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Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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erinnerte ihn an etwas anderes Weiches unter seiner Hand. Dieses verfluchte Weib. Sie war die enervierendste Frau, die ihm je begegnet war, außer der Herzoginwitwe. Er konnte Sabrinas Launen nicht begreifen, und ihr ewiges Versteckspiel ging ihm allmählich auf die Nerven. Sie sollte wirklich dankbar sein, daß er ihr überhaupt die Ehe angeboten hatte. Sie hätte es viel schlechter treffen können, wenn man bedachte, in welcher Atmosphäre sie in den letzten Jahren gelebt hatte. Was für eine Familie! Eine verträumte Tante, die wie ein Irrwisch hin und her flatterte, ein kämpferischer Welpe, der einfach wild auf ihn schoß und eine Schwester mit Augen, die durch einen hindurchstarrten. Natürlich war ihr Erzeuger auch nicht gerade eine Stütze der Gesellschaft. Er hatte nie seinen einzigen Sohn gesehen, er hatte seine Kinder ihrem Schicksal überlassen, seine Töchter allein ohne Schutz und ohne Anstandsdame auf einem Landsitz gelassen. Allein dafür ver-diente er die Peitsche. Nein, er war wirklich nicht überrascht, daß Sabrina sich zu dem entwickelt hatte, was sie war. Ein überheblicher, dickköpfiger, kleiner Rowdy, der förmlich nach Ärger suchte - nun, diesmal hatte sie ihn gefunden. Er grinste grimmig. Sie würde alle Hände voll zu tun haben, wenn er sie erwischte, und das würde er über kurz oder lang - es galt nur, den richtigen Zeitpunkt abzuwarten. Wenn er nicht so unter Zeitdruck stünde, hätte er diese Schlacht von Geschick und Nerven sicherlich genossen, aber es stand zuviel auf dem Spiel, um Zeit zu verschwenden. In seinem Hinterkopf spukte immer noch das Problem mit Kate und Percy herum und die wenig erfreuliche Aussicht, Lady Delande irgendwann sagen zu müssen, daß Blanche etwas zugestoßen war. Aber wie konnte er das beweisen? Seine Cousins waren so vorsichtig gewesen, keiner konnte sie persönlich mit den Mordversuchen an ihm in Verbindung bringen. Und natürlich gab es keine Leiche, wie sollte er also beweisen, daß Blanche tatsächlich ermordet worden war? Er rollte sich auf die andere Seite und versuchte zu schlafen, aber ein paar veilchenblaue Augen ließen ihm keine Ruhe.
    Als er am nächsten Morgen die Treppe hinunterging, sprach ihn zögernd eine leise Stimme an. Er sah sich um und sah ein junges Mädchen unten in der Halle stehen.
    »Ja?«
    Das Mädchen starrte wie hypnotisiert seine Narbe an und sagte atemlos: »Da ist eine Person draußen im Obstgarten, die mit Euer Gnaden sprechen will. Ich bin die Küchenmagd, und Sims schraubt mir den Kopf ab, wenn er mich erwischt, daß ich hier mit Euch rede.«
    Sie machte schnell einen Knicks und empfahl sich, ehe Lucien fragen konnte, wer die Nachricht schickte. Also ging er einfach nach draußen und zum hinteren Teil des Gartens. Ein schmiede-eisernes Tor führte zum Obstgarten dahinter. Er zuckte zusammen, als es beim Öffnen laut protestierend quietschte. Er ging hindurch und weiter zu den Bäumen, deren Äste sich unter der Last der reifenden Früchte bogen. Er schaute sich neugierig um, aber das einzige Geräusch kam von einem Vogel, der hoch über ihm in den Ästen saß.
    Die Stille des Obstgartens wurde plötzlich vom scharfen Knacken von Zweigen durchbrochen, Lucien wandte sich in die Richtung, aus der das Geräusch kam, und sah zwei vertraute große Gestalten hinter zwei Baumstämmen heraustreten.
    Lucien grinste die beiden ohne eine Spur von Humor an. »Gut gemacht, Gentlemen«, sagte er sarkastisch. »Habt ihr eine Botschaft von Bonnie Charlie für mich? Ah ja, die habt ihr, wie ich sehe«, sagte er resigniert angesichts ihrer geballten Fäuste.
    »Ihr habt Euch zu einem Problem entwickelt, Herzog, und wir dachten, wir könnten Euch vielleicht dazu überreden, Eure Meinung zu ändern, was das Hierbleiben angeht«, erwiderte Will drohend.
    »Ich verstehe«, sagte Lucien leise und stemmte seine gestiefelten Beine fest in den weichen Boden. »Ich nehme an, alle betrof-fenen Parteien sind mit eurem Vorgehen einverstanden?«
    »Wenn Ihr damit Charlie meint, ja, die möchte auch, daß Ihr fortgeht. Ihr habt die kleine Lady ziemlich grob behandelt, und Ihr seid uns noch was schuldig für die Schulter und weil Ihr meinen Bruder eingesperrt habt.«
    »Freut mich, Euch wiederzuseh’n, Herzog«, begrüßte ihn Will mit einem breiten Grinsen.
    »Und ihr wollt mich verscheuchen, nicht wahr, und mir vielleicht ein paar blaue Flecken verpassen, wenn ihr schon mal dabei seid?«
    Wills Grinsen wurde noch breiter, er zwinkerte John zu und

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