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Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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versprach er, und dann nahm er begierig Besitz von ihrem Mund und erstickte ihren Trotz. Sabrina wehrte sich verzweifelt, wollte nicht, daß ihre Lippen ihre wahren Gefühle für den Herzog verrieten. Aber er ließ sich nicht abweisen und küßte sie, bis ihr Mund unter seinem weich wurde.
    »Sabrina!« rief eine Stimme vom Weg her.
    Lucien hob zögernd den Kopf und horchte. Die Stimme rief erneut. Sabrina befreite sich schwer atmend aus Luciens Armen, nur ihr Handgelenk hielt er noch fest umschlossen.
    Sie standen nebeneinander, als der Marquis wütend auf sie zumarschierte, den Herzog erkannte er anfänglich nicht. »Wo, zum Teufel, warst du, Sabrina? Sir, ich verlange, daß -«, der Marquis stutzte. Jetzt hatte er den Mann neben Sabrina erkannt.
    »Oh, Euer Gnaden, ich hatte keine Ahnung.« Er warf Sabrina, die mit hochrotem Kopf und funkelnden Augen daneben stand, einen scharfen Blick zu, dann sah er nervös wieder zum Herzog zurück. »Wenn Ihr uns bitte entschuldigt, Euer Gnaden, ich möchte meine Tochter einigen Leuten vorstellen. Das ist ihr erster Auftritt in der Gesellschaft, und sie weiß nicht, wie schlecht es für ihren Ruf ist, wenn sie alleine mit einem Gentleman im Garten spazierengeht. Sabrina«, sagte er mit grimmiger Stimme und zog sie vom Herzog weg. »Wir sehen uns vielleicht später, Euer Gnaden?«
    Luciens Lächeln war eisig. »Verzeiht, daß ich Eure Tochter aufgehalten habe«, erwiderte er beiläufig und ging.
    »Was, zum Teufel, hast du dir eigentlich dabei gedacht?«
    beschimpfte der Marquis Sabrina, sobald der Herzog außer Hörweite war. »Er wird deinen Ruf ruinieren, und dann wird dich keiner mehr heiraten.«
    »Ich hatte in der Angelegenheit wenig zu sagen«, erwiderte Sabrina knapp, das Treffen mit Lucien hatte sie nervlich sehr strapaziert. »Ich kann wohl schlecht einen Herzog abweisen, oder?«
    Der Marquis seufzte irritiert. »Nein, aber es wird dir nichts nützen, mein Mädchen, wenn du dir ihn in den Kopf setzt, er ist praktisch verheiratet. Er wird nächste Woche seine Verlobte heiraten«, informierte sie der Marquis und sah nicht den Schmerz in ihren Augen ob dieser Neuigkeit. »Schade, denn er ist verdammt reich.«
    Der Rest des Abends verging in einem Nebel von fremden Gesichtern und Stimmen. Jedesmal, wenn Sabrina den Kopf hob, wurde sie sich der Anwesenheit des Herzogs bewußt, er war immer in der Nähe und starrte sie mit seinen sherryfarbenen Augen an und beobachtete mit zynischem Gesicht, wie der Marquis versuchte, seine Töchter in die oberen Kreise begehrenswerter Junggesellen einzuschleusen, besonders in den des Herzogs von Granston.
    Sabrina war blaß und abgespannt, als der Marquis endlich beschloß, den Abend zu beschließen, und sein unverhohlen triumphierendes Grinsen über den erfolgreichen Abend drehte ihr den Magen um. Sabrina warf der Contessa einen beunruhig-ten Blick zu. Ihre wissenden Augen und das zufriedene Lächeln, mit dem sie jeder ihrer Bewegungen folgte, schienen auf ein geteiltes Geheimnis hinzudeuten. Aber was konnte sie bloß herausgefunden haben? fragte sich Sabrina. Sie war schrecklich nervös und hatte wieder das Gefühl, als zöge sich die Schlinge des Henkers enger um ihren Hals. Sabrina musterte neugierig die schweigende Mary, die sich nachdenklich mit der Hand die Schläfe rieb. Sie mußte herausfinden, was Mary fühlte - ob sie etwas spürte.
    Aber Sabrina mußte Mary gar nicht fragen, denn später, als sie sich fürs Bett zurechtmachten, wandte Mary sich besorgt an sie.
    »Die Situation gefällt mir überhaupt nicht«, begann sie, während sie sich das Haar zu einem dicken Zopf flocht. »Ich habe das Gefühl, Sabrina, daß etwas passieren wird, was wir nicht aufhalten können.«
    »Was aufhalten können?«
    »Es ist ein wer«, verbesserte sie Sabrina. »Es ist der Herzog.
    Ich habe ihn heute abend gesehen. Zuvor war er immer nur in meinen Träumen, aber heute abend habe ich ihn mit eigenen Augen gesehen, Sabrina, und er macht mir angst. Er sieht so grausam aus«, sagte sie erschaudernd, »und er hatte nur Augen für dich, Rina. Er hat dich erkannt, nicht wahr?«
    Sabrina nickte besorgt. »Ja, und jetzt weiß er, wer ich bin, aber ich weiß nicht, was er tun kann. Ich glaube zwar nicht, daß ihm irgend jemand die Geschichte glauben wird, aber einen Skandal würde es in jedem Fall geben, und ich glaube, das möchte er vermeiden.« Ihre violetten Augen schauten Mary fragend und besorgt an. »Aber ich traue ihm nicht, Mary. Er will Rache

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