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Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wirt abschätzend. Er breitete beschwichtigend die Arme aus und sagte dann mit unterwürfi-gem Grinsen: »Ah, Freund, jetzt seid nicht so, ich hab’s nicht bös gemeint. Meine Kumpel und ich, wir brauchen einen Platz, um vor Anker zu geh’n, wie’s so schön heißt. Also wir können für zwei Nächte Bettzeug bezahlen. Wenn unser Geld gut genug ist?«
    Will war zwar nicht ganz wohl bei der Sache, aber er sagte: »Geld ist Geld, egal aus wessen Tasche es kommt, aber ihr müßt in der Küche essen«, warnte er, in der Hoffnung, das würde sie abschrecken. »Wir haben keinen Speisesaal.«
    Aber der Sprecher der drei zuckte lediglich die Achseln. »Solange wir von dem Essen satt werden und was kriegen, um unsere trockene Kehle zu schmieren, sind wir zufrieden.«
    Will runzelte die Stirn. »Paßt bloß auf, daß ihr eure schlim-men Saufereien woanders macht. Wir, ich meine, mein Bruder und ich, wenn ich das sage«, er grinste, als John hereinkam und sich drohend hinter die drei Männer stellte, die er um Hauptes-länge überragte, »machen kurzen Prozeß mit Besoffenen, die meinen, sie müssen hier Schlägereien veranstalten.«
    Die drei Männer grinsten verlegen angesichts der Überlegen-heit der beiden Brüder. »Klar, Freund, unschuldig wie neuge-borene Lämmer werden wir sein. Keinen Piepser werden wir von uns geben, was?« versprach er und sah zu seinen beiden Freunden, die eifrig mit ihren schmuddeligen Köpfen nickten.
    »Was wollt ihr denn hier? Die Unterhaltung bei uns ist höchstens einen Tag lang interessant«, fragte John neugierig und wurde mißtrauisch, als die drei heimliche Blicke tauschten.
    »Wir ruh’n uns bloß aus, bevor wir von Dover in See stechen.
    Man wird doch wohl ein bißchen Landluft schnappen dürfen, oder?« fragte er aufsässig.
    »Solange ihr nicht mehr mitnehmt, Kumpel«, warnte sie Will und bedeutete ihnen mit dem Kinn, ihm nach oben zu ihrem Zimmer zu folgen.
    Unterwegs nach oben, hinter dem breiten Rücken von Will, gingen sie an Lord und Lady Rathbourne vorbei, die auf dem Weg nach unten zum Abendessen waren. Mit einem flüchtigen Blick auf die drei folgte Lord Rathbourne den rauschenden Satinröcken Kates.
    »Hast du die Kerle da draußen gesehen?« fragte Percy, nachdem er Kate in ihren Stuhl gesetzt und seinen Durst mit einem Becher Wein gelöscht hatte.
    Kate sah ihn verächtlich an. »Lieber, lieber Percy, ich habe es wirklich nicht nötig, auf jeden Mann, der an mir vorbeigeht, ein Auge zu werfen. Außerdem«, fügte sie mit einem koketten Augenaufschlag hinzu, »glaube ich kaum, daß es hier jemanden gibt, der meine Zeit und meine Mühe wert ist. Nicht ganz mein Niveau, Schatz.«
    Percy fuhr sie grimmig an: »Dein eigenes schlechtes Gewissen und deine scharfe Zunge blamieren dich, meine Liebe. Ich wollte nicht deine amourösen Absichten in Frage stellen, sondern dich lediglich darauf hinweisen, daß diese drei Herren keine anderen sind als Jeremy Pace und seine Schergen.«
    Kate lächelte. »Jeremy Pace. Wie wunderbar. Er ist doch der Kerl, den wir angeheuert haben, um unseren lieben Cousin Lucien zu erledigen. Tut mir leid, daß ich ihn mir nicht genauer angesehen habe. Sie sagen, einen Mörder erkennt man an seinen Augen.«
    Percy schnaubte verächtlich. »Wahrscheinlich eher an seiner scharfen Klinge und dem Geklimper in seinen Taschen.«
    Percy nahm ein Stück Rindfleisch und begann zu kauen. Mit einem Mal lief er rot an und würgte. Kate beobachtete entsetzt, wie Percy an dem Stück Fleisch fast erstickte, bis es ihm schließ-
    lich gelang, es auszuspucken. »Gütiger Gott, was zum Teufel servieren die denn hier?« krächzte er, und Tränen liefen ihm übers Gesicht.
    Kate stocherte mit der Gabel vorsichtig in dem Fleisch herum, konnte aber nichts entdecken. Sie schnitt ein kleines Stück vom Rand an, knabberte vorsichtig daran, fand nichts daran auszuset-zen und schluckte es hinunter.
    »Ich finde, es schmeckt gut, Percy. Du mußt einen zu großen Bissen erwischt haben.«
    »Eine zu große Dosis Pfeffer entspricht eher der Wahrheit«, beklagte er sich, schob seinen Teller beiseite und leerte sein Weinglas, um das Feuer in seiner Kehle zu löschen. »Ich werde mich ganz bestimmt beim Wirt darüber beschweren«, versprach er wütend.
    »Vergiß nicht, Percy, daß wir nicht hergekommen sind, um Aufmerksamkeit zu erregen, ich frage mich sowieso, warum du mich auch mit herschleifen mußtest?« fragte sie.
    »Zur moralischen Unterstützung, natürlich«, sagte Percy mit

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