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Geliebte Gefangene

Geliebte Gefangene

Titel: Geliebte Gefangene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NICOLA CORNICK
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zu bezweifeln, dass sie es missbilligen. Du erinnerst dich? Wir sind verheiratet. Die gesamte Bevölkerung Graftons wird erleichtert sein, dass wir unseren Streit beigelegt haben.“
    Anne runzelte die Stirn. „Aber … was geht sie das an?“
    Simon seufzte. „Unser Glück wird sie immer etwas angehen. Sie sind unsere Leute.“
    Unsere Leute. Anne hatte das seltsame Gefühl, als würde ihr ein Teil ihres alten Lebens entgleiten. Sie hatte ein wenig Angst vor dem, was sie nun erwartete.
    „Wir werden zusammen essen“, erklärte Simon, „und dann muss ich dich, so leid es mir tut, verlassen.“ Er berührte ihre Wange. „Aber ich werde bald wieder zurück sein.“
    Annes Haut rötete sich, als sein Blick wie eine Berührung über ihren Körper glitt, und sie wickelte das Betttuch fester um sich. „Schau mich nicht so an“, sagte sie leicht verstimmt. „Das ist mir unangenehm.“
    Ein Lächeln spielte um Simons Lippen, als er sich aus dem Bett schwang und zur Tür ging. Er schien vollkommen unbefangen, sich nackt vor ihr zu zeigen.
    Anne betrachtete seinen muskulösen Körper und fühlte wieder die Flut von Liebe, Verlust und Fremdheit in sich. Als er ihr den Rücken zudrehte, nutzte sie schnell die Gelegenheit, um nach ihrem Morgenrock zu greifen und sich darin einzuwickeln.
    Simon streckte den Kopf aus der Tür und gab einige kurze Befehle. „Wenigstens wissen sie jetzt, dass wir einen Bärenhunger haben“, sagte er mit einem Grinsen.
    „Du bist auch noch stolz darauf!“, rief Anne vorwurfsvoll.
    Simons Lächeln wirkte jungenhaft, und er schien ein bisschen verlegen. „Ich gebe es zu. Ich wollte, dass das passiert. Natürlich bin ich glücklich darüber.“ Fragend sah er sie an. „Aber ich habe das Gefühl, du bist es nicht.“
    Anne legte eine Hand auf seine Brust. „Es tut mir leid, Simon. Es ist nur, dass mir alles so anders und seltsam scheint und …“ Sie hielt inne. „Ich kann nicht ganz verstehen, was mit mir passiert ist“, beendete sie ihren Satz ehrlich.
    Simons Züge wurden weich. „Ich verstehe das, Liebling.“ Er zog sie in seine Arme. „Ich habe schon einmal gesagt, dass du nicht allein sein musst, und nun wirst du es nicht mehr sein. Nie wieder.“
    Anne legte ihre Wange gegen seine warme Brust. Sein Herz schlug laut und gleichmäßig. Sie wusste, dass er ihr Stärke und den Schutz geben würde, auf den sie sich verlassen konnte, und im Gegenzug würde sie ihm ihre Loyalität schenken. Wenn sich erst die Sache mit dem Schatz des Königs erledigt hatte, würde es keine Geheimnisse mehr zwischen ihnen geben.
    Sie spürte, dass Simon sie wieder küsste. Er verteilte kleine verführerische Küsse über ihre Wangen und ihren Hals, während seine Hände ihr das Gewand von den Schultern streiften. Schnell griff sie danach. „Du solltest dich besser anziehen, bevor das Essen gebracht wird.“
    „Muss ich wirklich?“ Simon knabberte an ihrem Schlüsselbein und biss sanft in die Haut über ihren Brüsten. „Wir haben unsere Hochzeitsnacht verpasst“, fügte er hinzu. „Es gibt noch so vieles, was wir nachholen müssen.“ Als Anne sich ein wenig zurückzog, sah er sie fragend an. „Was hast du?“
    Anne zögerte. „Simon, als wir uns diese Nacht geliebt haben …“ Sie hielt inne, und Röte schoss in ihr Gesicht. Was sie sagen wollte, war, dass sie jetzt etwas anderes brauchte – Zärtlichkeit statt Leidenschaft. Sie fühlte sich verletzlich, sich seiner und der Wildheit, mit der sie auf ihn reagiert hatte, sehr bewusst. Während sie noch nach den richtigen Worten suchte, las er ihre Gedanken bereits in ihrem Gesicht. Er hob sie hoch und sank mit ihr in die Mitte des großen Federbettes. Dann schloss er sie liebevoll in seine Arme.
    „Es ist nicht immer so“, sagte er. Die Berührung seiner Lippen war sanft an den ihren. „Komm, ich zeig es dir.“
    Anne lächelte ihn an.„Mit dem allergrößten Vergnügen“, flüsterte sie.
    Es folgte eine Woche voller Freude. Hinterher erinnerte sich Anne daran, dass inmitten der Ruinen von Grafton doch nichts ihr Glück zerstören konnte. Sie arbeitete den ganzen Tag, um den Dorfbewohnern beim Wiederaufbau ihrer Häuser zu helfen, und in den Nächten lag sie in Simons Armen vor dem Feuer oder in dem großen Himmelbett, und sie liebten sich, manchmal wild und voller Leidenschaft, manchmal sanft, aber immer zärtlich.
    Dann geschahen zwei Dinge.
    Fairfax schrieb und befahl Simon nach Northampton, wo Cromwell seine Armee zu einer Schlacht

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