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Geliebte Nanny

Geliebte Nanny

Titel: Geliebte Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Schlueter
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Fenster gegenüber brennt noch Licht. Ob David auch nicht schlafen kann, weil es ihm zu heiß ist?
    Hinzu kommt noch, dass ich wahnsinnigen Durst habe. Beim Abendessen habe ich kaum was getrunken, da ich zu sehr mit Gerald und dessen übermütigen Essversuchen mit der ersten eigenen Gabel beschäftigt war. Meine persönlichen Ess - und Trink - Bedürfnisse blieben dabei leider völlig auf der Strecke; aber wenigstens hat Gerald sich selbst und auch sonst niemandem ein Auge ausgestochen.
    Mein Mund ist ganz trocken. Natürlich könnte ich jetzt einfach ins Badezimmer marschieren und einen Schluck Wasser aus dem Wasserhahn nehmen. Aber ich habe auch wahnsinnigen Kohldampf. Was gäbe ich jetzt für ein leckeres Stück von dem saftigen Kasseler - Braten, den ich heute Abend – gezwungenermaßen – links liegen lassen musste. Howard, auf seinem »Wachposten« im Hintergrund, entgeht nämlich nichts. Wirklich, der hat Augen wie ein Luchs.
    Ich schleiche mich auf Zehenspitzen aus dem Zimmer und steuere auf die Küche im unteren Stockwerk zu. Vorsichtshalber trage ich natürlich mein Kopftuch. Ich trage eines meiner kurzärmligen Nachthemen mit Snoopy-Aufdruck und passende rosa Puschen mit Flauschfell.
    Wer soll schon um drei Uhr morgens wach sein und mich erwischen? Klodia hat wieder mal eine gewaltige Überdosis Wein intus. Ihr geräuschvolles Schnarchen kann ich sogar noch in meinem Zimmer hören. Arndt ist derzeit in Hamburg und von den anderen Angestellten, die alle männlich sind, wohnt einzig und allein Howard in der Villa; aber Gott sei Dank im hinteren Flügel.
    Im ganzen Haus ist es still. Ich höre nur das Surren der Klimaanlage im Korridor. In der Küche angekommen, schalte ich ein kleines integriertes Licht in der Dunstabzugshaube der topmodernen Edelmarkenküche ein. Bloß keine Festtagsbeleuchtung. Der monströse Designer - Kühlschrank in Chromoptik ist voll gestopft bis oben hin. Mmmhhh …und da ist ja auch der Braten!
    Ich entdecke eine Flasche Cola, gieße mir ein Glas voll und leere es in einem Zug. Ich will gerade wieder an den Kühlschrank, um mich über den Braten herzumachen, da bemerke ich Schritte. Au Schande. Sie kommen immer näher…und werden lauter.
    Panik ergreift mich. Wenn Howard mich hier erwischt, macht das sicher keinen guten Eindruck. Ich glaube der Butler traut mir nicht so recht über den Weg. Warum weiß ich auch nicht, doch ich halte ihn glatt für im Stande, dass er mir – im schlimmsten Fall – sogar einen nächtlichen Streifzug durch andere Räumlichkeiten zutrauen würde, in denen es weitaus lukrativere Beute gibt als Cola und Schweinebraten. Mein Herz pocht mir bis zum Hals.
    Warum habe ich überhaupt solche Angst? Ich habe Durst und Hunger. Das ist ja wohl menschlich. Jeder wird das verstehen. Sogar der korrekte Butler. Die Tür öffnet sich und mein Herz fängt an zu stolpern.
     »Mel?«
     »Oh...äh, ha...hallo Herr von Degenhausen…äh ich meine David...«, stammle ich und blicke erschrocken in Davids verschlafenes Gesicht.
     »Ich hatte so einen wahnsinnigen Durst...wissen Sie«, lege ich sofort los, um meine Anwesenheit zu rechtfertigen.
     »Kein Problem, das ist doch völlig menschlich. Hab ich übrigens auch«, gähnt er. Seine braunen Haare sind strubbelig. Mein Blick wandert an ihm herab bleibt auf dem markanten Hugo Boss Emblem seiner dunkelblauen Boxershorts kleben. Halleluja, warum hat dieser Mann keine Hose an? Eilig versuche ich meine stierenden Augäpfel von seinem Lendenbereich zu lösen und lande auf seiner muskulösen, glatten Brust, die über dem Ansatz seines eng anliegenden Muskelhemds hervorschimmert. Schwester, die Sauerstoffmaske bitte!
     »Warum sind Sie denn so nervös Melek?«, will er wissen und schaut mich prüfend an.
    Wenn der wüsste…
    Dieser Adoniskörper wirkt ja geradezu magnetisch auf mich. Ein Prickeln durchströmt mich und gelangt sogar bis in die Haarspitzen, unter meinem Kopftuch. Stünde ich in diesem Moment nicht als Melek sondern als Melissa vor ihm, wüsste ich nicht, ob ich mich länger beherrschen könnte. Seine vollen Lippen schreien ja förmlich nach einem Kuss. Nur ein Kuss!
    Auf einmal sieht David mich argwöhnisch an.
     »Was haben sie denn Mel. Alles Okay?«
     »Öhm...ja, hehe...«
    Herrgott wie peinlich. Ich komme mir selbst vor, als ich hätte noch nie einen halbnackten Mann gesehen. Gedankenlos ziehe ich mein Kopftuch tiefer in die Stirn. Da wird mir klar, dass mein Nachthemd mir gerade einmal bis zu den

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