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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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würde Patrick zur Hilfe kommen, selbst wenn sie nicht unter den Gefangenen wäre. Judith dachte über die Situation nach.
    Es würde ein Blutbad geben. Iain würde nach Vergeltung schreien, und der Gedanke an das, was dann passieren konnte, ließ Judith erneut übel werden. Sie wollte niemanden sterben sehen. Sie wußte nicht, was sie tun konnte, um einen Krieg zu verhindern, aber sie war wild entschlossen, alles zu versuchen.
    Vielleicht konnte sie ihren Vater allein sprechen und ihm sagen, wer sie war. Dann konnte sie um Gnade bitten. Wenn er nur ein bißchen mitleidig war, würde er vielleicht Graham und Patrick ziehen lassen, bevor Iain eintraf.
    Judith hatte noch niemals um etwas gefleht, und in ihrem Herzen bezweifelte sie, daß es funktionierte. Sie konnte sich nicht vorstellen, daß ihr Vater sie willkommen hieß. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, sie oder ihre Mutter zu suchen … warum sollte er nun seine Einstellung geändert haben?
    Und wenn sie ihm verriet, wer sie war? Iain würde ihr niemals verzeihen. Das konnte sie ihm nicht verübeln. Sie hätte ihm einfach die Wahrheit sagen müssen, hätte darauf bestehen müssen, daß er ihr zuhörte.
    Sie dachte an all die warmen, dunklen Nächte, wenn sie sich in den Armen gehalten und sich ihre Gedanken zugeflüstert hatten … oh, ja, sie hätte es ihm schon viele Male sagen können.
    Aber da war diese Angst gewesen, daß er sie nicht mehr lieben würde, wenn er die Wahrheit erführe …
    Versunken in ihre Sorgen, hatte Judith gar nicht bemerkt, daß sie in den Hof der Maclean-Festung eingeritten waren. Sie blickte hoch, sah die dicken, gewaltigen Mauern aufragen und errang augenblicklich ihre Haltung zurück … und ihre Entschlossenheit.
    Sie gab der Maclean-Festung einen Namen: Hölle.
    Douglas versuchte ihr vom Pferd zu helfen, aber sie trat seine Hand weg. Dann wollte er ihren Arm packen, als sie auf dem Boden angelangt war, doch sie schob ihr nur zur Seite und betrat die Stufen.
    Ihr Verhalten war einer Königin ebenbürtig. Graham folgte ihr, und er war so stolz auf sie, daß er lächeln mußte. Patrick tat es ihm nach, und die Krieger blieben rätselnd zurück, warum die Maitlands so gut gelaunt waren. Verwundert und kopfschüttelnd eilten sie ihnen nach, um zu sehen, wie ihr Clansherr auf ihre »Geschenke« reagieren würde.
    Der Clansherr der Macleans ließ sie drei volle Stunden warten. Judith wurde in eine Ecke der riesigen Halle gebracht, und Patrick und Graham mußten in der gegenüberliegenden ausharren. Beiden hatte man die Hände auf dem Rücken gefesselt.
    Judith konnte nicht still sitzen. Sie schritt nervös vor dem langen Tisch auf und ab. Je länger sie warten mußte, desto ängstlicher wurde sie. Die meisten Sorgen machte sie sich über Frances Catherine. Vielleicht setzten bei ihr die Wehen ein, wenn sie von Patricks Gefangennahme erfuhr. Und – o Himmel – sie war nicht da, um ihr beizustehen!
    Ihr Herz flog Patrick zu. Gewiß hatte er die gleichen bedrückenden Gedanken.
    Die Maclean-Krieger schienen von ihrem unruhigen Auf- und Abgehen langsam verrückt zu werden. Plötzlich griff einer nach ihr, und Judith war zu überrascht, um zu reagieren, als er sie in seinen Arm zog.
    Patrick stieß vor Zorn ein Knurren aus und kam durch die Halle auf sie zugestürzt. Douglas hastete vom Eingang herbei. Bevor einer der Männer sie noch erreichen konnte, reagierte Judith. Sie rammte dem Krieger ihr Knie zwischen die Beine. Der Mann heulte auf- vor Entsetzen und vor Schmerz, wie sie erfreut feststellte. Dann klappte er zusammen und fiel zu Boden.
    Judith war durch und durch zufrieden. In diesem Moment griff Douglas nach ihr, um sie von dem sich windenden Soldaten am Boden wegzuzerren. Doch auch Patrick war mittlerweile angelangt und kümmerte sich nicht um seine gefesselten Hände. Mit der Schulter krachte er gegen Douglas, um ihn von Judith wegzustoßen.
    Douglas prallte an die steinerne Wand und Judith flog mit ihm. Sie wäre mit dem Hinterkopf gegen die Mauer geschlagen, doch Douglas’ Hand fuhr blitzschnell dazwischen, um sie zu schützen.
    Wieder versuchte Patrick, den Maclean zu rammen, doch Judith stand ihm im Wega Douglas schob sie aus der Gefahrenzone und wollte sich auf Patrick stürzen.
    »Wagt es nicht, ihn zu schlagen!« schrie Judith. »Er ist gefesselt! Wenn Ihr unbedingt zuhauen müßt, dann nehmt mich!«
    »Halt dich da raus, Judith«, grollte ihr Schwager.
    »Genug!«
    Der scharfe Befehl kam vom Eingang. Jeder in der

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