. Er hatte sich schon vom gemeinsamen Essen mit der Familie entschuldigt, da er dringend ein wenig Zeit für sich allein benötigte. Aber die Statue, nach der sie sich erkundigte – die letzte, die sie in Rom gekauft hatte –, hatte eine besondere Bedeutung für sie.
    „Nein, Madam, das weiß ich nicht. Aber sie dürfte bald eintreffen. Ich werde mich noch einmal bei der Transportfirma erkundigen.“
    „Sehr gut, Mr Monroe. Danke.“
    Er spürte den Waffenstillstand in ihrem Lächeln und lächelte ebenfalls.
    Sie ging zum großen Salon, blieb dann aber noch einmal stehen. „Noch etwas, Mr Monroe. Behalten Sie Miss Laurent genau im Auge. Ich weiß nicht, was es ist, aber sie versteckt irgendetwas. Oder sie versteckt sich vor etwas. Das fühle ich.“
    Er nickte. Ihre Beobachtung und ihre Aufforderung überraschten ihn nicht. Er spürte das Gleiche. „Ja, Madam. Das mache ich. Ich werde die üblichen Formalitäten durchführen, die wir bei jedem, der eingestellt wird, praktizieren.“
    „Sehr gut. Aber bei Miss Laurent würde ich gern einen Schritt weiter gehen. Sie sagte, dass sie aus New Orleans stammt. Bitte nehmen Sie Kontakt zu einem Kollegen dort auf. Er soll überprüfen, ob das, was sie mir erzählt hat, wahr ist. Sie standen doch vor der Tür und haben zugehört, nicht wahr?“
    Er lächelte etwas unsicher. „Ja, Madam. Ich werde die Nachfrage noch diese Woche wegschicken.“
    * * *
    Während Sutton über das Gelände zu den Ställen ging, Truxton sattelte und den Hengst zum Galopp über die tiefer liegenden Wiesen antrieb, dachte er wieder an Mrs Acklens Bitte. Sie wünschte, dass er Miss Laurent beobachtete. Und er war aus tiefstem Herzen von dem Verdacht überzeugt, dass sie etwas verbarg.
    Er hoffte nur, die Motivation der jungen Frau, auf Belmont arbeiten zu wollen, würde sich nicht als schädlich für das Anwesen oder für Adelicia erweisen. Denn sonst würde er höchstpersönlich dafür sorgen müssen, dass sie den Preis dafür bezahlte. Von Claire Laurents Ruf wäre nicht mehr viel übrig, falls sie bei Adelicia Acklen in Ungnade fiele.

13
    „A chten Sie auf Ihre Stiefel, Miss Laurent. Es gießt draußen wie aus Kübeln. Vielleicht wollen Sie sie noch einmal kräftig abbürsten, bevor Sie eintreten, Madam. Die Herrin hat hier einige sehr schöne Teppiche und Läufer liegen.“
    Claire schaute nach unten und sah, dass immer noch Lehmspuren an ihren Absätzen klebten. Schnell kam sie der Aufforderung von Mrs Acklens Angestellter nach. Ihr Inneres zog sich eng zusammen. Genauso wie schon die ganze Zeit, seit sie gestern Belmont verlassen hatte.
    Sie war in der Nacht im Gästezimmer der Buntings voller Panik aufgeschreckt, als ihr mit voller Wucht bewusst geworden war, was sie getan hatte. Sie hörte noch einmal, was Mrs Acklen gesagt hatte: „Wenn Sie meine Erwartungen nicht erfüllen, werden Sie fristlos gekündigt.“ Aber das, was Mrs Acklen danach gesagt hatte – dass sie dafür sorgen würde, dass Claire in ganz Nashville und Tennessee nie wieder Arbeit fände – jagte Claire ein Schauern über den Rücken.
    Vielleicht war es doch nicht der Schlüssel zur Verwirklichung ihrer Träume, für die reichste Frau in Nashville oder vielleicht in ganz Tennessee zu arbeiten. Ja, Mrs Acklen schätzte Kunst und hatte auf diesem Gebiet ausgezeichnete Kontakte. Aber das, was sie und alle anderen wirklich schätzten, waren Originale . Was würde Adelicia Acklen ihr antun, wenn sie herausfände, dass ihre Privatsekretärin eine Kunstfälscherin war? Beziehungsweise gewesen war …
    Claire fuhr mit ihren Stiefeln noch einmal über die Stiefelbürsten und fühlte, wie ihre Handflächen feucht wurden. Die Frau, die ihr die Tür geöffnet hatte – eine Köchin, schloss Claire aus der frisch gestärkten Schürze, die sie trug –, hatte sich ihr erst vor ein paar Sekunden vorgestellt. Claire wusste, dass sie sich eigentlich ihren

Weitere Kostenlose Bücher