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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Cameron setzten zu müssen. Judith nahm ihren Stuhl und trug ihn zur anderen Tischseite. Dann schob sie sich zwischen Iain und Brodick.
    Wenn die Krieger darüber erstaunt waren, so zeigten sie es nicht. Statt dessen rückte Brodick ein Stück beiseite, so daß sie Platz hatte.
    Sie aßen schweigend. Judith wartete, bis die Männer satt waren, bevor sie nach Isabelles Wohlergehen fragte. Sie wollte es geschickt machen.
    »Margaret, der Eintopf war sehr gut.«
    »Danke«, sagte Margaret und errötete leicht.
    Judith wandte sich an Brodick. »Seht Ihr Euren Bruder oft?«
    Der Krieger sah sie an und hob dann die Schultern. »Seht Ihr manchmal seine Frau Isabelle?« bohrte sie. Er hob wieder die Schultern. Sie stieß ihn unterm Tisch mit dem Fuß an. Erstaunt hob er eine Braue. »Habt Ihr mich gerade getreten?«
    So weit zur Geschicklichkeit, dachte Judith. »Ja, ich habe Euch getreten.«
    »Warum?«
    Iain hatte diese Frage gestellt. Sie wandte sich um und schenkte ihm ein Lächeln. »Ich wollte nicht, daß Brodick wieder nur die Schultern zuckte. Ich wollte, daß er mir von Isabelle erzählt.«
    »Aber Ihr kennt die Frau doch nicht einmal«, erinnerte Iain sie.
    »Ich möchte aber von ihr hören«, sagte Judith.
    Iain sah sie an, als hätte sie den Verstand verloren. Sie seufzte und begann, mit den Fingern auf die Tischplatte zu trommeln. »Bitte erzählt mir von Isabelle«, bat sie Brodick erneut.
    Er ignorierte sie.
    »Brodick, würdet Ihr bitte eine Minute mit mir hinauskommen? Ich muß Euch etwas schrecklich Wichtiges unter vier Augen sagen.«
    »Nein.«
    Sie konnte sich nicht zurückhalten. Wieder trat sie ihn. Dann wandte sie sich zu Iain, wobei ihr Brodicks Grinsen entging.
    »Iain, bitte befehlt Brodick, mit mir hinauszugehen.«
    »Nein.«
    Sie trommelte weiter auf der Tischplatte herum, während sie ihren nächsten Schachzug überlegte.
    »Also gut«, verkündete sie. »Dann muß ich Brodick eben morgen auf unserer Weiterreise fragen. Ich reite mit Euch«, fügte sie mit einem unschuldigen Lächeln hinzu. »Wahrscheinlich werde ich von Sonnenaufgang bis Einbruch der Nacht reden, also solltet Ihr Euch heute nacht wirklich gut ausruhen.«
    Die Drohung wirkte augenblicklich. Brodick wuchtete sich vom Tisch hoch und stand auf. Sein Blick ließ alle am Tisch erkennen, wie wütend er war.
    Judith war nicht wütend. Sie war fuchsteufelswild. Bei Gott, sie konnte es kaum erwarten, diesen gefühllosen Klotz nach draußen zu begleiten. Sie zwang sich zu einem Lächeln, knickste vor ihrem Gastgeber und ging dann hinaus, wobei sie die Tür fest hinter sich zuzog.
    In ihrem brennenden Wunsch, sich den Krieger vorzunehmen, vergaß sie die Fenster an beiden Seiten des Hauses. Margaret und Gowrie saßen mit dem Rücken zur Tür, aber Iain und Alex hatten freie Sicht auf das grüne Land außerhalb des Hauses.
    Überflüssig zu sagen, daß alle vor Neugier fast barsten. Gowrie drehte sich halb auf seinem Stuhl um, damit auch er sehen konnte, was vor sich ging.
    Iain beobachtete Brodick genau. Der Krieger stand breitbeinig, mit auf dem Rücken verschränkten Händen und mit dem Gesicht zum Fenster. Er versuchte nicht, seinen Zorn vor Judith zu verhehlen. Brodick war jähzornig, und obwohl Iain wußte, daß er ihr niemals ein Haar krümmen würde, konnte er sie doch mit ein paar grausamen Bemerkungen verletzen.
    Iain hielt sich bereit, einzugreifen. Das letzte, was er heute nacht gebrauchen konnte, war eine heulende und zeternde Frau, und Brodicks Einschüchterungstaktiken waren mindestens so gut wie die seinen.
    Plötzlich erschien unwillkürlich ein Lächeln auf seinem Gesicht. Iain konnte nicht glauben, was er das sah. Alex ging es nicht besser. »Seht euch das an«, flüsterte er.
    »Ich seh’s«, verkündete Gowrie. »Aber ich glaub’s nicht. Ist das unser Brodick, der da den Rückzug antritt?« Er grunzte vor Vergnügen. »So einen Gesichtsausdruck hab ich noch nie auf seinem Gesicht gesehen. Was glaubt ihr, was sie zu ihm sagt?«
    Sie macht ihm die Hölle, heiß, dachte Iain. Judith hatte ihre Hände in die Hüften gestemmt und bewegte sich auf den Krieger zu. Brodick wich buchstäblich vor ihr zurück. Er wirkte verblüfft.
    Ihre Worte wurden vom Wind davongetragen, aber Iain war sich sicher, daß sie nicht flüsterte. Nay, sie brüllte wahrhaftig, und gelegentlich zuckte Brodick richtiggehend zusammen.
    Iain warf Margaret einen Blick zu. Sie hatte die Hand auf den Mund gepreßt, und als sie merkte, daß er sie

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