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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Halle wandte sich um.
    Der Clansherr der Macleans stand auf der Türschwelle. Judith erstarrte beim Anblick des riesigen Mannes.
    Der Clansherr hatte seine Hände in die Hüften gestemmt und sah sie bösartig an. »Bringt den Soldaten raus«, befahl er.
    Douglas nickte. Er half dem Mann, den Judith niedergestreckt hatte, auf die Füße und gab ihm einen Stoß in Richtung Tür.
    Der Clansherr nickte zufrieden und kam dann in die Halle hinunter. Er ging an Judith vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen, umrundete den Tisch und setzte sich auf einen Stuhl in dessen Mitte nieder.
    Eine Frau kam hereingeeilt, die etwa zehn Jahre älter als Judith zu sein schien. Sie hatte dunkles Haar, war stämmig und machte einen selbstgefälligen Eindruck. Sie hielt kurz an, um Judith zu mustern, und lief dann weiter zum Tisch. Judith beschloß, sie zu hassen.
    Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf ihren Vater. Sie wollte nicht, daß er gut aussah, und doch war es so. Er ähnelte Douglas … und ihr, wie sie mit sinkendem Mut annahm. Seine Haut sah natürlich ledriger aus als die seines Sohnes, und um Augen und Mund hatten sich tiefe Falten eingegraben. Sein braunes Haar war mit grauen Strähnen durchzogen, die ihm ein würdevolles Aussehen verliehen.
    Es war deutlich, daß er nicht wußte, wer sie war. Aber als sein Blick auf Graham fiel, erschien ein böses, häßliches Lachen auf seinem Gesicht.
    Douglas trat vor. Sie versuchte, ihm ein Bein zu stellen, als er an ihr vorbeikam, doch er packte sie nur am Arm und zog sie an seine Seite.
    »Ich habe ein Hochzeitsgeschenk für dich, Väter«, rief Douglas, »denn ich habe das dumpfe Gefühl, diese Bestie gehört zu Iain Maitland.«
    Sie rächte sich für die ›Bestie‹, indem sie nach ihm trat. Dann plötzlich drang die volle Bedeutung seiner Worte in ihren Verstand.
    Ein Hochzeitsgeschenk für ihren Vater … nein, das konnte nicht sein! Sie mußte sich verhört haben. »Euer Vater will doch nicht etwa heiraten, oder?«
    Ihre Stimme klang, als würde sie an etwas ersticken. Douglas sah sie an. »Aye, er wird heiraten, und bei Gott, für eine Gefangene stellt Ihr wahrhaftig seltsame Fragen.«
    Ihre Knie wurden weich, und Douglas mußte sie stützen. Lieber Himmel, langsam reichten diese Überraschungen ihr. Zuerst mußte sie feststellen, daß sie einen Bruder hatte, und dann fand sie heraus, daß ihr Vater zum Bigamisten wurde.
    »Er gedenkt, diese Frau da zu heiraten?« fragte sie mit einer Handbewegung zum Tisch.
    Douglas nickte. Die Zukünftige des Clansherrn fühlte sich angegriffen. »Bringt sie nach draußen!« schrie sie. »Sie hat mich beleidigt!«
    Judith trat einen Schritt auf die Frau zu. Douglas drückte ihren Arm, und sie befürchtete schon, er wollte ihr die Knochen brechen. Unwillkürlich stieß sie einen Schmerzensschrei aus und riß sich los. Der Ärmel ihres Kleides riß.
    Douglas sah sie entsetzt an. »Bitte bleibt stehen«, flüstere er ihr zu. »Ich wollte Euch nicht weh tun. Aber ein Kampf würde Euch nicht bekommen.«
    Der Clansherr stieß einen lauten Seufzer aus. »Du gehst«, befahl er der Frau an seiner Seite. »Ich brauche deine Einmischung nicht.«
    Sie gehorchte widerwillig. Im Vorbeigehen warf sie Judith einen zornigen Blick zu, doch Judith ignorierte sie.
    »Der Maitland-Clansherr kommt den Pfad herauf«, rief ein Krieger von der Tür aus.
    Judiths Herz schien auszusetzen. Iain war hier!
    »Wieviele Männer sind bei ihm?« rief der Maclean-Herr zurück.
    »Er ist allein«, berichtete der Soldat. »Er reitet süß und unschuldig den Hügel herauf!«
    Der Clansherr lachte auf. »Der Junge hat Mut, das muß man ihm lassen«, bemerkte er. »Er hat auch keine Waffen bei sich, nehme ich an.«
    »Nay«, antwortete der Soldat.
    Judith wünschte sich verzweifelt, ihrem Mann entgegenzueilen. Sie versuchte es, aber Douglas fing sie ein, hielt sie an ihrem schon malträtierten Arm fest und zog sie an sich.
    »Du wirst keine Frau mißhandeln, Douglas, egal, wie sehr sie dich reizt. Ich will Iain, nicht die Frau.«
    »Bei der Liebe Gottes, ich bitte Euch, hört auf Eure Vernunft, Clansherr Maclean. Sonst gibt es ein Blutbad!«
    Vater Laggan war im Eingang erschienen, und sein Ruf erklang laut durch die Halle. Judith wandte sich um und sah den Priester die Treppe hinuntereilen. Er hielt vor Judith an. »Seid Ihr gesund, Kind?«
    Sie nickte. »Vater, kamt Ihr, um diesem Clansherrn den Hochzeitssegen zu geben?«
    »Aye, Judith«, antwortete der Priester müde.

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