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Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Rhea zwar nur ungern alleine, wenn es auch nur für kurze Zeit war, aber sie würden nicht lange weg sein, und in Camareigh war sie sicher und gut versorgt.
    »Na schön, Richard, wir fahren weiter«, sagte sie, und Richard brach in Freudengeheul aus.
    Sie waren müde und hatten schon großes Heimweh, als sie knapp vierzehn Tage später die Highlands erreichten. Die schmalen, manchmal unpassierbaren Straßen waren teilweise total unterspült und drosselten ihr Tempo so, daß die Reise fast zu einem Alptraum wurde. Selbst Richards Begeisterung hatte deutlich nachgelassen, nachdem sie tagaus, tagein in der engen, schwankenden Kutsche sitzen mußten.
    Sabrina beobachtete schweigend die Landschaft, die an ihr vorüberzog. Nie hätte sie sich träumen lassen, daß sie sich eines Tages als Fremde in den Highlands fühlen würde - aber sie tat es. Sie gehörte nicht mehr hierher, und Richard war das alles völlig fremd, er war viel zu klein gewesen, um sich zu erinnern.
    Sie fuhren in das kleine Dorf Timere und mieteten sich in einem kleinen Gasthof ein, in dem es nur wenige Zimmer gab und keine privaten Speiseräume. Der Wirt begrüßte sie miß-
    trauisch. Er mochte die Engländer nicht, nur ihr Gold. Gott sei Dank waren der murrende Kutscher und die Lakaien Ange-stellte des Herzogs, sonst hätte sie sich wohl auch noch Sorgen machen müssen, von ihnen in dieser unwirtlichen Gegend im Stich gelassen zu werden - aber die Angst vor dem Zorn des Herzogs ließ sie ausharren.
    Nachdem sie sich zur Nacht auf ihr Zimmer zurückgezogen hatten, versuchte Sabrina, Richard aufzuheitern. »Morgen werden wir früh aufbrechen und in die Berge reiten. Das Schloß ist in einem Tal nördlich von hier und liegt auf einer Landzunge, die in den Loch hineinragt. Komm, wir zeichnen die Karte vom Gobelin auf ein kleines Stück Papier, das ist leichter zu tragen und besser zum Nachschauen«, sagte sie und war froh, etwas tun zu können.
    »Ich kann es kaum erwarten«, sagte Richard glücklich. Er dachte mit verträumten Augen an das morgige Abenteuer.
    Der Wirt stellte keine Fragen, als sie am nächsten Morgen Highland-Ponys mieteten, sah Sabrina und Richard nach, wie sie auf den kleinen, zottigen Pferden zu den Kiefern am fernen Hügel ritten.
    Vom Gipfel der Anhöhe starrten sie schweigend hinunter auf das tote, braune Heidekraut von Culloden Moor und die schnee-bedeckten Berge vor Moray Firth und Great Glen, die das Herz der Highlands durchschnitten. Sabrina gab ihrem Pferd die Sporen und trieb es weg vom Anblick des Moores. Ihre Augen füllten sich mit Tränen der Erinnerung, als sie vorsichtig den Sumpf mit seinen gefährlichen Löchern umrundete, über den morastigen Boden, der durchzogen war von zahllosen Flüssen, die die Feuchtigkeit der schwammigen Erde nährten. Richard blieb mit seinem Pony dicht hinter Sabrina, als sie in die schmale Passage des Glens einritten. Sie ritten durch bewaldetes Gebiet, mit rauschenden Wasserfällen und seltsamen Steinformationen, die die Natur aus den Felsen geformt hatte. Sabrina lief die Gänsehaut über den Rücken, als sie tiefer in das bewaldete Tal ritten, und sie sah besorgt hoch zu den Dunstwolken, die sich an die Berggipfel klammerten. Ohne jede Warnung konnten diese Dunstwolken sich übers Tal legen und den unvorsichtig Reisenden in undurchdringlichen Nebel hüllen.
    Immer wieder hielt Sabrina ihr Pony an und horchte angestrengt, versuchte zu erkennen, was für ein Geräusch das war, das immer wieder durchs Tal ertönte.
    »Was ist das für ein Lärm?« fragte Richard, als sie das zweite Mal stehenblieb.
    Sabrina lachte verlegen. »Ich muß verrückt sein, ich habe gedacht, es ist ein Dudelsack.«
    »Ich dachte, die sind vom Gesetz verboten, Rina?«
    »Ich weiß, das dachte ich auch.«
    Die Sonne konnte den dichten Kiefern-und Eichenwald nicht durchdringen, und Sabrina spürte, wie ihr die Kälte durch Mark und Bein drang. Gott sei Dank hatte sie ihren Samtumhang mit der Kapuze an, der ihr Haar und teilweise ihr Gesicht verdeckte.
    »Es ist unheimlich, Rina«, sagte Richard ängstlich.
    Sabrina lächelte ihm aufmunternd über die Schulter zu. Sein kleiner Körper war in einen warmen Wollmantel gepackt, das grobe Tuch schützte vor den kalten Winden von den schneebe-deckten Bergen.
    »Bist du sicher, Sabrina, daß das hier das richtige Tal ist?« rief Richard ihr zu und mußte schreien, so laut rauschte der Fluß, der neben dem Weg über die Felsen brodelte.
    Sabrina zeigte nicht, daß auch sie

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