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Geliebte Nanny

Geliebte Nanny

Titel: Geliebte Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Schlueter
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anstatt ihm die Kleider vom Leib zu reißen, reiße ich mich von ihm los.
     »David, ich… muss gehen…äh…zum Klo! Ich glaub’ ich hab’s heute morgen mit der Kaffeesahne übertrieben…hehe, ich sollte mich mal dringend auf Laktoseallergie testen lassen.«
    Für Außenstehende muss es den Eindruck erwecken, als verfolgte mich ein aggressiver Hornissenschwarm, als ich ohne mich noch mal umzudrehen aus dem Pavillon stürme, dabei über eine Stufe stolpere und meinen linken Schuh verliere. Na ganz toll!

»Wie kommst du darauf, dass ich dir helfe?      Du..., du hinterlistige Männerverhexerin.«
     
    So tragisch und verzwickt es in Märchengeschichten auch zugeht, trotzdem gibt es stets ein Happy End. Hach ja, und was für eins. Am Ende heiratet das arme Mädchen den Prinzen. Und der ist meistens wunderschön, stinkreich und absolut begehrenswert, genau wie David!
    Ich klappe Paulines Schönste-Grimms-Märchen-Sammlung zu. Beinahe entfährt mir dabei ein Seufzer.
     »Heiratest du auch mal?«, holt Pauline mich aus meinen Gedanken.
    Gute Frage. Ich überlege mir immer noch eine Antwort darauf, da stellt sie mir schon die Nächste: »Bist du verliebt?«
     »Was, äh...wie kommst du denn darauf ?«
    Sie zuckt mit den Achseln und kriecht unter die Bettdecke.
     »Gute Nacht, Pauline!«
     
    So ein Quatsch! Ich bin nicht verliebt – jedenfalls nicht glücklich!
    Am schlimmsten aber wiegt die Tatsache, dass David es ernst meint. Es steht ihm deutlich im Gesicht geschrieben: David glaubt auch an Aschenputtel.
    David steht im Türrahmen meiner Suite. In seiner Hand hält er meinen verlorenen Schuh. Okay, mein fluchtartiger Abgang aus dem Pavillon war vielleicht ein bisschen übertrieben. Das mag an meinem leichten Hang zur Dramatik liegen.
     »Tut mir leid, wenn ich zu weit gegangen bin, Mel. Ich konnte nicht anders«, beteuert er. »Ich tu’ alles, was deine Familie verlangt. Wirklich!« Er überreicht mir meinen Schuh.
      »Danke, aber..., hör zu David – «
      »Ich hab seit drei Tagen kein Schweinefleisch mehr gegessen«, unterbricht er mich. »Ehrlich. Äh…, das heißt...bis auf Gummibärchen.«
      »David..., du verstehst das nicht...«
      »Da ist doch Schweinegelatine drin, oder...? Zählt das auch? Ich habe gehört, es gibt auch welche mit Rindergelatine.«
      »DAVID! So einfach ist das alles nicht, es geht hier nicht um das dämliche Schweinefleisch...«
    Aber David lässt mich einfach nicht ausreden.
     »Ich hab mich schon erkundigt, Mel. Es gibt da so eine Organisation. Die würden im Notfall sogar dafür sorgen, dass du eine neue Identität annehmen kannst. Für den Fall, dass man unsere Beziehung in deinem Verwandtenkreis nicht begrüßt. Und ich würde dich natürlich auch beschützen. Melek, ich glaube…, ich liebe dich!«
    Moment mal.
    Das geht mir jetzt alles ein bisschen zu schnell. Hat er gerade › ich liebe dich ‹ gesagt? Wie geht denn so was? Bis gestern dachte ich immerhin, David sei mit Giulia Brockstett liiert.
    Ich hole tief Luft.
     »Das musst du mir erklären David«, fordere ich ihn auf. »Wie kannst du mich lieben? Ich dachte, du bist mit Giulia zusammen.«
      » Was?! NEIN, wie kommst du denn darauf ?«
    Ich mustere ihn skeptisch.
     »Ich dachte, du und Giulia…, ich hab euch doch zusammen gesehen. Und sie ist über Nacht geblieben. Oder nicht?«
     » Ich und Giulia? « Er sieht mich ungläubig an. »Ich hab sie nur zum Essen eingeladen, nachdem ich sie zufällig getroffen habe und sie mir von ihrer Scheidung erzählt hat. Ich habe ihr von Cengiz erzählt. Der ist ja spezialisiert auf Scheidung. Sie wollte unbedingt einen schnellen Termin bei Cengiz haben, deshalb hing sie mir ständig an der Backe. Sie hat nicht bei mir übernachtet. Am nächsten Morgen stand sie schon wieder vor meiner Tür!« David schüttelt den Kopf.
    »Oh, sie hätte schon gerne bei dir übernachtet«, liegt mir auf Zunge. Hat er etwa nicht begriffen, dass sie versucht hat, ihn zu umgarnen?
      »Aber ich muss zugeben, es war das Beste, was mir je passieren konnte; ein wenig Zeit mit dieser Giulia zu verbringen, meine ich.«
    ???
    Ein ungutes Gefühl beschleicht mich; hat er vielleicht irgendwelche Drogen genommen? Die Anzeichen sprechen dafür.
    Ich stehe mit offenem Mund vor ihm.
     »Nachdem ich mir Giulias ständiges, oberflächliches Gelaber über Geld, Autos, Schmuck und irgendwelche zweifelhaften Modetrends anhören musste, wurde mir endgültig klar, wer meine wahre Traumfrau

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