Geliebte Teufelin
irgendwas alleine kannst. Hast du mal in den Spiegel gesehen, du siehst ziemlich verknautscht aus.“
„Das liegt daran, dass mich eine sehr attraktive Frau, die wahrscheinlich für einen Fernsehsender arbeitet, vom Schlafen abgehalten hat.“ Er biss in das Brötchen, die Marmelade schmeckte köstlich, hatte aber einen seltsamen Beigeschmack, den er nicht identifizieren konnte.
„Bist du immer noch auf dem Ich bin im Fernsehen-Trip ? Es gab keine Kameras, nur dich und mich. Ich hatte auch keine Ballons im Dekolleté , ich kann das ohne Tricks. Soll ich es dir noch mal zeigen?“
„Bist du wahnsinnig? Wenn dich jemand sieht!“ Er schaute sich hektisch um. Sie öf f nete zwei Knöpfe ihrer Bluse.
„Hörst du wohl auf damit!“ Er bekam langsam Panik.
„O .k. , dann gehen wir nach dem Frühstück aufs Zimmer, da stört uns keiner. Jetzt iss dein Brötchen auf und trink den Kaffee, bevor er kalt wird.“
Er überlegte fieberhaft, wie er elegant aus dieser Situation herauskommen konnte. „Eine Vorführung ist nicht nötig, es reicht, wenn du mir erklärst, wie du es machst.“ Mist, eigentlich hätte ich es mir ja doch mal ansehen sollen.
„Es gehört, wie soll ich es ausdrücken, zu meinem Beruf. Ich kann auch andere S a chen.“ Sie sah sich um. „Schau mal unauffällig zum Nachbartisch links von uns. Such dir irgendeinen Gegenstand auf dem Tisch aus.“
Er schaute hinüber und sah ein Ehepaar mittleren Alters bei einem reichhaltigen Frühstück. Wie kann man nur morgens so viel essen, unbegreiflich. „ Und was soll das Ganze, kommt jetzt wieder so ein Zaubertrick?“ Er nahm einen Bissen vom Käs e brötchen und schüttete einen Schluck Kaffee hinterher.
„Das wirst du schon sehen, also welchen Gegenstand wählst du.“
„Such dir selbst was aus, ist mir doch egal!“
„Es ist aber wichtig, dass du die Auswahl triffst, sonst denkst du noch, ich hätte e t was manipuliert.“
„Na gut, dann nehme ich… die Kaffeetasse der Frau.“
„O .k. , dann pass genau auf!“ Sie blickte vor sich auf den Tisch und schloss kurz die Augen. Im selben Moment gab es am Nachbartisch ein schepperndes Geräusch. F i scher schaute hinüber und sah, dass die Tasse umgekippt war und sich ihr Inhalt über den Tisch und die Hose der Frau ergossen hatte. Die Frau fluchte laut, sprang auf und tupfte mit ihrer Serviette die Kaffeeflecken auf Kleidung und Tischdecke ab.
„Nun sitzt doch nicht so dumm rum, hilf mir lieber ! “, schnauzte sie ihren Mann an, der etwas hilflos daneben stand.
„Soll ich dir einen neuen Kaffee holen?“ , frage er.
„Ich brauche keinen neuen Kaffee, sondern eine neue Hose, du Spinner!“
Mit diesen Worten schmiss sie die Serviette auf den Tisch und rauschte davon. Der Mann schaute sich unschlüssig um und bemerkte dann eine junge Frau vom Servic e personal. Er ging zu ihr und zeigte auf den Tisch. Nach einem kurzen Wortwechsel ging er zur Tür.
„Na, wie habe ich das gemacht, gut was? Soll ich dir noch was zeigen?“
Fischer wusste nicht recht, was er sagen sollte, er war verblüfft. Wenn sie nicht mit dem Ehepaar unter einer Decke steckte, hatte er keine Erklärung dafür. Er sah sie fragend an. „Was meintest du vorhin damit, dass es zu deinem Beruf gehört, solche Sachen zu können. Du hast mir übrigens noch gar nicht deinen Namen verraten.“
„Ja stimmt, ich heiße Luzia, mit Z geschrieben, so wie bei Luzifer.
„Und was machst du beruflich?“
„Wie soll ich es nennen, sagen wir mal so: Ich bin Außendienst-Mitarbeiterin einer großen Firma.“
„Und wie heißt diese Firma und in welcher Branche seid ihr tätig?“
Sie überlegte einen Moment. „Man könnte es ein Dienstleistungs-Unternehmen ne n nen, einen Firmennamen haben wir nicht, da wir mit unserer Arbeit lieber anonym bleiben.“
„Das klingt irgendwie nach Geheimdienst.“ Er schüttete Kaffee in beide Tassen, das Händezittern hatte aufgehört.
Luzia führte ihre Tasse zum Mund, trank aber nicht, sondern sah ihn mit einem so n derbaren Blick an. „Du hast gestern Abend gesagt, du würdest gerne mal den Teufel persönlich kennen lernen. Das dürft e etwas schwierig werden, aber… wie wäre es mit einer Teufelin, zum Beispie l der, die gerade vor dir sitzt? “
Er sah sie an, als zweifele er an ihrem Verstand.
„Schau mich nicht so an, als hätte ich sie nicht alle beieinander.“ Sie schaute bele i digt. „Ja du hast richtig gehört, ich arbeite für den Teufel, Luzifer oder wie immer ihr Menschen
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