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Geliebte magische Lilie

Geliebte magische Lilie

Titel: Geliebte magische Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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worden zu sein. An einem besonders dunklen Punkt taucht ein Bild in meinem Kopf auf. Es ist Jacob, er ist bereits ein Vampir, vor ihm eine üppige Schönheit die ihm grinsend eröffnet, dass sie ihn als ihre rechte Hand ausgewählt hat. Sie verlangt, dass er einen gefesselten Menschen foltert, ich kann sein Grauen fühlen. Als ich vor dieser Erinnerung fliehe stolpere ich direkt in die nächste, Jacob, der blutüberströmt in einer Zelle eingesperrt ist, in ihm brennt der Hunger und wieder die Frau, diesmal hält sie ihm höhnisch einen Blutbeutel vor die Zelle, als er danach greifen will zieht sie ihn zurück. „Janet, ich werde dich töten“, brüllt er vor Wut. Ich zucke zusammen, jetzt weiß ich wer Janet ist, kein Wunder dass er von ihrem Tod besessen ist. So leid er mir tut, ich kann ihm nicht helfen und löse mich davon, ich gleite weiter und taste nach Hexenmagie, erst als ich mich von der dunklen Aura, seinem Wahnsinn und Schmerz schon völlig besudelt fühle ertaste ich sie. Er hat sie nicht bewusst wahrgenommen, aber ebenso wie die dunkle Aura ist auch ein Teil davon an seinem Wahnsinn haften geblieben, sein Geist ist so zersplittert, dass er alles wie ein Schwamm aufgesogen hat. Ich betrachte sie genau, um sie mir einzuprägen dann fliehe ich aus seinem Geist.
    Als ich wieder in die Realität zurückkomme sehen mich vier Augenpaare gespannt und besorgt an. „Ich habe die Signatur, ich und Lukas brauchen einen ruhigen Raum um sie auszupendeln.“

    Maurice

    Nachdem wir das Krankenzimmer verlassen hatten, waren Lilly und Lukas von einem der Diener weggeführt worden. Mich hatte Rose mitgeschleift, nun beobachtet sie mich dabei wie ich unruhig auf und ablaufe. Bis es ihr offenbar reicht, sie stöhnt: „Maurice Herrgott noch mal, setzt dich endlich, was ist nur los mit dir?“ Ich stoppe, bleibe aber stehen, sanfter fragt sie noch mal: „Was ist los?“ Ich bin versucht ihr eine geknurrte Antwort hinzuwerfen, aber ein Teil von mir will die Angst loswerden, „ich fühle mich so nutzlos“, gebe ich zu. „Das ist doch Unsinn. Gut im Moment arbeiten vor allem Lilly und Lukas, aber spätestens wenn es zum Kampf kommt sind unsere Talente gefragt.“ „Das meine ich nicht.“ Sie sieht mich verwirrt an und ich erkläre: „Ich habe sie dort bei den Büchern beobachtet und jetzt bei Jacob. Sie liebt die Magie, und das ist ein Teil von ihr an dem ich niemals teilhaben kann. Was wenn sie irgendwann findet dass sie doch lieber mit jemand wie Lukas zusammen sein will?“ „Jetzt hör aber auf, ich könnte mich ja auch fragen ob Eric irgendwann lieber mit einem Menschen zusammen sein will.“ „Und tust du das nicht?“ Sie steht auf, kommt zu mir, ergreift sanft meine Hände und sagt dann: „Armer Maurice, du hattest so viele Frauen, aber von Liebe verstehst du nicht besonders viel. Du liebst sie so sehr, dass du bei ihr bleiben wirst, egal ob sie alt oder krank wird, nicht wahr?“ „Natürlich, aber was hat das damit ...“ „Es hat alles damit zu tun. Wenn du erwartest dass sie dir genug vertraut um sich an dich zu binden, dann musst du das auch tun. Zu lieben bedeutet sich verletzbar zu machen, aber es bedeutet auch völlig glücklich sein zu können.“ „Sie zu verlieren wird mich umbringen.“ „Es ist doch nicht gesagt dass das passieren wird.“ „Ach Rose begreif doch, sie wird sich nie in eine Vampirin verwandeln lassen, denn dafür ist sie viel zu gerne eine Hexe und das würde ich ihr damit nehmen. Denn die anderen Hexen würden sie dann nie mehr akzeptieren.“ „Dann brauchen wir für sie auch den Zauber Maurice, wie für Eric. Wenn das alles vorbei ist können wir ja gemeinsam danach suchen, Lilly findet ihn sicher schneller als ich.“ Dabei liegt in ihren Augen soviel Hoffnung, dass ich es nicht fertigbringe ihr die Wahrheit ins Gesicht zu sagen, aber ich kenne sie, es ist mehr als unwahrscheinlich dass wir diesen Zauber finden, oder dass sie ihn erlernen kann, nicht ehe es zu spät ist, denn das Leben von Menschen ist kurz. Aber soll einer von uns noch Hoffnung haben, ich lächle sie an und antworte sanft: „Ja der Zauber, daran hatte ich gar nicht gedacht.“
    Zum Glück tauchen Lilly und Lukas in diesem Moment auf und verhindern somit eine weitere Diskussion bezüglich des Zaubers. Lilly teilt uns mit: „Wir konnten die richtige Hexe finden, sie ist in New York.“ „Wer ist es?“, frage ich angespannt und überschlage im Kopf schon meine Möglichkeiten Lilly zu unterstützen.

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