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Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Titel: Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Valenti
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macht uns der Sonne gegenüber immun«, erläuterte er schließlich. »Durch dich können wir tagsüber nach draußen, solange du uns nährst, wie es sich gehört.«
    Überrascht riss Caleb die Augen auf und suchte Aileens Blick. Als sie sich fanden, blieben eine Million ungesagter Worte auf der Strecke.
    Samael nahm das blutige Skalpell und machte zwei vertikale Schnitte in jedes ihrer Handgelenke. Blut quoll daraus hervor, und Mikhail stellte Behälter darunter, die es auffingen.
    Aileen spürte, wie ihre Haut aufriss; er hatte das Skalpell so tief hineingesteckt, dass er bestimmt eine Sehne durchgeschnitten hatte. Die Schmerzen reichten bis auf die Knochen.
    »Machen wir den Test.« Samael drückte fester auf ihre Handgelenke.
    »Aber ich …« Die Schnitte brannten höllisch. »Ich reiche nicht für alle.«
    »Nein, das tust du nicht. Aber dein Blut reicht jetzt aus, damit wir nach draußen können, um das zu tun, was wir vorhaben. Es ist kurz vor Tagesanbruch, und die Vanir können nicht nach draußen. Die Berserker schlafen noch und ruhen sich vom Vollmond aus. Die Kinder gehören uns. Sie werden die nächsten sein, die uns das Blut liefern, das wir benötigen. Wir werden sie großziehen, und wenn sie alt genug sind, um Kinder zu bekommen, gebrauchen wir sie, um Hybride zu erhalten, damit wir tagsüber ins Licht können. Wir werden unbesiegbar sein.«
    »Nein«, brüllte Caleb, als er sah, wie er Aileen zur Ader ließ. »Das werde ich nicht erlauben …« Der Boden bebte leicht. Eine kleine, aber wahrnehmbare Erschütterung.
    Caleb, entspann dich …
    »Wie oft soll ich es noch wiederholen?«, schalt Samael Aileen zornig. Er nahm den Dolch und ging zu Caleb hinüber. Drei kräftige Stiche in den Bauch. Dreimal versank der Dolch bis zum Schaft und raubte Caleb den Atem.
    »Nein, Caleb, nein!« Aileen weinte und schrie, aber sie hatte keine Möglichkeit, sich zu befreien. Das war der reinste Albtraum.
    »Hattest du mir nicht gesagt, du wolltest, dass ich es vor ihm mit dir treibe?« Samael riss ihren Kopf wütend an den Haaren nach hinten und beugte sich dann über ihre Brust. Er biss hart zu, und als er sich von ihr losmachte, riss er sie mit seinen Zähnen auf.
    Aileen blieb zitternd und bleich zurück, als sie spürte, was seine Zähne mit ihr gemacht hatten.
    »Das wird dir eine Lehre sein«, knallte Samael ihr an den Kopf. »Weine nicht. Später werde ich dich heilen.«
    »Du wirst sterben«, prophezeite Caleb mit pelziger Zunge. »Ich werde dich umbringen. Das schwöre ich.« Seine Stimme war noch so kraftvoll und schneidend wie seine Eckzähne, die zu voller Länge explodiert waren.
    »Sollen wir ihn jetzt schon umbringen?«, fragte Mikhail, der soeben das zehnte Gefäß füllte.
    »Nein, warte noch. Ich mag es, ihn ihretwegen leiden zu sehen.«
    Aileen verlor das Bewusstsein, und ihre Haut wurde immer blasser. Ihr Blick ging ins Leere, und ihre Lippen, die vorher noch rosenrot und saftig gewesen waren, waren nun blau unterlaufen und trocken.
    »Aileen …«, rief Caleb ihren Namen, schmerzverzerrt von den Dolchstichen. »Halte durch, Aileen …«
    »Nimm zwanzig meiner Männer. Gib ihnen davon zu trinken. In einer halben Stunde geht die Sonne auf«, sagte Samael Mikhail. »Ihr Blut schützt uns mehrere Stunden lang, wir müssen uns beeilen.«
    Mikhail nickte. »Kann ich auch etwas davon haben?«, fragte Mikhail und blickte ausgehungert zu den vollen Gefäßen.
    »Ja.« Samael drehte ihm den Rücken zu und machte sich daran, Aileen loszubinden, die reglos wie eine Tote auf seine Schulter fiel.
    Ruth … Ruth … Die Kinder. Beschützt die Kinder. Bringt sie weg. Sie wusste nicht, ob das, was sie Ruth schickte, auch tatsächlich bei dieser ankam. Doch ihr war klar, dass das die letzte mentale Nachricht ihres Lebens war, wenn nicht ein Wunder geschähe. Nach diesem Gedanken brach sie vollständig zusammen, und alles wurde schwarz.
    »Und was machen wir mit ihm?« Mikhails Lippen waren rot vom Blut, und er nickte verächtlich Richtung Caleb.
    »Er ist geschwächt und kann so nicht fliehen. Ach, soll er sich doch einen Tag länger an seinem Unglück weiden.«
    Calebs Kopf hing deprimiert herunter, und seine Schultern bebten – vor Wut oder vor Tränen. Keiner der beiden wusste, warum genau sein Körper geschüttelt wurde. Und es war ihnen auch egal.
    Mikhail benachrichtigte die Anhänger, unter anderem Dubv und Fynbar, und nachdem sie getrunken hatten, verließen sie diesen Ort, wo Caleb wie ein von seinem

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