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Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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verfolgen können, aber Colonel Fletcher war in Culloden und weiß, daß wir aus Schottland sind.
    Ein weiterer Zufall ist, daß der Räuber auch ein Schotte ist. Der Colonel ist nicht dumm, Euer Gnaden, er hat zwei und zwei zusammengezählt und unser Geheimnis entdeckt«, sagte Mary besorgt. »Und ich weiß nicht, ob wir ihm vertrauen können oder nicht.«
    Lucien strich nachdenklich über seine Narbe. »Er hat keinen Beweis für seine Vermutungen, er hat nur den Verdacht?«
    Mary nickte, und Lucien grinste. »Ich glaube, wir brauchen uns keine Sorgen um Colonel Fletcher zu machen, und sollte er zu starkes Interesse an unseren Angelegenheiten zeigen, werde ich mich mit ihm befassen«, beschwichtigte sie Lucien. »Aber jetzt muß ich zuallererst Sabrina finden, bevor sie sich noch tiefer in dieses Chaos verstrickt.«
    »Ich weiß, daß sie zumindest so lange wegbleiben wird, bis der Hochzeitstermin nächste Woche verstrichen ist.«
    »Aber das trifft doch nicht mehr zu«, informierte sie Lucien.
    »Ich habe einen kleinen Aufschub bekommen, was heißt, daß ich abwarten kann, bis Sabrina wiederkommt.« Sein Gesicht verzerrte sich vor Wut bei dem Gedanken an sie. »Die kleine Närrin, warum will sie sich nicht geschlagen geben? Sie kann nicht gewinnen.«
    Mary erschauderte vor seinem Gesicht. Der Mann war ein tödlicher Feind und ein rücksichtsloser Sieger. Arme Sabrina.
    Warum mußte sie ausgerechnet dem Herzog begegnen? Sie glaubte nicht, daß Sabrina sich darüber im klaren war, worauf sie sich mit dem Herzog eingelassen hatte - er würde nicht aufgeben, bis er sie hatte. Mary ging kurz mit sich selbst ins Gebet, dann sagte sie leise: »Ich weiß, wie wir ihr eine Botschaft schik-ken können.«
    Lucien lächelte. »Das habe ich mir fast gedacht. Wie?« Seine Augen blitzten voller Vorfreude.
    Mary vertrieb ihr schlechtes Gewissen. »Wir sollen eine Nachricht in der Kirche hinterlassen, und sie wird sie abholen, aber erst nach Sonntag, sonst könnte es merkwürdig aussehen.«
    »Euch ist doch klar, daß Ihr das Richtige getan habt? Je eher wir sie haben, desto sicherer ist sie. Warum das Unvermeidliche hinausschieben? Ich werde meinen Willen trotz ihrer Bemühungen durchsetzen. Nur schade, daß wir warten müssen und Ihr meine Anwesenheit als Gast erdulden müßt«, entschuldigte Lucien sich ironisch.
    »Ich glaube, ein Waffenstillstand wäre angebracht«, erwiderte Mary mit einem kleinen Lächeln.
    »Einverstanden, Lady Mary«, stimmte Lucien schnell zu. In diesem Augenblick betrat Richard das Zimmer, und mit einem spöttischen, aber definitiv warnenden Blick seiner sherryfarbenen Augen fügte er noch hinzu: »Aber ich hoffe doch, daß mir während meines Besuchs keine Kugeln mehr um die Ohren fliegen?«
    Richard errötete bis in die Haarspitzen, erwiderte aber Luciens direkten Blick. »Ihr seid ein Gast, Euer Gnaden, und werdet dementsprechend behandelt werden«, erwiderte er, und seine Augen hinter der Brille waren todernst.
    Luciens Lächeln zeigte echte Herzlichkeit. »Euer Wort genügt mir, Lord Richard, so war doch der Name? Man hat uns einander nicht vorgestellt, aber nachdem du mein Schwager werden sollst und ich demnächst für die ganze Familie verantwortlich sein werde, wäre es mir lieber, wenn ihr beide mich Lucien nennt.«
    Sein Lächeln schloß sie alle ein und zog sie fast gegen ihren Willen in seinen Bann, als er sich anschickte, sie mit seinem Charme für seinen Standpunkt zu gewinnen. Richard war sofort von Lucien begeistert. Dieser arrogante, gutaussehende und so freundliche Herzog verkörperte für ihn die Ideale der Männlich-keit. Und nachdem er noch nie zuvor einem so beherrschenden und ehrfurchtgebietenden Mann begegnet war, machte er jetzt seine erste Erfahrung bei der Verehrung eines Idols. Er war völlig fasziniert von Lucien, der sich die allergrößte Mühe gab, überzeugend geistreich und locker zu erscheinen und sie aus ihrer Reserve lockte, während er sich geduldig auf seine Wartezeit in Verrick House einrichtete.
     
    Sabrina betrat leise die Küche, unbemerkt von der Frau, die ihr den Rücken zuwandte und gerade einen Teller mit leckerem Eintopf füllte.
    »Davon könnte ich etwas gebrauchen, Mrs. Taylor«, sagte sie leise von der Tür her.
    Mrs. Taylor drehte sich rasch mit drohend erhobenem Löffel herum. Sie hielt sich die Hand auf ihr hämmerndes Herz. »Mein Gott, haben Sie mich erschreckt, Lady Sabrina. Bin gleich um zehn Jahre gealtert, ehrlich.« Sie musterte Sabrinas

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