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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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wiederzusehen. Aber der größere Teil von ihm, der Teil, der dafür verantwortlich war, Mrs Acklens persönliches Wohl und ihren Reichtum zu schützen, sah das anders. „Würden Sie mir bitte helfen zu verstehen, warum Sie sie eingestellt haben, Madam? Wir wissen beide, dass sie nicht die besten Qualifikationen mitbringt. Und …“ Er fühlte, wie ein Pochen in seinem Hinterkopf einsetzte. „Was ich besonders frustrierend finde, ist, dass wir eine Abmachung hatten – auf Ihren Vorschlag hin –, dass wir über die Bewerberinnen sprechen, bevor Sie Ihre Entscheidung treffen.“
    „Das ist mir völlig bewusst, Mr Monroe. Aber …“ Sie zuckte die Achseln. „Sie ist eine sehr überzeugende junge Frau. Und ich lasse mich nicht so leicht überreden, wie Sie genau wissen.“
    Er schaute sie nur sprachlos an, da er wusste, dass sie keine Antwort von ihm erwartete.
    Sie trat ans Fenster, wo die Spätnachmittagssonne durch das venezianische Glas schien und einen warmen Schein in die Eingangshalle warf. „Der Hauptgrund, warum ich sie eingestellt habe, ist, dass sie nicht weiß, wer ich bin.“ Sie drückte ihre Handfläche auf das Fenster und breitete die Finger weit aus. „Sie war die einzige Bewerberin, die mich nicht verurteilend und mit heimlicher Verachtung angesehen hat. Weil sie nicht von hier ist. Sie weiß nicht, was alle anderen in der Stadt wissen.“
    Der Schmerz in Suttons Kopf verstärkte sich. Das schon wieder? Er hatte gedacht, das hätte sie inzwischen hinter sich. „Die anderen Bewerberinnen haben Sie nicht verurteilend angesehen, Mrs Acklen. Zugegeben, einige waren übereifrig, Sie zu beeindrucken, aber ich spürte keine Verachtung Ihnen gegenüber.“
    „Das habe ich auch nicht erwartet.“ Sie drehte sich um. „Sie sind immerhin ein Mann.“ Sie richtete ihren Blick wieder auf die blühenden Gärten. „Aber es war da. Ich habe es gefühlt. Bei jeder Bewerberin. Außer bei ihr.“
    Sutton rieb sich wieder den Nacken und wünschte, er säße auf Truxton, um über die weiten Felder zu galoppieren. Er würde die Frauen nie verstehen. Besonders diese Frau.
    Adelicia schaute ihn an. „Jeder andere hätte in meiner Situation das Gleiche getan, was ich getan habe. Das haben Sie selbst gesagt.“
    „Dazu stehe ich immer noch, Madam. Es war die richtige Entscheidung von Ihnen, nach Louisiana zu gehen. Es war eine schwere Entscheidung, die auch ihre Konsequenzen hatte. Aber …“
    „Konsequenzen, die ich unterschätzt hatte.“
    „Aber diese Konsequenzen sind nur von vorübergehender Dauer, Madam. Warten Sie noch eine Weile. Sie sind erst vor Kurzem von Ihrer Auslandsreise zurückgekehrt. Die vorherrschende Meinung wird sich bald ändern. Sie werden schon sehen.“
    Er sah ihren leicht hängenden Schultern an, dass sie müde war.
    Eigentlich war Adelicia eine sehr introvertierte Frau, und die Vorstellungsgespräche hatten sie ermüdet. Genauso wie die letzten zwei Jahre. Das Klirren und Klappern von Geschirr im Esszimmer verkündete, dass gleich Zeit zum Abendessen war. Seine Gedanken kehrten zum Ausgangspunkt ihres Gesprächs zurück.
    „Noch eine letzte Frage, Madam. Warum sah Miss Laurent, so unsicher aus, als sie ging, wenn sie wusste, dass sie die Stelle bekommt?“
    Adelicia schürzte die Lippen und schaute zur Seite. Er kannte diese Reaktion. Etwas war im Gange.
    Sie berührte gedankenverloren die Nadel am Mieder ihres Kleides. „Sie war begeistert, als ich ihr sagte, dass sie meine persönliche Privatsekretärin werden würde. Aber unser Gespräch endete mit einer etwas … ernüchternden Information.“
    „Ernüchternd, Madam?“
    „Ich stelle Miss Laurent nur auf Probe ein.“ Ihr Kinn hob sich leicht. „Ich habe ihr gesagt, dass ich sofort ihre Beschäftigung beenden werde, wenn sie bei der Aufgabe, die ich ihr übertrage, versagt. Zudem werde ich dafür sorgen, dass sie nie wieder eine Anstellung in Nashville oder Tennessee erhält.“
    Sutton atmete scharf aus. „Sie sollten das nächste Mal versuchen, ein wenig direkter zu sein, Madam. Und ihr so richtig Gottesfurcht beibringen.“
    Adelicia tat seine Bemerkung mit einer Handbewegung ab. „Sie hat bereits einen gesunden Respekt vor Gott, Mr Monroe. Was ihr fehlt, ist der Glaube an sich selbst. Sie braucht jemanden, der diese Eigenschaft in ihr fördert, der sie antreibt und herausfordert.“
    „Und wie wollen Sie das wissen?“
    „Weil ich, wenn ich sie ansehe …“ Sie zögerte, wobei ein leichter Anflug von Verwundbarkeit

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