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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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zurück.
    Ihr Bruder brauchte lange, um die Wahrheit zu akzeptieren. Er sah nicht gerade glücklich über die Neuigkeit aus, nein, tatsächlich wirkte er sogar entsetzt. »Ich will dich nicht in meinem Bett haben«, stammelte er dann. Plötzlich gelang ihm sogar ein Lächeln. »Kein Wunder, daß du so angewidert warst, als ich versuchte …«
    Er unterbrach sich, denn jetzt bemerkte er, daß Iains Blick auf ihn geheftet war. Iains Stimme war tödlich sanft, als er fragte. »Was genau habt Ihr denn versucht, Douglas?«
    Das Lächeln verschwand aus ihres Bruders Gesicht. »Ich wußte nicht, daß sie Eure Frau ist, Maitland«, entschuldigte er sich. »Und ich wußte ganz bestimmt noch weniger, daß sie meine Schwester ist, als ich sie zu küssen versuchte.«
    Iain interessierte sich nicht für Douglas’ Entschuldigungen. Er griff um Judiths Schulter herum, packte Douglas am Genick und schleuderte ihn mit einer kurzen Drehung seines Handgelenks fort.
    Judiths Vater zeigte keinerlei Reaktion, als sein Sohn vor seinen Augen zu Boden ging. Sein Blick blieb auf Judith gerichtet. »Ich bin froh, daß du nicht aussiehst wie sie.«
    Judith erwiderte nichts darauf.
    Ihr Vater seufzte auf. »Sie hat also dein Herz gegen mich aufgehetzt?«
    Jetzt war sie überrascht von seiner Frage. Sie schüttelte den Kopf. »Mir wurde gesagt, mein Vater starb, als er England von Ungetreuen befreien wollte. Angeblich war er ein Baron!«
    »Du bist also bei ihr aufgewachsen?«
    »Nein«, antwortete sie. »Die ersten vier Jahre lebte ich bei Tante Millicent und Onkel Herbert, Millicent ist die Schwester meiner Mutter«, setzte sie hinzu.
    »Und warum warst du nicht bei deiner Mutter?«
    »Sie konnte meinen Anblick nicht ertragen. Eine lange Zeit glaubte ich, es war so, weil ich sie an den Mann erinnerte, den sie so liebte. Als ich elf Jahre alt war, fand ich die Wahrheit heraus. Sie haßte mich, weil ich ein Teil von dir war.«
    »Und als du es herausgefunden hast?«
    »Da sagte man mir, du habest meine Mutter verbannt, obwohl du wußtest, daß sie mit mir schwanger war, und daß du weder sie noch mich bei dir haben wolltest.«
    »Lügen«, flüsterte er mit einem Kopfschütteln. »Ich wußte nichts von dir. Gott sei mein Zeuge, ich wußte es nicht.«
    Judith verharrte regungslos bei seiner leidenschaftlichen Beschwörung. »Wenn du uns nur nach Hause gehen läßt«, sagte sie wieder, »dann sage ich dem Priester nichts von Mutter.«
    Ihr Vater schüttelte den Kopf. »Nay, ich werde nicht noch einmal heiraten. Ich bin zu alt, um Gott solch eine Sünde ins Gesicht zu werfen. Ich will die Dinge so belassen, wie sie sind.«
    Er wandte sich Iain zu. »Wußtest Ihr, daß ich Judiths Vater bin, als Ihr sie geheiratet habt?«
    »Ja.«
    Judith unterdrückte einen Schrei. Doch sie erholte sich schnell von ihrer Überraschung. Natürlich belog er den Maclean-Clansherrn, und sie würde später den Grund herauszufinden versuchen. Wenn er noch jemals mit ihr sprechen würde, hieß das. Immer noch wagte sie nicht, ihn anzusehen. Am liebsten hätte sie vor Scham geweint, daß ihr Vertrauen zu ihm nicht ausgereicht hatte, ihm alles rechtzeitig zu gestehen.
    »Warum habt Ihr dann ein Bündnis mit den Dunbars angestrebt?« fragte Maclean. »Oder haben die Bastarde uns angelogen?«
    »Die Dunbars sind zuerst auf uns zugekommen«, erklärte Iain. »Ich traf ihren Clansherrn auf neutralem Boden, um die Möglichkeit einer Allianz zu besprechen, aber das war, bevor ich wußte, daß sie Eure Tochter ist.«
    »Und wann wußtet Ihr es?«
    Iain hob die Schultern. »Zu jener Zeit begriff ich, was die Dunbars für ein falsches Spiel spielten. Also schickte ich meinen Boten, Ramsey, zu Euch.«
    »Ihr habt sie geheiratet, weil sie meine Tochter ist?«
    »Ja.«
    Der Clansherr nickte, zufrieden über Iains Ehrlichkeit. »Behandelt Ihr sie gut?«
    Iain schwieg. Judith nahm an, daß man von ihr eine Antwort erwartete. »Er behandelt mich wunderbar. Sonst würde ich nicht bei ihm bleiben.«
    Ihr Vater lächelte. »Du hast Temperament. Das gefällt mir.«
    Judith bedankte sich nicht für das Kompliment. Keine fünf Minuten zuvor hatte er ihr gesagt, wie sehr ihm ihre Frechheit mißfiel. Er widersprach sich, und nicht einmal ein ernstgemeintes Kompliment konnte ihren Schmerz lindern.
    Dann bemerkte sie, daß seine Augen sich verschleierten. Sie konnte sich nicht vorstellen, warum.
    »Seit wann weißt du von mir?« fragte Douglas. »Hast du mit elf Jahren erfahren, daß du einen

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