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Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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ermorden können - sterben könnte ich. Oh, warum hab’ ich nur diesem furchtbaren Plan zugestimmt?«
    »Du hattest kaum eine andere Wahl, Mary. Wie hättest du mich aufhalten können? Oder wie hätten wir ohne das überleben können? Aber du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen.
    Bonnie Charlie ist tot. Er wird nicht mehr länger mitternachts die Straßen verunsichern.«
    »Gott sei Dank! Ich bin ja so erleichtert. Ich glaube, ich hätte nach allem nicht mehr ertragen können, Nacht für Nacht auf dich zu warten und mir den Kopf zu zermartern, ob du dieses Mal getötet werden wirst.«
    Mary schob Bonnie Charlies Kleider angewidert in die Truhe und schloß dankbar den Deckel. Dann setzte sie sich an Sabrinas Bettkante und sah zu, wie Sabrina ihren Tee nippte und lustlos in ihrem Frühstück herumstocherte.
    »Ich kann nicht riskieren, dem Herzog über den Weg zu laufen«, erklärte Sabrina. »Er weiß, daß ich eine Frau bin.«
    »Ich kann mir vorstellen, daß er ziemlich schockiert war, als er entdeckt hatte, daß du kein Mann bist?« sagte Mary befriedigt und hoffte, der Herzog würde sich schreckliche Vorwürfe machen, weil er sich mit ihr duelliert hatte. »Mir gefällt die Vorstellung nicht, daß er dich gepflegt hat, Sabrina, ich meine, er war doch ein Fremder.« Sie errötete vor Scham und verstummte.
    Sabrina lächelte. Je weniger Mary wußte, um so besser. Wie konnte sie erklären, was passiert war? Mary wäre sicher schok-kiert und beschämt, wenn sie das täte. Sie konnte ja selbst ihre Gefühle kaum begreifen. Sie waren so primitiv gewesen, daß sie bei der Erinnerung daran selbst errötete - aber sie schämte sich nicht. Es war eine Erinnerung, die sie im Herzen bewahren würde.
    »Ich habe Tante Margaret erzählt, du würdest bei einer kranken Familie aushelfen, obwohl ich überrascht war, daß sie deine Abwesenheit überhaupt bemerkt hat. Wir haben auch eine neue Schwierigkeit.«
    Sabrina runzelte die Stirn und richtete ihre Aufmerksamkeit auf Mary.
    »Es gibt jetzt hier in der Gegend einen Colonel Fletcher, der speziell aus London hierhergeschickt wurde, um Bonnie Charlie zu fassen.«
    Sabrina nippte nachdenklich an ihrem Tee. »Ich verstehe, aber das braucht uns keine Sorgen zu machen. Ich werde mich nicht mehr als Räuber verkleiden, also hat er keinen, den er fangen kann. Sie haben ihn umsonst hergeschickt.«
    Mary schüttelte besorgt den Kopf. »Ich weiß nicht, Sabrina.
    Der Mann ist sehr selbstsicher, und ich würde ihn nicht unterschätzen. Wenn er einen mit diesen durchdringenden Augen ansieht«, sagte Mary erschaudernd, »hab’ ich das Gefühl, er weiß alles.«
    Sabrina lachte und sah mit einem Mal wieder wie die alte Sabrina aus. »Da meldet sich nur dein schlechtes Gewissen.
    Außerdem, kannst du dir tatsächlich vorstellen, daß er uns als Verbrecher verdächtigt? Das ist absurd, und genau das wird dieser Colonel denken, sollte ihm dieser Gedanke wirklich durch den Kopf gehen. Nein, ich glaube, wir werden keine Probleme mit diesem Colonel - wie war noch sein Name?«
    »Colonel Terence Fletcher«, informierte Mary sie errötend.
    »Ja, ich glaube, wir werden keine Probleme mit diesem Kerl Fletcher haben«, sagte Sabrina verächtlich und bemerkte Marys gerötetes Gesicht gar nicht.
    »Lord und Lady Malton waren natürlich zu Besuch, zusammen mit diesem Lord Newley, der sehr enttäuscht war, weil du nicht zu Hause warst. Da hast du eine Eroberung gemacht.«
    »Bei dem macht alles, was einen Rock anhat, Eroberungen«, bemerkte Sabrina sarkastisch.
    Mary seufzte und schüttelte traurig den Kopf. »Ich mache mir Sorgen um Richard. Er war so durcheinander, seit du verschwunden bist. Er war ganz frech und hochnäsig mir gegen-
    über.«
    Sabrina schaute hoch und zeigte das erste Mal wirkliches Interesse an Marys Konversation.
    »Er ist oft stundenlang verschwunden oder hat sich in sein Zimmer eingesperrt, nicht gehört, wenn ich gerufen habe, einige Mahlzeiten verpaßt. Ich kann nichts mit ihm anfangen. Er ist immer schon dir näher gestanden, Sabrina«, sagte sie ohne eine Spur von Bitterkeit oder Eifersucht. »Rede mit ihm, wenn er dich besuchen kommt. Er weiß noch nicht, daß du wieder zu-rück bist. Er ist heute morgen in aller Frühe losgezogen. Finde heraus, was ihn bedrückt. Wahrscheinlich wird er jetzt, wo du wieder da bist, wieder ganz normal. Ich habe aber dieses Gefühl, daß etwas nicht stimmt, doch wenn ich versuche, es zu sehen, wird alles verschwommen.«
    »Keine Sorge, ich

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