Geliebte Myriam, geliebte Lydia
merkte, daß es ihr alles andere als unangenehm war, landete ich mit meinen Händen langsam, aber sicher zwischen ihren wohlgeformten, glatten, weichen Schenkeln; das heißt, in dieser absoluten Dunkelheit spürte ich mit unsagbarem Entzücken, wie glatt und weich sie sich anfühlten; wie wohlgeformt sie sind, versuchte ich mir hingegen zuerst nur in Erinnerung zurückzurufen und dann mit den Händen zu ertasten und empfand dabei ein doppeltes Entzücken und kam mir vor wie ein Blinder, der die Schönheit einer Marmorstatue statt mit den Augen mit den Händen zu genießen versucht. Und da ich merkte, daß ihr das ebenso angenehm war wie alles andere oder vielleicht sogar noch wesentlich angenehmer, ließ ich nicht locker, bis mir ihre krampfartigen Bewegungen und ihr schweres Stöhnen anzeigten, daß es mir wieder vergönnt war, ihr die höchsten aller körperlichen Freuden zu bereiten. Zum Glück ging das im Gegensatz zu den beiden letzten Malen diesmal relativ leise vor sich - nicht, daß ich mich vor Myriam noch geniert hätte; dazu war in den vergangenen 48 Stunden zuviel passiert; aber ich wünschte der Myriam ganz einfach, ungestört schlafen zu können. Deshalb, und außerdem, weil ich, wie ihr euch sicher lebhaft vorstellen könnt, inzwischen auch selber wieder ganz schön erregt war, hörte ich mit dem Streicheln nicht auf, und das machte sich sozusagen bezahlt: Lydia erlebte diesmal eine ganze Serie von Orgasmen hintereinander und fühlte sich nachher allem Anschein nach zwar noch immer nicht hundertprozentig getröstet, war aber doch schon deutlich ruhiger, und bald danach schlief sie bereits tief und fest, während ich leider Gottes noch erregter als zuvor zurückblieb.
Jetzt schliefen sie also beide, und ich war wach und dazu reichlich erregt. Allerdings wurde meine Erregung alsbald quasi überlagert durch die Erinnerung an die erschreckenden Ereignisse des heutigen Abends und das Mitleid mit Myriam und die Sorgen um die Zukunft. Und mit der Zeit überwog alle anderen Überlegungen die eine beherrschende Frage: Wie kommen wir hier wieder raus? Und ich beschloß, mich am nächsten Morgen sofort aufzumachen, egal, ob mit oder ohne meine Lieben, und das ganze Labyrinth von Gängen und Hallen systematisch abzusuchen, um eventuell ein Schlupfloch oder sonst eine Fluchtmöglichkeit zu entdecken. Ich hatte keine besondere Lust, vielleicht wochen- oder monatelang in dieser Mausefalle hier zu hocken und mich und meine zwei Lieben am Schluß auch noch wie Hasen abknallen zu lassen. Dieser Entschluß, dieser Vorsatz beruhigte mich einigermaßen, so daß es mir zuletzt trotz allen Sorgen, trotz der Erregung und trotz dem Brummschädel gelang, in Schlaf zu sinken.
Aber ein übertrieben ruhiger oder erholsamer Schlaf war's nicht - war auch nicht zu erwarten. Und wieder träumte ich alle möglichen entsetzlichen Dinge zusammen, und wieder glaubte ich zu spüren, wie man mir Steine auf die Brust legte und wie mir vom Feuer der Hölle heiß wurde, und glaubte zu sehen, wie der Myriam vom Oberteuferl das Nachthemd hinaufgezogen und der Bauch aufgeschlitzt wurde und wie ihr das Blut aus dem Bauch rann. Und wieder wachte ich mit einem Entsetzensschrei auf, und wieder bildete ich mir ein, daß eben noch ein heißer weiblicher Körper auf mir gelegen sein muß und daß es nicht Lydias Körper gewesen sein kann, und fragte mich, ob das Myriams Körper gewesen sein könnte, und lauschte nach irgendwelchen Anzeichen, die mir verraten konnten, ob sie wach war oder schlief. Und da meine Neugier auch diesmal unbefriedigt blieb und mir die Sache immer rätselhafter wurde, schritt ich sozusagen zur Tat und griff vorsichtig zu Myriam hinüber. Und was geschah? Höchst Überraschendes, sag' ich euch! Ich stieß an irgendeinen Körperteil an - ich weiß nicht, an welchen; ich erinnere mich nur, daß er sich sehr weich anfühlte. An den stieß ich also an - eh nur ganz leicht; aber im nächsten Augenblick spürte ich, wie eine zarte, unheimlich weiche Hand meine Hand umfaßte und sie an eine heiße, fast fiebrige und außerdem nasse Wange legte.
Und von nun an überstürzten sich die Ereignisse, so daß ich mir über ihre tatsächliche Reihenfolge nicht mehr hundertprozentig im klaren bin. Sicher ist zunächst einmal nur, daß ich ganz nahe an Myriam heranrückte, so daß ich ihren ganzen Körper spürte, und daß ich alsbald mein rechtes Knie über ihre Beine drüberlegte, ohne daß sie gegen das eine oder das andere protestiert oder
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