Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebte Nanny

Geliebte Nanny

Titel: Geliebte Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Schlueter
Vom Netzwerk:
habe. »Wenn du’s nicht machst, dann mach ich’s. Dann würde Cengiz vielleicht endlich zur Vernunft kommen und damit aufhören, Melek in den Himmel zu heben. Das nervt gewaltig.«
      »Ich traue mich nicht. Sie werden mich als Lügnerin bezeichnen. David, Arndt, die Kinder, Sarita und der Krabbelclub…einfach alle.«
      »So’n Quatsch. Diese Klodia hat dich doch quasi dazu genötigt, diese Rolle zu spielen. Wenn hier jemand eine Betrügerin ist, dann doch wohl sie. «
    Okay, ganz Unrecht hat sie nicht. Im Zweifelsfall kann ich zu meiner Verteidigung immer noch behaupten: ›Ich war jung und brauchte das Geld!‹
    Ich bin hier auch nur ein Opfer, ganz klar.
     »David hat mich ins Kino eingeladen. Soll ich es ihm vor oder nach dem Film sagen?«
     »Kommt ganz auf den Film an. Wenn es ein guter ist, den du dir in Ruhe anschauen willst, dann warte lieber bis nachher.«
     »Okay«, sage ich nachdenklich. »Danke Yasi. Bist du noch böse auf mich?«
     »Nur, wenn Cengiz danach immer noch auf dich steht!« Ich kenne Yasi gut genug, um herauszuhören, dass sie es nicht ausschließlich scherzhaft meint.
    Ich lege auf und atme tief durch. Yasi hat Recht. Ich muss es David sagen. Sollte er wirklich Interesse an mir als Mensch haben, dann müsste es ihm eigentlich egal sein, ob ich aussehe wie eine puritanische Kopftuchträgerin oder wie die blonde Versuchung höchstpersönlich. Übermorgen werde ich es ihm sagen. Ich weiß nur noch nicht, ob vor dem Film oder danach.
     
    ***
     
    Ich sitze an Geralds Bett. Seit geraumer Zeit warte ich darauf, dass seine Eltern endlich heimkommen. Es wird schon fast dunkel draußen.
    Gerald war am Vormittag mit einem Krankentransport eingetroffen. Er war blass und schwach, aber auf dem Wege der Besserung.
     Ich höre das wohlbekannte Klackern von teuren Pumps auf Marmorfußboden. Klodia, endlich! Ich springe auf, eile hinaus auf den Korridor und schaue von der Galerie hinunter in die Eingangshalle. Klodia stürmt die Treppe hinauf. Doch anstatt in Richtung Kinderzimmer, rast sie in die entgegengesetzte Richtung, geradewegs auf ihr Büro zu. Von mir nimmt sie keine Notiz. Mit Karacho knallt die Bürotür ins Schloss, sodass die von Degenhausener Urahnen an den Wänden, anfangen zu wackeln. Ups, um ein Haar wäre Ur - Ur - Opa Ferdinand Leopold runtergefallen.
    Was ist denn bloß in die gefahren?
    Voller Neugier schleiche ich zu Klodias Büro. Mein Herz klopft mir bis zum Hals, als ich davor stehenbleibe. Ich will gerade anklopfen, da ertönt ein schrilles Geräusch von drinnen. Es ist Klodias BlackBerry. › Er gehört zu mir, wie mein Name an der Tür‹, trällert Marianne Rosenberg zu virulentem Hardcore - Techno - Sound. Mein lieber Scholli, sie sollte sich dringend einen anderen Klingelton herunterladen. Dagegen ist ja mein Tarkan ein Ohrenschmaus. Ich lehne meinen Kopf gegen die Tür, halte automatisch den Atem an und lausche.
      »Dass du mir das antust, Arndt!«, höre ich Klodia zetern. Leider kann ich Arndt am anderen Ende der Leitung nicht verstehen. Wo ist er nur? Ich dachte, die beiden wären zusammen aus München zurückgekehrt.
     » Ich warne dich, Arndt. Das kannst du nicht tun! Du kannst mich doch hier nicht im Stich lassen. Jetzt wo ich so viel Arbeit am Hals habe, mit der Renovierung des Wellness-Centers. Du und David und dieses Miststück von einer Nanny…Ihr drei habt euch gegen mich verschworen!« , kreischt Klodia von drinnen, ich habe jedoch das Gefühl, als stünde sie direkt neben meinem Ohr. Wovon spricht sie nur? Auf jeden Fall hörte sich das gerade gar nicht gut an. Vor allem nicht für mich. Schnell nehme ich meinen Kopf von der Tür und zupfe mein smaragdgrünes Kopftuch zurecht. Eine nervöse Angewohnheit die ich mir angeeignet habe, seitdem ich zur Kopftuchträgerin geworden bin; andere Leute rauchen oder kauen Fingernägel.
    Klodias schrille Stimme dringt durch die Bürotür, sodass ich jedes Wort verstehen kann, obschon ich mich ein Stückchen von der Tür entfernt habe.
     » Du steigst gefälligst in den nächsten Flieger und kommst auf der Stelle nach Hause!« , schreit sie. »So lasse ich nicht mit mir umspringen. Diese Sache mit Geralds Krankheit ist doch nur ein Vorwand, der dir gerade gelegen kommt. In Wirklichkeit suchst du doch nur einen Grund, um in München zu bleiben und diese PR-Tussi zu vögeln. Gerald ist doch ständig ein bisschen angeschlagen. Wer weiß, wie sehr David und diese Melek die ganze Sache aufgebauscht haben.

Weitere Kostenlose Bücher