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Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hier ist es besser, als durch den Nebel zu irren, und Ewan ist ein alter Freund von Großvater, wir können ihm vertrauen.«
    »Er schaut mich so komisch an, Rina.«
    »Das macht er nur, weil du Großvater so ähnlich siehst. Er hatte auch rote Haare, und ich glaube, du kriegst auch mal so eine Adlernase wie er, aber da mußt du erst noch reinwachsen«, neckte sie ihn und versuchte, ihn zum Lachen zu bringen. Im-merhin grinste er ein bißchen.
    Ewan spielte den perfekten Gastgeber, tat so, als würde er sie in der großen Halle des Schlosses und nicht in einer Höhle in den Bergen bewirten, und versorgte sie mit allem. Er servierte eine kräftige, dampfende Suppe in Holzschalen, dazu Gerstenbrot und hinterher eine frischgefangene Forelle aus dem See.
    »Das war köstlich, Ewan«, lobte ihn Sabrina, als sie ihren leeren Teller beiseite schob. Sie fühlte sich sehr entspannt und genoß das warme Feuer.
    Ewans Augen strahlten vor Freude. »Na ja, ich bin schon fast eine Köchin, fürcht’ ich. Ein Mann sollte ja eigentlich nicht kochen müssen, aber ich hab’ niemand, der’s mir macht.«
    »Keine alte Frau hätte es besser machen können«, sagte Sabrina und gab Richard einen Schubs.
    »Vielen Dank, Sir, es hat sehr gut geschmeckt«, sagte er höflich zu Ewan.
    Ewan richtete sich stolz auf. »Ich bin dein Mann, Angus, ich bin hier, um dir zu dienen«, sagte er unterwürfig.
    Richard sah erschrocken zu Sabrina. »Aber ich bin n -«
    »Er ist sehr zufrieden, Ewan«, unterbrach Sabrina ihn und lächelte den wild aussehenden, kleinen Mann an.
    »Gut, jetzt nehmt die Decken, ihr schlaft heute nacht am Feuer«, sagte er, säuberte das Geschirr und breitete dann die Decken auf einem Haufen Blätter und getrockneter Blumen auf dem Boden aus.
    Richard warf Sabrina einen ängstlichen Blick zu, signalisierte ihr, daß er gehen wollte.
    »Der Nebel muß sich inzwischen verzogen haben, Ewan. Wir sollten wirklich aufbrechen, aber wir danken dir für deine Gast-freundschaft«, begann Sabrina.
    Ewan drehte sich mit dem Arm voller Holzscheite überrascht zu ihr. »Jetzt sei nicht dumm, Mädel, er hat sich nicht verzogen.
    Ihr werdet hierbleiben«, sagte er streng und sah sie herausfordernd an.
    Sabrina warf Richard einen Blick zu und fügte sich dann mit einem Achselzucken in ihr Schicksal. Sie wußte, daß sie ohne ihn nie den Weg zum Schloß zurückfinden würden, ob mit oder ohne Nebel, sie würden nicht einmal aus dem Tal herausfinden.
    Sie machten es sich für die Nacht bequem und stellten fest, daß ihre Lagerstatt aus Blättern und Decken äußerst komfortabel war. Richard kuschelte sich eng an Sabrina, und sie legte tröstend den Arm um ihn.
    »Wer ist er, Sabrina?« flüsterte Richard.
    Sabrina beobachtete das Flackern der Flammen von den Stein-wänden und erwiderte leise: »Er war der Dudelsackpfeifer des Clans, und ich verdanke ihm mein Leben. Er hat mich auf der Flucht vor den Engländern geführt, und wenn er nicht gewesen wäre, wäre ich jetzt wahrscheinlich tot. Deswegen will ich ihm nicht weh tun, Richard. Wir sind ihm zumindest Freundlichkeit schuldig. Er ist all die Jahre hier alleine in diesem Glen gewesen.
    Kein Wunder, daß er manchmal verwirrt ist. Er tut mir leid.«
    Richard schwieg kurz, dann fragte er ganz leise: »Glaubst du, er weiß von dem Schatz?«
    Sabrina schüttelte ihren Kopf in der Dunkelheit. »Ich weiß es nicht. Vielleicht. Er stand Großvater sehr nahe.«
    »Meinst du, wir sollen es ihm sagen, das mit der Karte?« fragte Richard. »Er weiß vielleicht, wo die Höhle ist. Vielleicht ist sie hier in der Nähe?« fragte er mit wachsender Erregung.
    »Könnte sein. Ich denke, wir können Ewan morgen fragen.
    Jetzt schlaf. Wir müssen ausgeruht sein, wenn wir diesen versteckten Schatz finden wollen.«
    Sabrina begrub ihr Gesicht im Arm und versuchte ihr Heimweh nach Camareigh zu verdrängen. Rhea fehlte ihr so sehr, sie wollte ihren kleinen Körper an ihrer Brust spüren. Sie hatte vergessen, wie isoliert und archaisch die Highlander waren. Es war wie in einer anderen Welt im Gegensatz zu Camareigh, so abgeschnitten war man hier. Sie kämpfte mit den Tränen, die sich hinter ihren Augen sammelten. Sie wollte nach Hause. Sie wollte zurück nach Camareigh und ihr Kind im Arm halten und sogar mit Lucien streiten.
    Sie wußte nicht, woher dieses Angstgefühl kam, das wie ein Damoklesschwert über ihr schwebte, aber plötzlich hatte sie das Gefühl, sie würde die Highlands nie wieder verlassen und

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