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Geliebte Myriam, geliebte Lydia

Geliebte Myriam, geliebte Lydia

Titel: Geliebte Myriam, geliebte Lydia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Plepelits
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immer eng umschlungen nebeneinander. Übrigens war Lydia zu dem Zeitpunkt bereits wach, und wie sie merkte, daß ich wach bin, lächelte sie mich erst einmal mit einem unsagbar glücklichen Lächeln an. Dann küßte sie mich mit einer unendlichen Zärtlichkeit auf den Mund und flüsterte leidenschaftlich und zugleich irrsinnig feierlich: 'Ich liebe dich!' Ich selber war vorerst total gelähmt vor Glück und Seligkeit und konnte sie nur mit großen Augen anstarren. Als ich dann den Mund aufmachte und etwas zu sagen versuchte, da legte sie mir ihre Hand auf ihn und flüsterte: 'Sag nichts!' Und dabei machte sie plötzlich ein ganz ernstes Gesicht. Und dann sagte sie langsam und feierlich, ja, direkt mit einem gewissen Pathos: 'Du, Christian ... Ich muß dir was gestehen ... Du, ich hab' mich in dieser Nacht unsterblich in dich verliebt ... Ist dir das unangenehm, wenn ich das sage?'
    Jetzt nahm sie ihre Hand von meinem Mund weg, und jetzt war offenbar ich dran, was zu sagen. Ich brachte aber immer noch kein Wort heraus und mußte nun zusätzlich ihre letzte unglaubliche und überwältigende Aussage verarbeiten. Schließlich richtete ich mich ein wenig auf und begann ihr liebes Gesicht über und über mit Küssen zu bedecken, und jetzt fand ich meine Stimme wieder und murmelte zwischen den Küssen immer wieder leidenschaftlich: 'O meine Lydia! Wie ich dich liebe!', und dabei steigerte ich mich in eine völlig unerwartete ungeheure Erregung hinein und suchte erneut den Weg zu ihrem Allerheiligsten, und da ihre Erregung inzwischen der meinen mindestens gleichkam, rannte ich damit, wie man sagt, offene Türen ein, und wir erlebten alle zwei erneut unvorstellbare Höhen des Entzückens, der Wonne und der Lust.
    Erst als wir danach wieder ruhig geworden waren und gerade diese Phase der Entspannung genossen, kam es mir schlagartig zu Bewußtsein, wo ich war und daß es draußen ja schon hell war. Ich schaute auf die Uhr; sie zeigte sieben. Naja, das war nicht weiter beunruhigend, denn heute sollte es als Ausgleich für die lange Fahrt gestern erst um halb neun losgehen. Jetzt fiel mir auch auf, daß ich in dieser Nacht zum ersten Mal den Muezzin nicht gehört hatte. Und dann schoß es mir plötzlich durch den Kopf: Um Gottes Willen, der Götzi! Liegt der am Ende im anderen Bett und hat uns eben genüßlich zugesehen beim ... Nicht auszudenken! Ich richtete mich auf und spähte vorsichtig hinüber. Nein, Gott sei Dank, er ist nicht da. Aber was ist ... Es kann ja jeden Augenblick die Tür aufgehen - sie war ja klarerweise nicht zugesperrt -, und der Götzi kann hereinspazieren! Was tat ich also als nächstes? Ich sprang aus dem Bett, und dabei fiel mir auf, daß ich mich ja wie neugeboren fühlte - keine Müdigkeit, keine Unausgeschlafenheit, kein Kater! - und sperrte kurz entschlossen die Tür zu. Dann fiel ich, fröhlich lachend, noch einmal über meine süße Lydia her, küßte sie heftig und erklärte ihr meine Aktion. Na, und dafür war sie mir ausgesprochen dankbar, sie versicherte mir noch einmal, wie sehr sie mich liebe, küßte mich ihrerseits noch einmal und hüpfte anschließend ähnlich leichtfüßig wie ich vorher aus dem Bett und verschwand fröhlich kichernd im Bad.
    Derweil blieb ich im Bett liegen, betrachtete vergnügt die Zimmerdecke und gab mich den allersüßesten Tagträumen hin. Ich malte mir ein herrliches Leben voller Schönheit, Liebe, Zärtlichkeit und Fröhlichkeit an Lydias Seite aus und dachte dann wieder an die Erlebnisse dieser Nacht und dieses Morgens zurück und sah im Geist ihre zarte, weiche Haut, ihre angenehmen Körperformen, ihre verführerischen Knie, ihre wunderbaren Brüste, ihren lustigen Mund, ihre ebenso lustigen Sommersprossen, ihre treuherzigen Rehaugen, ihre weichen, runden Wangen, ihre köstlichen, vollen Haare und hörte im Geist noch einmal ihre angenehme und sanfte und zugleich fröhliche und irgendwie schelmisch klingende Stimme und fühlte im Geist noch einmal ihr warmes, weiches, erregendes Fleisch und roch im Geist noch einmal ihren angenehmen und ebenfalls erregenden Duft und spürte im Geist noch einmal den wunderbaren Geschmack ihrer Haut und natürlich auch ihrer Zunge.
    Aber dann fielen mir plötzlich mehrere Dinge ein, die meine Euphorie doch etwas dämpften: meine liebe Großfamilie - die würden nichts merken dürfen, sonst wäre der Skandal perfekt, und der Giftzwerg würde wirklich zum Bischof rennen, um sich über mich zu beschweren, und ich wäre meinen Job

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