Geliebte magische Lilie
gehabt habe. Denn genau das war es, wie ich langsam begreife. In dem Moment, in dem ich ihr Machtzentrum betreten hatte, war ich in eine Vision geraten, die mir gezeigt hatte, wie sie zu ihren Kräften gekommen war. Ich schlucke, um meine Kehle wieder anzufeuchten, und krächze dann: „Du hattest recht. Ein Hexenmeister hat ihr seine Macht geschenkt. Und sie ist die stärkste Feuerhexe, die mir jemals begegnet ist.“
Als meine Benommenheit sich so weit legt, dass ich wieder den ganzen Raum wahrnehmen kann, sehe ich, dass auch Rose mich besorgt mustert und auch Eric, der hinter ihr steht, macht ein betroffenes Gesicht. Und so dumm es vermutlich ist, ich fühle mich unter diesen Fremden geborgener als es bei meiner eigenen Familie jemals der Fall war. Denn in ihren Augen kann ich in diesem Moment mehr Wärme sehen, als ich jemals zuvor bekommen habe. Ich beginne zu ahnen, dass mein kleines Abenteuer mir das Herz brechen könnte, und doch würde ich um nichts auf der Welt darauf verzichten diese Wärme zu genießen, solange ich kann. Vorsichtig löse ich mich von Maurice und stehe auf, das warme Gefühl in meiner Brust verstärkt sich, als ich merke, dass er hinter mir bleibt, um mich notfalls aufzufangen. „Keine Sorge, ich komme danach immer schnell wieder zu mir, es ist schon vorbei. Ich werde der Regentin sagen, dass du recht hattest, und ich Rose unterrichten werde. Aber dazu muss ich ein paar Vorbereitungen treffen. Wir können in einigen Tagen anfangen.“ „Ich danke dir“, sagt Rose sanft, „wenn ich dafür irgendetwas für dich tun kann ...“, ich unterbreche sie schmunzelnd: „Danke mir nicht zu früh, eine Hexenausbildung ist kein Zuckerschlecken, vor allem wenn man so spät damit anfängt, du wirst mich noch verfluchen.“
Nachdem ich mich verabschiedet hatte, waren wir in Maurice Wagen wieder ins Stadtzentrum zurückgefahren. Während der ganzen Fahrt war er schweigsam gewesen und hatte mich verstohlen gemustert. Als wir nun vor einem schicken Appartmenthaus anhalten breche ich das Schweigen: „Frag schon.“ „Was hast du gesehen?“ Ich seufze leise auf, „nur etwas das schon passiert ist.“ „Würdest du es mir sagen, falls du etwas Schlimmes für ihre Zukunft siehst?“ Er wirkt angespannt, ja nahezu nervös, noch eine sehr menschliche Seite an diesem Raubtier. „Du magst sie, nicht wahr?“, frage ich sanft. „Sie ist eine gute Freundin, und sie hat schon einiges durchgemacht. Ich würde gerne weiteres Übel von ihr fernhalten.“ Ich weiß immer weniger was ich von ihm halten soll, aber diese weiche Seite gefällt mir besser als sie sollte. Ich schiebe den Gedanken weg, neckend ziehe ich ihn auf: „Ich dachte du wärst ein gefährliches Raubtier, aber du bist offenbar ein zahmer Schmusekater.“
Einen Herzschlag später presst er mich mit seinem Körper gegen meine Rückenlehne. Ich keuche auf, er schnurrt: „Ich werde dir zeigen, wie raubtierhaft ich bin.“ Ehe ich etwas erwidern kann, presst sein Mund sich auf Meinen. Seine Lippen sind fordernd, ich öffne bereitwillig den Mund, und er nutzt die Gelegenheit sofort, um ihn ganz zu erobern. Während unsere Zungen sich liebkosen spüre ich eine seiner Hände, die in meinen offenherzigen Ausschnitt gleitet. Er umfasst eine meiner Brüste und streichelt gekonnt mit dem Daumen in kreisförmigen Bewegungen über die Brustspitze. Ich verkralle meine Hände in seinem Hemd, als es mich heiß durchfährt. Während seine Hand zu meiner anderen Brust wechselt, löst sein Mund sich von mir, um zu meinem Ohr weiterzuwandern. Er flüstert mir zu: „Das wollte ich schon tun, seit du eingestiegen bist.“ Meine Antwort geht in dem lustvollen Stöhnen unter, das mir die Kehle hochsteigt, als er den empfindlichen Punkt hinter meinem Ohr findet und mich dort zuerst mit den Lippen und dann mit den Spitzen seiner Zähne reizt. Fahrig gleiten meine Finger nach unten, aber bevor ich die harte Wölbung streicheln kann hält er meine Hand auf. Ich funkele ihn wütend an, er lacht sinnlich auf, „nicht so ungeduldig, ich habe noch viel mit dir vor, aber nicht hier im Auto.“ „Du hast angefangen“, murre ich provokant und winde mich in seinem Griff. Er macht ein gespielt zerknirschtes Gesicht, das von dem brennenden Verlangen in seinen Augen jedoch Lügen gestraft wird, „das ist wahr, aber du hast mich eben zu sehr gereizt, das tut man bei einem Raubtier nicht.“ Während er ohne Anstrengung mein Handgelenk weiter festhält, ist seine andere
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