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Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mann. Das war genau, was er brauchte - einen Mann, der ihn unter die Fittiche nahm und ihm alles beibrachte, was alle Jungen genießen sollten. Sein eigener Sohn würde nicht ohne die führende Hand eines Vaters aufwachsen. Sein Sohn - das hörte sich gut an. Er wollte dieses Kind, das Sabrina unter dem Herzen trug. Sie war selbst fast noch ein Kind, und trotzdem würde sie ihm ein Kind gebären -
    seinen Erben. Und was für ein Kind das sein wird, dachte er stolz, eingedenk ihrer Schönheit und ihres Temperaments.
     
    Sabrina erwachte erfrischt von ihrem Schläfchen. Die Zweifel, die ihr die Kopfschmerzen verursacht hatten, waren vergessen.
    Sie glitt aus dem Bett, öffnete die Sprossenfenster weit und sog den Duft des sonnenwarmen Gartens ein. Sie drehte eine kleine Pirouette durchs Zimmer und blieb vor dem Spiegel stehen. Sie sah prüfend ihr Spiegelbild an und freute sich über ihre rosigen Wangen und glänzenden Augen, glücklich, daß sie nicht mehr so dünn war. Bald würde sie Luciens Zuhause, Camareigh, sehen und dort mit ihm leben. Verrick House würde ihr zwar fehlen, aber Mary würde schon bald ihren Colonel heiraten, und bis das Anwesen Richard gehörte, würde er bei ihr leben.
    Sie mußte mit Lucien darüber reden, und natürlich war da noch die liebe Tante Margaret, aber sie bezweifelte, daß sie Verrick House verlassen wollte, es war schon so lange ihr Zuhause. Sie beschloß, das alles einfach Lucien zu überlassen. Er konnte das am besten regeln.
    Sabrina bürstete ihre Locken und band sich eine frische Schürze aus cremefarbener, mit bunten Fäden gestickter Seide um die Taille und ging nach unten.
    Colonel Fletcher stand am Kamin, nippte an einem Brandy und unterhielt sich mit Lucien. Sie drehten sich zu Sabrina um, als sie eintrat, und verstummten abrupt, als sie sie anlächelte und den Arm in Luciens Armbeuge legte.
    »Ich störe doch nicht, oder?«
    »Überhaupt nicht, Sabrina«, erwiderte der Colonel hastig und lächelte wohlwollend über ihr fröhliches Gesicht und den Besitzerstolz in den Augen des Herzogs. Er hoffte, daß bei den beiden alles gutgehen würde - und hoffentlich hatte sie das Glück, sich nie an ihre ungesetzlichen Eskapaden zu erinnern.
    Er hatte Männer unter dem Streß einer Schlacht zusammenbre-chen sehen, und manche von ihnen hatten ihr Gedächtnis nie wiedergefunden.
    Sie konnte sich wirklich glücklich schätzen, daß der Herzog sich in sie verliebt hatte, er war definitiv der richtige Mann für sie - und so würde er sie immer vor Augen haben. Wie sie aus dieser schottischen Hütte davongelaufen war, ein kleines Mädchen, dessen bemerkenswerte Augen voller Haß und voller Angst gewesen war. Jetzt war darin nur ein Gefühl zu erkennen - Liebe.
    Er schaute hoch, und ihm wurde warm ums Herz. Mary war gerade hereingekommen, mit heiterem Gesicht und sanften grauen Augen erwiderte sie sein Lächeln. Sabrina sah den Blick und sagte mit einem listigen Seitenblick zu Lucien: »Und ich habe immer gedacht, Frühling wäre die Jahreszeit für Liebende?«
    Colonel Fletcher errötete, war für einen Moment etwas verunsichert, mußte aber dann grinsen, als er Marys krebsrotes Gesicht sah.
    »Sabrina!« protestierte sie, aber nicht sehr überzeugend.
    »Sie müssen einfach unserem guten Beispiel folgen«, bemerkte Lucien spöttisch, und Colonel Fletcher lachte.
    »Sei auf der Hut, Lucien, sonst überrunden wir dich noch«, erwiderte er fröhlich.
    »Und wann soll dieser Tag kommen?« fragte Sabrina neugierig.
    »Ich glaube, nächsten Monat, wenn Mary einverstanden ist«, sagte Colonel Fletcher hoffnungsvoll.
    Mary lachte verlegen. »Wenn Sabrina erst einmal fort ist, sehe ich keinen Grund, warum wir nicht heiraten sollten. Ich wollte hier sein, um zu helfen, aber wenn Sabrina vollkommen gesund ist -«
     
    »Was ich bin«, informierte Sabrina sie. »Ich glaube, ihr solltet heiraten, solange wir noch hier sind, dann kann ich bei den Vorbereitungen helfen. Findest du nicht, Lucien?«
    »Auf jeden Fall, das spart uns die Reise, also würde ich an eurer Stelle bald heiraten.«
    »Nun, wir werden sehen«, sagte Mary zögernd und vermied es, den sehr erstaunten Colonel anzusehen.
    Am nächsten Morgen mußten sie wegen eines Sommerregens im Haus bleiben, fernes Donnergrollen ließ das Porzellan klirren, und Blitze zuckten vor den Fenstern.
    Tante Margaret war mit Sticken beschäftigt; Mary und Sabrina hatten die Köpfe zusammengesteckt, und mehrere Listen lagen vor ihnen. Lucien

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