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Geliebte Feindin

Geliebte Feindin

Titel: Geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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den Ball besucht, wird Sara mit den Blicken verschlingen, wenn nicht Schlimmeres. Nathan hat bestimmt viel zu tun, um sie abzuwimmeln.«
    Jimbo wandte sich Sara zu. »Wahrscheinlich wird Euer Mann seine Hände um Euren hübschen Hals legen und Euch auf der Stelle erwürgen.«
    »Ich hole ihr einen Umhang«, erbot sich Caine und stand auf.
    »Unsinn!« Jade hielt ihn zurück.
    Die Diskussion über das skandalöse Kleid beschäftigte sie auf dem ganzen Weg zu den Farnmounts, die außerhalb von London wohnten.
    Als sie vor dem riesigen Gebäude anhielten, bedachte Jade ihre Schwägerin mit einem besorgten Blick. »Euer Gesicht ist ein wenig gerötet. Fühlt Ihr Euch nicht gut?«
    »Es geht ihr bestens«, brummte Caine.
    Sara ging es alles andere als bestens. Sie machte sich grauenvolle Sorgen. »Alle Winchesters werden da sein«, sprudelte sie hervor. »Ich habe Angst um Nathan. Jimbo, ich wünschte, Ihr würdet mit ins Haus kommen. Caine und Nathan könnten Eure Hilfe brauchen.«
    »Dem Jungen wird schon nichts passieren«, beruhigte Jimbo sie und versprach, neben der Kutsche zu warten.
    Ein Butler, der vor dem Ballsaal Aufstellung genommen hatte, nahm die Einladungskarten der Neuankömmlinge entgegen. Gerade als die Musikkapelle die ersten Takte eines Walzers intonierte, betätigte er die Glocke, die neben ihm auf dem Tisch stand und verkündete: »Der Earl of Cainewood und seine Gemahlin Lady Jade. Lady Sara St. James.«
    Er hätte genausogut »Feuer« schreien können – die Wirkung wäre dieselbe gewesen. Ein lautes Murmeln erhob sich in der Menge, und alle liefen durcheinander, um einen Blick auf Sara werfen zu können.
    Sara überblickte mit hocherhobenem Kopf die Menge, als Caine ihre Hand ergriff und Jade sie auf der anderen Seite flankierte.
    »Sara, meine Liebe, habt Ihr gemerkt, daß sich die Winchesters auf der rechten und die St. James auf der linken Seite des Ballsaals versammelt haben? Man könnte fast meinen daß die beiden Familien nicht miteinander auskämen«, sagte Jade im Plauderton.
    Sara lächelte über den Scherz ihrer Schwägerin und erwiderte in demselben Tonfall: »Die Gerüchte besagen, daß sie sich nicht gut leiden können!«
    »Ich denke, wir sollten in der Mitte Posten beziehen, um zu zeigen, daß wir unparteiisch sind«, meinte Caine lachend.
    Die nächste Stunde war eine harte Prüfung für Sara. Ihr Vater hatte ihr durch einen abweisenden Blick zu verstehen gegeben, daß er nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte, und als Sara ihre Verwandten mit einem Kopfnicken begrüßen wollte, drehten ihr alle den Rücken zu.
    Dunnford St. James, das gefürchtete Familienoberhaupt, hatte die Szene beobachtet und ging direkt auf Sara zu. »Ist das Nathans Frau?« fragte er mit lauter Stimme.
    »Ihr wißt sehr genau, wer sie ist«, antwortete Caine.
    »Lady Sara, habt Ihr Dunnford St. James schon kennengelernt?«
    Sara knickste höflich und sagte: »Ich freue mich, Eure Bekanntschaft zu machen.«
    Dunnford sah sie verwundert an. »Macht Ihr Witze?«
    »Ich bitte um Verzeihung, Sir«, murmelte Sara verwirrt.
    »Sie hat Manieren, Dunnford«, erklärte Caine. »Das ist ungewöhnlich für eine St. James, nicht wahr?«
    Die Augen des älteren Mannes blitzten. »Sie wird erst eine St. James und sie muß ihren Mut unter Beweis stellen, ehe ich sie in unserer Familie willkommen heiße.«
    Sara trat einen Schritt auf ihn zu, und das überraschte ihn mehr als ihr Knicks. Er war es gewöhnt, daß sich Frauen im Hintergrund hielten.
    »Und wie soll ich Eurer Meinung nach meinen Mut beweisen? Soll ich einen Eurer Brüder erschießen, um eine Anerkennung zu gewinnen?«
    Dunnford grinste. »Ihr habt davon gehört, daß mein Bruder und ich eine Meinungsverschiedenheit hatten?« Und unvermittelt stellte er die Frage, die Sara am meisten beschäftigte: »Wo ist Nathan? Ich muß mit ihm sprechen.«
    »Er wird in ein paar Minuten hier sein«, entgegnete Caine.
    Dunnford nickte und machte sich auf den Weg zum Speisesaal, wo ihn seine Frau erwartete.
    »Der Marquis of St. James«, verkündete der Butler an der Tür, nachdem er die Glocke betätigt hatte.
    Plötzlich wurde es mucksmäuschenstill im Saal, und alle – auch Sara – drehten sich zum Eingang um. Ihr Herz machte bei Nathans Anblick einen Satz. Er hatte noch nie so gut ausgesehen. Sein langes Haar war im Nacken zusammengebunden, und sein schwarzes Jackett und die dazu passende Hose saßen wie angegossen.
    Sara ging instinktiv auf ihn zu.
    Nathan entdeckte

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