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Geliebte magische Lilie

Geliebte magische Lilie

Titel: Geliebte magische Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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Geist eindringen.“ „Nein“, protestieren Maurice und Rose praktisch gleichzeitig. „Das kommt nicht infrage, der Kerl ist völlig wahnsinnig, du könntest in seinem Geist verloren gehen“, setzt Maurice nach. Rose fügt hinzu: „Und Jacob könnte es auch schaden, das können wir Eric nicht antun.“ Ich schnaube abfällig: „Ist ja schön, dass ihr so besorgt um eure Liebsten seit, aber wenn wir den Verräter nicht finden, dann werden wir bald alle zu Opfern dieser Kreatur werden. Und glaubt mir, nach allem was ich gerade gespürt habe, will das keiner von uns.“ Sie starren mich betroffen an, ich rapple mich allein auf die Beine und bestimme: „Also wo ist Jacob Stormcloud? Wir sollten keine Zeit verlieren.“

12.Kapitel

    Lilly

    Zu behaupten dass ich noch etwas wacklig auf den Beinen bin, wäre die blanke Untertreibung, ich brauche eine halbe Ewigkeit um in den Palast zurückzukommen, weil ich mich weigere mich von Maurice tragen zu lassen. Aber ich habe das Gefühl dass es Rose gar nicht so unrecht ist, denn während Maurice und Lukas an meiner Seite bleiben, ist sie bereits vorausgeeilt, wohl um Eric seelisch auf das Kommende vorzubereiten.
    Der steht, als wir die Zellen erreichen, allerdings wie ein leibhaftiger Racheengel vor der Tür. Er funkelt mich an und schnappt angriffslustig: „Ich schwöre dir, falls ihm etwas passiert dann ...“, Maurice stößt ein bedrohliches Fauchen aus und hat Eric schneller am Kragen gepackt als ich ihm mit den Augen folgen kann. Nur einen Herzschlag später ist Lukas mit gezogenem Dolch an seiner Seite und mustert Eric als ob er ihn auf der Stelle abstechen wollen würde. „Droh ihr nicht“, knurrt Maurice. „Maurice, lass ihn los“, fordert Rose, die nun, wohl von dem Krach angelockt in der Tür erscheint, auch sie hat die Fangzähne gebleckt. Mir kommt in den Sinn wie praktisch dieses Talent die Fangzähne ein und auszufahren bei ihrer Tarnung sein muss, aber ich schiebe den Gedanken schnell zur Seite und stürze, oder besser gesagt taumle nach vorne und sage rasch: „Bitte hört alle auf. Eric ich würde das nicht vorschlagen, wenn es einen anderen Weg geben würde. Ich werde dich nicht anlügen, es könnte seinen Wahnsinn noch verschlimmern, aber ich könnte mich genauso gut in seinem Geist verlieren, ich gehe dasselbe Risiko ein. Das würde ich wohl kaum tun, wenn es nicht absolut nötig wäre.“ Der wütende Blick seiner dunklen Augen trifft mich, ich erwidere ihn ruhig, bis seiner schmerzlich wird, er würgt hervor: „Es ist nicht fair, er wollte immer nur allen helfen, er hat all das nicht verdient.“ „Ich weiß“, erwidere ich sanft. „Lass ihn jetzt bitte los“, sage ich leise zu Maurice. Der fletscht zwar noch mal warnend die Zähne tut dann aber was ich will.
    Ich lasse sie stehen und schiebe mich an Rose vorbei ins Zimmer. Jacob hat offenbar wieder eine der lethargischen Phasen, der Vampir, der auf der Liege festgebunden ist, starrt ins Leere und murmelt immer wieder: „So kalt, mir ist so kalt.“ Armer Kerl, niemand hat so etwas verdient. Ich trete zum Kopfende der Liege und mustere ihn. Bei unserem ersten Treffen hatte er mich angegriffen, weil er mich offenbar für eine Andere gehalten hatte, nun scheint er mich gar nicht wahrzunehmen. Sanft lege ich die Hände an seine Schläfen, er erzittert kurz, wird dann aber sofort wieder völlig schlaff. Ich kann keine Gedanken lesen, aber unsere Aura besteht zu einem großen Teil aus unseren Gefühlen, da sie uns formen, und manchmal, wenn Ereignisse besonderen Eindruck auf jemand gemacht haben, kann ich Fragmente von denen ebenfalls dort finden. Wenn ich ihn so ansehe graut mir vor dem Kontakt aber ich überwinde mich und suche nach der richtigen Stelle, um in seine Aura einzutauchen. Für gewöhnlich mache ich das nur bei Hexen um etwas über ihre Magie herauszufinden, und Jacob hat keinen Funken eigene Magie, aber er ist durchtränkt mit der Schattenmagie aus der Höhle. Sie klammert sich um seinen Geist, hat sich so fest in seiner Aura verkrallt, dass er sie allein nie wieder loswerden wird. Mitleid steigt in mir auf, ich beschließe, falls wir das Ganze überstehen sollten, ihm eine Heilerin zu organisieren. Aber nun muss ich erst meine Aufgabe erfüllen. Auf der Suche nach Hexenmagie wühle ich mich durch seine befleckte Aura und je tiefer ich eintauche desto größer wird mein Grauen, kein Wunder dass er wahnsinnig ist. Er besteht vor allem aus Schmerz und Wut und dem Gefühl verraten

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