Geliebte magische Lilie
mit meinen magischen Sinnen singen hören. Erst als ich vorsichtig meine Hände aus denen von Lukas löse erlischt beides.
Maurice
Während sie den Zauber gewirkt hatten, war ich wachsam hinter Lilly stehen geblieben. Was immer sie getan haben, ich habe nichts gespürt, offenbar im Gegensatz zu Rose, deren Blick die ganze Zeit über fasziniert an Irgendetwas festgehangen war. Erst als drei der alten Bücher zu leuchten anfangen, kann auch ich etwas erkennen. Als Lilly plötzlich fröhlich auflacht, fliegt mein Blick wieder zu ihr. Was ich sehen versetzt mir einen Stich, sie strahlt förmlich vor Glück als sie die leuchtenden Bücher ansieht. Das ist ihre Welt, eine Welt, die ich, im Gegensatz zu Lukas, nie mit ihr teilen werde. Als sie ihre Hände aus denen des Hexers zieht, erlöschen die Bücher. Es ist Lukas, der sich als Erster erhebt und die Bücher an sich nimmt, er hält mir eines entgegen und fragt: „Suchst du eines durch, oder soll ich es Rose geben?“ „Wieso? Denkst du dass Magie eine Voraussetzung ist um Lesen zu können“, schnauze ich. Alle drei sehen mich verblüfft an, Lilly fragt vorsichtig: „Ist alles in Ordnung mit dir?“ „Gib einfach das verdammte Buch her“, knurre ich und reiße es Lukas fast aus der Hand. „Wonach soll ich suchen?“ „Schatten, Herr der Schatten, oder Hexenmeister, die sich geopfert haben.“ Ich nicke nur und schlage das Buch auf.
Am Rande nehme ich das Rascheln der Buchseiten wahr, als auch Lukas und Lilly zu suchen anfangen und Rose, die die restlichen Bücher einsammelt. Ich gebe es ungern zu, aber das Meiste in dem Buch ist unverständliches Geschreibsel. Aufzählungen von Kräutern, Edelsteinen, Beschreibungen von verschiedenen Wesen und dergleichen, aber nichts was auch nur im Entferntesten etwas mit Schatten zu tun gehabt hätte.
Als meine Laune schon fast am Tiefpunkt ist, ruft Lilly aufgeregt: „Ich habe da etwas.“ Erleichtert lege ich das Buch weg und gehe zu ihr rüber. Auch Rose und Lukas sehen sie erwartungsvoll an, sie beginnt vorzulesen: „Der Herr der Schatten, dessen Name nicht genannt werden soll, da man ihn damit rufen könnte, war die größte Geißel unserer Zeit. Er hat die Magie eines Hexenmeisters, aber er ernährt sich von den Lebenden wie ein Vampir. Allerdings ist er noch schlimmer, denn er saugt nicht ihr Blut, sondern Lebenskraft in reinster Form. Er gebietet über die lebendigen Schatten, auch er selbst erscheint als Schatten mit den Konturen eines Mannes. Da er sowohl Menschen, Hexen als auch Vampire angreift, hatten wir ein, in der Geschichte einmaliges, Bündnis geschlossen. Der mächtige Vampir Seth war an uns herangetreten und gemeinsam hatten wir den Herrn in die Falle gelockt. Der letzte der alten Hexenmeister hat sich geopfert um den Herrn zu bannen, Seth hat es übernommen das Artefakt, in das er gebannt ist, zu bewachen. Wir haben alle Bücher in denen sein Name stand vernichtet. Ich bete darum, dass wir keines übersehen haben, denn ich wüsste nicht wie wir ihn, sollte er jemals freikommen wieder bannen sollten.“
Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken, als ich begreife dass ich sie nicht vor ihm schützen kann, ich presse hervor: „Wir müssen seine Rückkehr verhindern.“ „Natürlich müssen wir das, aber wir haben noch immer keinen Anhaltspunkt wie wir den Hexer der ihn rufen will finden können“, antwortet Lilly bedrückt. „Aber der Text ...“, beginnt Rose, Lilly unterbricht sie sanft: „Ist nur eine Beschreibung der damaligen Ereignisse. Der Hexer braucht den wahren Namen des Herrn der Schatten oder das Artefakt. Von beiden wissen wir aber leider nicht, wo sie sind.“ „In dem Bericht steht doch dass Seth das Artefakt bewacht, dann muss es auch hier sein“, stellt Rose fest. „Schon möglich, aber wir wissen ja nicht welches. Und da ich die magische Signatur des Herrn der Schatten nicht kenne, kann ich es ohne nähere Hinweise auch nicht finden.“ „Aber wenn du es hättest, könntest du den Hexer an der Beschwörung hindern?“ „Nun ja, er hat offenbar zumindest schon eine Teilbeschwörung durchgeführt, sonst wären die Schatten nicht hier. Ich könnte die magische Linie zwischen dem Artefakt und dem Hexer finden, glaube ich zumindest.“ Als Rose plötzlich in die Hände klatscht, zucken wir alle erschrocken zusammen. Aber im nächsten Moment erscheint einer der menschlichen Diener, er verbeugt sich tief und fragt: „Wie kann ich euch dienen meine Königin?“ „Geh zu
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