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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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erster Stelle. Instinktiv drückte Iain sie fester an sich. Sie kuschelte sich enger an ihn und stieß einen kleinen Seufzer aus. Sofort preßte sich seine Hand auf ihren Mund. Judith wachte auf, ihre Augen blickten ihn fragend an. Er schüttelte den Kopf, ohne seine Hand fortzunehmen. Endlich begriff sie, daß sie sich im feindlichen Gebiet befanden. Für Sekunden weiteten sich ihre Augen vor Schreck. Doch dann zwang sie sich zur Ruhe.
    Solange sie bei ihm war, konnte sie sich sicher fühlen. Judith hatte keine Ahnung, warum sie so viel Vertrauen in seine Fähigkeiten hatte, aber in ihrem Innersten wußte sie, daß er sie vor allem beschützen würde.
    Gut zwanzig Minuten verstrichen, bis er seine Hand fortnahm. Sein Daumen rieb sanft über ihre Unterlippe, und sie fragte sich, warum er das tat, wenngleich wohlige Schauer durch ihren Körper liefen. Wieder schüttelte er den Kopf, um ihr – wie sie annahm – zu bedeuten, weiterhin zu schweigen. Sie nickte ihm zu: Sie hatte verstanden.
    Wirklich, sie mußte aufhören, ihn anzustarren. In ihrem Magen flatterten Schmetterlinge, und ihr Herz klopfte heftig. Sie war sich sehr darüber im klaren, daß sie sofort rot werden würde, wenn sie ihren Gedanken freien Lauf ließ. Inbrünstig hoffte sie, daß er nicht merkte, welche Reaktionen er bei ihr auslöste. Also schloß sie die Augen und lehnte sich wieder gegen ihn. Er hielt beide Arme um ihre Taille geschlungen, und es wurde so leicht, sich vorzustellen, er wolle sie umarmen; so einfach, sich unmöglichen Träumen über den gutaussehenden Clansherrn hinzugeben.
    Innerlich rief sie sich zur Ordnung, denn sie war stark und vernünftig genug, um ihre Gefühle und Gedanken zu beherrschen. So einen Unsinn durfte sie sich einfach nicht erlauben.
    Die ganze Zeit warteten sie lautlos. Als Iain schließlich sicher war, daß die Macphersons sich weit genug von ihrem Versteck entfernt hatten, löste er seinen festen Griff. Sanft hob er ihren Kopf, bis sie ihn ansah.
    Eigentlich wollte er ihr sagen, daß die Gefahr vorüber sei. Doch als ihre Blicke sich trafen, vergaß er diese Absicht. Ein Verlangen, wie er es noch nie verspürt hatte, füllte seinen ganzen Verstand aus, seine Beherrschung verschwand. Er fühlte sich ihrer Anziehungskraft gegenüber vollkommen hilflos und konnte nun nicht mehr warten. Rasch beugte er sich vor, gab ihr aber genug Zeit, zurückzuweichen, falls sie es wollte. Sie bewegte sich jedoch nicht. Seine Lippen strichen weich über die ihren. Einmal. Zweimal.
    Immer noch rührte sie sich nicht.
    Er wollte mehr. Seine Hand griff unter ihr Kinn, und er preßte seinen Mund heftig auf ihre Lippen. Sie schnappte nach Luft, doch er ignorierte es, entschlossen, diese unselige Anziehungskraft mit einem intensiven Kuß zu beenden. Seine Neugier würde befriedigt sein, wenn er ihren Kuß gekostet und ihre zarten Lippen gespürt hatte. Ganz sicher war sein Verlangen dann gestillt.
    Es lief jedoch ganz anders als geplant, wie Iain sehr schnell klar wurde. Er konnte plötzlich nicht genug von ihr bekommen. Verdammt, ihr Kuß schmeckte so gut. Sie war so weich, so warm, so biegsam in seinen Armen. Er brauchte mehr. Er zwang ihre Lippen auseinander, und bevor sie merkte, was er vorhatte, drang seine Zunge in ihren Mund ein.
    Sofort versuchte sie, ihm auszuweichen, doch nur für einen sehr kurzen Augenblick. Dann schlang sie die Arme um seine Hüften und preßte sich an ihn. Seine Zunge spielte mit ihrer, bis er vor Verlangen zitterte. Sie verhielt sich nicht schüchtern. Im Gegenteil, sie erwiderte seinen Kuß willig.
    Ein tiefes Knurren kam aus seiner Kehle. Judith wimmerte leise. Leidenschaft überfiel die beiden so heftig, daß sie sich wieder und wieder wie ausgehungert küßten. Als er feststellte, daß er nicht zufrieden sein würde, bis sie zwischen seinen Schenkeln lag, zwang er sich aufzuhören.
    Iain war wie vor den Kopf geschlagen, wütend auf sich selbst. Wie hatte er so die Beherrschung verlieren können? Judith schaute ihn nur ungläubig an, die Verwirrung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Ihre Lippen glühten … und er wollte sie wieder küssen!
    Ungeduldig schob er ihren Kopf an seine Schulter und gab dann seinem Pferd einen leichten Klaps mit den Zügeln, um es anzutreiben. Judith war dankbar, daß er einen Moment nicht auf sie achtete. Immer noch bebte sie von den Küssen und war selbst erstaunt, wie leidenschaftlich sie diese erwidert hatte. Es war die wundervollste und erschreckendste Erfahrung

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