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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ihres Lebens.
    Sie wollte mehr, glaubte jedoch nicht, daß es Iain genauso ging. Denn die Art, wie er abrupt von ihr abgelassen hatte, und das Aufblitzen von Zorn in seinen Augen zeigten ihr deutlich sein Mißfallen.
    Plötzlich fühlte sie sich sehr unerfahren und voller Scham. Am liebsten hätte sie diesen Schuft angeschrien, weil er ihre Gefühle und ihren Stolz verwundet hatte. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Tief holte sie Atem, um ihre Fassung wiederzuerringen, und wenige Minuten später ließ ihr Zittern auch nach.
    Gerade glaubte sie den Kampf mit ihren verwirrten Gefühlen gewonnen zu haben, als Iain erneut ihre Selbstachtung empfindlich anknackste. Er hatte seinen Hengst neben Alex’ Braunem angehalten, und bevor Judith sich versah, hatte er sie auf Alex’ Schoß gehoben.
    Also gut. Wenn er nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte, würde sie es ihm eben mit gleicher Münze heimzahlen. Sie wollte ihn noch nicht mal mehr ansehen. Sorgfältig ordnete sie ihre Röcke, hielt ihren Kopf gesenkt und betete zu ihrem Schöpfer, daß Iain ihre Röte nicht bemerkte. Ihr Gesicht fühlte sich an, als ob es glühte.
    Iain übernahm die Führung. Gowrie lenkte sein Pferd hinter ihn, und sie und Alex schlossen sich an. Brodick bildete wieder die Nachhut.
    »Friert Ihr, Frau?«
    Alex hatte ihr die Frage direkt ins Ohr geflüstert, und sein Mitgefühl war deutlich.
    »Nein«, antwortete sie.
    »Warum zittert Ihr dann?«
    »Weil mir kalt ist.«
    Im gleichen Moment wurde sie sich des Widerspruchs bewußt, und sie seufzte leise. Wenn Alex sich keinen Reim darauf machen konnte, so war er jedenfalls freundlich genug, dies nicht zu erwähnen. Den ganzen langen Nachmittag sprachen sie nicht mehr miteinander.
    Judith könnte in Alex Armen keine bequeme Position finden. Da sie sich nicht an ihn lehnen wollte, stießen sie auf dem Ritt mehrmals unsanft aneinander. Als die Nacht hereinbrach, war Judith so erschöpft, daß sie kaum die Augen offenhalten konnte.
    Sie hielten an einer hübschen strohbedeckten Steinhütte, die sich an einen Berghang schmiegte. Die Südseite des Häuschens war mit Efeu bewachsen, und ein kleiner steinerner Pfad führte vom Stall zur Eingangstür der Hütte.
    Ein grauhaariger, bärtiger Mann mit breiten Schultern stand auf der Schwelle, lächelte zur Begrüßung und kam dann herausgeeilt. Judith sah die Frau, die sich ins Innere zurückzog, als ihr Mann die Schwelle verließ. Sie hatte wohl hinter ihm gestanden, aber nun verschwand sie im Dunkel des Wohnraums.
    »Wir verbringen die Nacht hier«, erklärte Alex. Er stieg ab und reichte ihr die Hand, um ihr herunterzuhelfen. »Ihr werdet ein Dach über dem Kopf haben und Euch richtig ausruhen können.«
    Sie nickte und fand Alex wirklich mitfühlend. Er hatte ihr beim Absteigen geholfen, ließ sie aber noch nicht los, weil er merkte, daß sie sonst gestrauchelt wäre. Dennoch erwähnte er mit keinem Wort ihren Zustand, sondern stützte sie, bis ihre Beine wieder Kraft gefunden hatten.
    Seine Hände lagen an ihrer Taille, und sie wußte, daß er ihr Zittern spüren konnte.
    »Nimm deine Finger von ihr, Alex!«
    Iains schneidende Stimme erklang direkt hinter Judith. Augenblicklich ließ Alex sie los, und ihre Knie knickten ein. Iain packte sie von hinten, bevor sie stürzen konnte. Sein linker Arm hielt sie fest um die Taille, dann zog er sie alles andere als sanft an seine Seite und bedachte Alex mit einem seiner Blicke. Der Krieger wich zurück, drehte sich um und ging auf das Haus zu.
    Einige Minuten lang standen die beiden so dort. Ihre Schultern ruhten an seiner Brust. Sie hielt den Kopf gesenkt und war so müde, daß sie nur noch die Augen schließen und sich von ihm hineintragen lassen wollte. Was natürlich nicht schicklich gewesen wäre.
    Wie konnte ein Mann nach einem so langen Ritt noch so wundervoll duften? Iain roch nach frischer Luft und … männlich! Er strahlte eine Wärme aus, die sie anzog, und als sie sich darüber klar wurde, wußte sie, daß sie sich von ihm lösen sollte.
    Er war so weit fort von ihr wie die Stürme im Süden. Judith war sich sicher, daß er sie nur festhielt, weil er wußte, wie sehr sie eine Stützte brauchte. Er fühlte sich für sie verantwortlich und tat seine Pflicht. Mehr nicht.
    »Dank für Eure Hilfe«, sagte sie. »Ihr könnt mich jetzt loslassen. Es geht schon wieder!«
    Sie versuchte, seinen Arm wegzuschieben, aber er hatte andere Absichten. Er drehte sie zu sich um und hob ihr Kinn an. Sein Lächeln

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