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Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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stieg jetzt selbst auf, er beugte sich zu ihr und kniff sie liebevoll in die Backe. »Komm, dann erzähl ich dir ein paar Geheimnisse, daß deine kleinen Ohren vor Scham erröten werden«, versprach Lucien. So machten sie sich auf den Weg, die schmale, gewundene Einfahrt zwischen den Hecken entlang.
    Sabrina gab ihrer weißbestrumpften Stute die Sporen und rief Lucien eine Herausforderung über die Schulter zu. Aber sein Pferd holte das ihre mühelos ein, und er zwang sie, langsamer weiterzureiten.
    »Wir wollen doch einen gemütlichen Ausritt machen, und ich sollte dich nicht dauernd daran erinnern müssen, daß du dich schonen sollst. Ich möchte nicht gezwungen sein, dir dein Vergnügen zu verderben«, warnte Lucien.
    Sabrina schob ihr Kinn vor und sagte boshaft: »Du bist ein Spielverderber, Lucien, seit du zum stolzen Vater geworden bist.«
    Lucien runzelte für einen Augenblick die Stirn, da er nicht so recht wußte, ob ihm die zugeteilte Rolle gefiel, aber ein Blick auf ihre lachenden Veilchenaugen, die Stupsnase und die lä-
    chelnden, leicht geöffneten Lippen genügte, um zu wissen, daß er alles noch mal so machen würde, nur um dieses Lächeln zu sehen.
    In einer Niederung angelangt, über der die Äste sich wie ein Dach wölbten, stiegen sie ab und führten die Pferde ein Stück, vereint in freundschaftlichem Schweigen. Sabrina warf einen Blick auf Luciens Profil, sie liebte jede arrogante Linie. »Ich liebe d -«, wollte Sabrina gerade sagen, aber jetzt schrie sie auf.
    Drei maskierte Männer galoppierten durch die Bäume auf sie zu.
    Sie hörte Lucien fluchen, und er griff nach seinem Degen, Sabrina gleichzeitig hinter sich schiebend, um sie vor den nahenden Räubern zu schützen. Die Pferde gingen durch, in Panik versetzt durch das wilde Geschrei der Räuber. Lucien wich in den Schutz der Bäume zurück, aber es waren drei von ihnen, alle mit Pistolen bewaffnet. Sie hatten keine Chance, und trotzdem hatte er das Gefühl, die Räuber spielten mit ihnen, umkrei-sten sie knapp außer Reichweite. Warum erschossen sie sie nicht einfach?
    Plötzlich wurde Lucien sich der starren Gestalt hinter sich bewußt, sah kurz über die Schulter und war entsetzt von dem vor Angst versteinerten Gesicht, daß sich seinen Augen bot. Er folgte ihrem Blick zu einem der Reiter und traute seinen Augen nicht, als er den schwarzen Rock mit der Tartanschärpe darunter sah. Eine Adlerfeder wehte vom Zweispitz der Gestalt, die eine schwarze Maske trug und jetzt auf sie zuritt.
    Sie hielten vor Lucien und der teilweise verdeckten Sabrina an. »Weißt du, wer ich bin?« fragte derjenige, der als Bonnie Charlie kostümiert war. »Ich bin Bonnie Charlie, und ich will Euer Geld und Eure Juwelen. Her damit.«
    Lucien griff in die Tasche und holte ein paar Münzen heraus.
    »Wir wollten nur ausreiten und haben weder viel Geld noch Juwelen bei uns«, sagte er und beobachtete sie besorgt. Irgend etwas an dieser Geschichte war äußerst merkwürdig.
    Diese Männer waren das Reiten nicht gewohnt, sie hatten die größte Mühe, ihre Pferde zu zügeln und dabei noch die Pistolen im Anschlag zu halten. Und es war keine übliche Räubertaktik, sich als Bonnie Charlie auszugeben und zwei Reiter beim Morgenritt zu überfallen. Es war zu riskant und vor allen Dingen wenig einträglich.
    »Nun, dann müssen wir Euch und die Dame für unsere Mühe wohl umbringen, was, Kumpel?« Der falsche Bonnie Charlie lachte, zielte und drückte ab. Lucien hatte damit gerechnet und Sabrina zu Boden gerissen, der Schuß schlug in einen Baumstamm ein, direkt an der Stelle, wo sein Kopf gewesen war.
    Bevor die anderen ebenfalls schießen konnten und der An-führer die zweite Pistole aus seinem Gürtel gezogen hatte, war Lucien aufgesprungen, hatte die Zügel gepackt und den Kopf des Pferdes herumgerissen, so daß es sich aufbäumte und den Reiter abwarf. Der Mann fiel mit einem Schrei zu Boden, und Lucien warf sich auf ihn. Die beiden rollten über den Boden, so daß keiner der beiden anderen einen Schuß auf Lucien abgeben konnte, ohne nicht auch den Anführer in Gefahr zu bringen.
    Wenn er nur die andere Pistole kriegen könnte, dann würden die Schweine vielleicht fliehen. Aber im Vorbeirollen sah er, wie die beiden anderen abstiegen. Einer packte Sabrina, die benommen am Boden neben dem Baum kniete, und der andere versuchte ihn zu treten, während er mit seinem Freund rang. Lucien spürte, wie der Stiefel des Kerls seine Rippen traf und schnitt eine Grimasse,

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