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Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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großen Baum gesehen, lachend und«, Mary lachte verlegen, »einander küssend. Wie kann das sein, Rina?«
    »Das kann nicht sein!« erwiderte Sabrina wütend mit hochrotem Kopf. »Diesmal irrst du dich total, Mary«, sagte sie ver-
    ächtlich. »Ich glaube, deine Gabe hat dich verlassen und du träumst jetzt nur noch.«
    Mary senkte den Kopf, Sabrinas barsche Worte hatten sie verletzt. Sabrina tat ihr Ausbruch schon wieder leid, und sie lief zu ihr und nahm sie in die Arme. »Es tut mir leid, Mary.
    Vergibst du mir? Ich rede immer, ohne zu denken, und du weißt, daß ich dich um nichts in der Welt verletzen möchte.
    Bitte, verziehen?«
    Mary versuchte zu lächeln. »Ich verzeihe dir, aber ich will nach Hause, Rina. Ich will nicht mehr wie ein Paradepferd herumgezeigt werden. Ich sehne mich so nach Verrick House und Tante Margarets zerstreuten Kommentaren, und ich mache mir Sorgen um Richard, so ganz allein und voller Tatendrang wegen seiner neuen Brille.«
    »Ich weiß, ich auch. Bald, Mary, bald wird alles wieder normal sein, wart’s nur ab«, versprach sie.
    Mary wünschte ihr gute Nacht und ging in ihr eigenes Zimmer. Sabrina saß auf ihrer Bettkante, neben ihr brannte eine Kerze auf einem Tisch. Sie starrte mehrere Minuten in die Flamme, dann hörte sie plötzlich ein Geräusch, schaute hoch und sah Lucien an der Tür stehen.
    »Übst du Zaubersprüche?« fragte er und ging auf sie zu, die Tür hinter sich ließ er offenstehen.
    Sabrina sprang auf. »Ich hab’ dich nicht hereingebeten, Lucien«, sagte sie mit eisiger Stimme, obwohl ihr Puls rasend beschleunigte.
    »Nein?« fragte er zweifelnd. »Mir schien es, als hättest du eine Einladung an alle Essensgäste ausgesprochen. Viele Männer haben dein kleines Verführungsspielchen heute abend beobachtet.« Er breitete die Arme aus und lenkte Sabrinas Blicke auf seinen dunkelroten Morgenmantel. »Ich habe mich entschlossen, deine Einladung anzunehmen, damit du nicht enttäuscht wirst.«
    Sabrina schluckte. »Verlaß sofort mein Zimmer!« befahl sie mit zitternder Stimme, als er sich ihr näherte.
    »Nein«, erwiderte er leise und blieb direkt vor ihr stehen.
    »Lucien, bitte«, flehte Sabrina mit leiser Stimme, »tu das nicht.«
    Lucien grinste, ungerührt von ihrer Bitte. »Warum, erwartest du einen anderen nächtlichen Besucher? Unseren Gastgeber vielleicht?« höhnte er, dann packte er eine ihrer langen Locken und wickelte sie sich um die Hand wie schon einmal. Er zog ihren widerstandslosen Körper in seine Arme und drückte sie fest an sich. Er beugte seinen Kopf, und sein Mund berührte ihre Lippen, sanft zuerst, lockend öffnete er sie langsam, dann glitten seine Hände genüßlich über ihren Körper.
    Sabrina atmete seinen Duft ein, packte ihn am Nacken und lehnte sich enger an ihn. All ihre festen Vorsätze waren in seinen Armen, an seinem Herzen vergessen. Er war nicht mehr wütend auf sie, dachte sie und jubilierte, trunken von seinem Kuß. Er muß mich wirklich mögen. Sie würde ihm sagen, daß sie ihn liebte. Zögernd befreite sich Sabrina von seinem Mund, lehnte sich zurück, um in seine Augen sehen zu können, ihre violetten Augen strahlten vor Liebe, als sie den Mund öffnete, um etwas zu sagen.
    »Lucien«, sagte sie. Dann sah sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung, drehte den Kopf und sah voller Erstaunen den Herzog von Granston, der mit traurigem Gesicht die Szene beobachtete.
    »Verzeiht mir«, sagte er mit etwas undeutlicher Stimme. »Ich hatte nicht gewußt, daß die Lady momentan mit einem anderen beschäftigt ist.«
    Lucien war offensichtlich nicht überrascht, fast schien es, als hätte er das Erscheinen des Herzogs erwartet. Er ließ Sabrina los, ohne sie eines Blickes zu würdigen und drehte sich zum Herzog.
    »Wenn Ihr ältere Rechte auf die Gunst der Dame habt, verstehe ich das vollkommen und räume das Feld«, bot Lucien ihm großzügig an und ignorierte Sabrinas unterdrücken Entsetzensschrei.
    »Aber keineswegs. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst, sage ich immer.« Der Herzog von Granston lachte. »Tut mir leid, wenn ich gestört habe«, sagte er und schnitt ein Grimasse. »Vielleicht ein andermal, Lady Sabrina, was?« fragte er grinsend, zwinkerte ihr zu und verließ dann das Zimmer. Die Tür schloß er hinter sich.
    Sabrina starrte stumm die geschlossene Tür an, dann drehte sie sich zu Lucien, der sie befriedigt lächelnd ansah. Sabrina schluckte die Tränen hinunter, als ihr die Wahrheit dämmerte.
    »Das war ein Trick, nicht

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