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Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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für etwas, von dem er glaubt, ich hätte es ihm angetan, und ich fürchte, er wird nicht ruhen, bis er sie hat - und das bedeutet, daß er mich auf irgendeine Art ruinieren wird. Ich weiß nicht, was ich tun soll«, flüsterte Sabrina mit zittriger Stimme.
    »Ich will zurück nach Verrick House, Rina«, sagte Mary plötzlich entschlossen. »Ich spüre, daß es hier in London für uns gefährlich ist.«
    Sabrina nahm die Hände vom Gesicht. »Gefährlich?« fragte sie fassungslos. »Du glaubst doch nicht etwa, daß Lucien versuchen würde, mir etwas anzutun?«
    »Nein, ich fühle keine körperliche Gefahr, die von ihm aus-geht, obwohl ich weiß, daß er vorhat, Ärger zu machen«, er-klärte Mary. »Aber mich beunruhigt etwas. Ich habe heute abend etwas Böses gespürt. Mir war so kalt, alles war so tödlich still, Rina, ich weiß, daß jemand gestorben ist, und auf irgendeine Art sind wir daran beteiligt.« Mary packte Sabrinas Hände, und sie waren so eisig, daß Sabrina zusammenschreckte.
    »Versteh! Wir müssen weg von hier, Rina, und das bald«, flehte Mary sie an.
    Sabrina biß sich so fest auf die Lippe, daß es schmerzte. »Wie können wir das? Du weißt, was der Marquis gedroht hat, Richard und Tante Margaret anzutun. Und er wird es tun, wenn wir nicht nachgeben.« Sabrina kämpfte mit den Tränen. »Ich weiß nicht, was wir tun können. Ich muß mir was ausdenken, um die Pläne des Marquis zu durchkreuzen, und das bald. Zumindest kann der Herzog nichts unternehmen. Außerdem«, Sabrinas Stimme überschlug sich, »brauchen wir uns nicht mehr lange wegen ihm zu sorgen, denn er heiratet nächste Woche, und ich bezweifle, ob er dann noch an mich denkt. Er wird andere Sachen im Kopf haben. Ich werde mir keine Sorgen wegen ihm machen, ich brauche alle meine Energien für den Marquis.«
    Mary nickte nur und kroch ins Bett. Ihr war immer noch kalt.
    Sie versuchte zu schlafen, aber in Gedanken sah sie immer noch die Kutsche auf der einsamen Straße, hörte den Angstschrei und dann die Stille, die aus dem Grab kam. Sie überlegte immer noch, was das mit ihnen zu tun haben könnte, als sie in rastlosen Schlummer verfiel.
     
    Percy Rathbourne sah hinunter auf die zusammengebrochene Gestalt von Lady Blanche Delande. Er rieb sich angewidert die blutigen Hände an seinen Hosen ab, ohne Rücksicht auf die Flecken, die das machte, er wollte nur so schnell wie möglich die Blutspuren von seinen Händen haben. Er starrte fasziniert Blanches Leiche an. Sie war tot. Er hatte sie erdolcht. Er war überrascht, wie leicht es gewesen war, aber sie war ja so vertrauensselig gewesen, bis sie die blitzende Klinge gesehen und auf ihrer Haut gespürt hatte. Dann hatte sie diesen entsetzlichen Schrei ausgestoßen. Percy schüttelte den Kopf. Er dröhnte ihm immer noch in den Ohren.
    Er rieb sich, ohne es zu merken, immer noch die Schenkel, während er fieberhaft überlegte, was als nächstes zu tun war. Er hatte Blanche, ziemlich weit von der Straße entfernt, in den Wald geführt, obwohl sie ihm nur widerwillig in die Dunkelheit gefolgt war. Wenn er sie einfach hierließ und ruhig zur Kutsche zurückging, wo nur sein Kutscher auf ihn wartete? Der Mann konnte ja nicht wissen, ob sie nicht schon wieder in der Kutsche war. Dann würde er ihn an irgendeiner Ecke der Stadt anhalten lassen und so tun, als wäre die Lady ausgestiegen. Er würde nie merken, daß sie gar nicht wieder in die Kutsche gestiegen war.
    Percy grinste zufrieden und sah sich noch einmal, ohne eine Spur von Reue, ihre Leiche an. »Du hast doch nicht etwa geglaubt, daß ich es dulde, daß du mich und Kate um unser Erbe bringst, oder, Blanche?« fragte er leise. »Du alberne kleine Gans hast wirklich gedacht, du könntest Herrin von Camareigh werden. Arme, dumme Blanche«, höhnte er und versuchte immer noch, ihr Blut von seinen Händen an den Schenkeln abzuwi-schen. »Lucien ist erledigt. Bis er entdeckt, daß du verschwunden bist, wird es zu spät für ihn sein, noch eine Braut zu finden, die der Herzogin paßt, und Camareigh wird mir gehören.«
    Er drehte sich um und verließ, ohne ihren Körper noch eines Blickes zu würdigen, die Lichtung, auf der er Blanche Delande ermordet hatte. Er ging, mit einem Lächeln der Vorfreude, zu-rück zu seiner Kutsche, die auf der verlassenen Straße wartete.
    Kate würde so stolz auf ihn sein. Sie hatten tatsächlich gegen Lucien gewonnen. Er konnte es kaum erwarten, Luciens Gesicht zu sehen, wenn er entdeckte, daß seine Verlobte

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