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Geliebte Korsarin

Geliebte Korsarin

Titel: Geliebte Korsarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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einfach unglaublich, was nord- und südamerikanische Millionäre auf ihren Yachten mitschleppen! Meine Kollegin hat einmal eine mexikanische Yacht gekapert, die drei Millionen Dollar Bargeld und für vier Millionen Schmuck an Bord hatte.«
    »Davon läßt sich leben! Alle Achtung …« Rainherr beugte sich vor und streichelte ganz zart Mary-Annes Nacken. Sie hob die Schultern und biß die Zähne aufeinander. Ihr Gesicht – zum Glück blickte Dalques während der Fahrt nicht zur Seite – wurde angespannt, aber irgendwie von einer inneren Freude durchleuchtet. Erst als Rainherr seine Hand über ihre Schulter und ihren Rücken gleiten ließ, beugte sie sich so weit nach vorn, daß er sie nicht mehr erreichen konnte, ohne aufzufallen.
    Von Belize City sah Dr. Rainherr wenig. Fernando umfuhr die Stadt auf einer ausgebauten und sogar geteerten Straße und erreichte das Villenviertel, das in der Nähe des Belizeflusses lag, dem Urwald abgerungen und in Parklandschaften verwandelt. Die langgestreckten weißen Bungalows verschwanden fast unter der Fülle von blühenden Sträuchern und Bäumen.
    »Sie sind ein guter Mensch!« sagte Rainherr plötzlich laut.
    Dalques zuckte zusammen. »Wie meinen Sie das?«
    »Daß Sie den armen Polizistenfamilien solche Häuser bauen! Hier wohnen doch die Beamten, nicht wahr?«
    Fernando schluckte diese neuerliche Provokation, bog in eine Seitenstraße ein und hielt vor einer Villa im spanischen Kolonialstil. Die äußere Pracht ließ schon darauf schließen, wie es innen aussehen mochte. Ein eingeborener Diener in weißer Livree, eine Mischung aus Neger, Spanier, Indianer und einem Tüpfelchen Chinese, stürzte aus dem Haus, als Dalques hupte. Er trug weiße Handschuhe und blieb unter dem säulengetragenen Portal stehen.
    »Das ist der Mann, der Sie liquidieren wird«, sagte Fernando freundlich zu Rainherr, nachdem er gebremst hatte. »Pedro Luba ist Fachmann auf diesem Gebiet.«
    »Früher trugen die Henker aber schwarze Handschuhe …«
    »Er wird sie sicherlich Ihretwegen wechseln!«
    Dalques half Mary-Anne aus dem Wagen und nickte dann Pedro Luba zu. Der trat an die zweite Tür, hinter der Rainherr saß.
    »Mein Junge«, sagte Rainherr auf Deutsch, »du bist zehn Zentimeter zu weit entfernt. Du hast Mut, das muß man dir lassen, aber du bist ein Rindvieh, wenn du glaubst, ein bloßes Nickerchen deines Don Fernando jage mir Schauer über den Rücken.«
    Pedro Luba blickte Rainherr verwundert an … Diese Sprache kannte er nicht. Aber er wußte, was er zu tun hatte, auch wenn es das erstemal war, daß ein ungebetener Gast im Haus erschien – dazu noch vom Chef persönlich hergebracht. Er riß den Wagenschlag auf, und genau in diesem Augenblick war er im Bereich von Rainherrs Armen.
    Es vollzog sich alles blitzschnell.
    Wie ein weißer Ball flog Pedro durch die Luft, über das Auto hinweg, und landete auf der anderen Seite klatschend auf dem Kiesweg. Er mußte unglücklich aufgekommen sein, denn er blieb wie gelähmt liegen – mit weit aufgerissenen Augen.
    Mary-Anne stieß einen hellen Laut aus … man konnte darüber streiten, ob es Entsetzen oder Anerkennung war.
    »Die weiße Livree muß leider gewaschen werden«, sagte Rainherr ruhig und stieg aus. »Na, so was, er rührt sich ja gar nicht mehr. Don Fernando, Sie sollten Ihren Dr. Ynares holen.«
    Dalques hatte plötzlich ein Stilett in der Hand. Sein bisher leidlich schönes, sehr südländisches Gesicht bekam jetzt etwas Rattenartiges. Woher er das Stilett gezaubert hatte … Rainherr fand, daß es eine Meisterleistung war, aus dem Nichts so rasch zu reagieren.
    »Nicht mit dem Messer!« schrie Mary-Anne. »Ich habe von Messern genug!«
    »Das stimmt, Don Fernando«, sagte Rainherr zustimmend. »Miß Tolkins hat eine Klingenallergie bekommen. Ich nehme an, Sie beschäftigen auch einen Koch im Haus? Er soll in den nächsten Tagen nur Gerichte, die man ohne Messer essen kann, zubereiten.«
    Rainherr ging an Mary-Anne vorbei zum Portal und blickte neugierig in die riesige Halle, die hinter der breiten, mit Gittern gesicherten Holztür lag. Die Tür war übersät mit kostbarem, indianischem Schnitzwerk. Dies allein war als Kunstschatz ein kleines Vermögen wert. Die gesamte Halle war eines Herrschers würdig.
    Fernando Dalques kümmerte sich weder um Pedro Luba, der sich ächzend am Wagen hochzog, noch um das Auto selbst. Er stieß Dr. Rainherr zur Seite und betrat als erster das Haus.
    »Ein ungehobelter Klotz!« sagte Rainherr auf

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