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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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beobachtete, senkte sie hastig ihren Blick. Doch sie war nicht schnell genug. Er hatte die Sorge in ihren Augen gesehen und wußte, daß sie irgendwie etwas damit zu tun hatte.
    Die Tür ging auf.
    Judith rang sich ein Lächeln ab und eilte zum Tisch zurück. Sie setzte sich, faltete die Hände im Schoß und stieß einen Seufzer aus. Brodick kam mit einigem Abstand nach, und als er schließlich wieder Platz genommen hatte, wandten sich die Krieger ihm zu. Judith nickte Margaret heimlich zu und machte eine Geste. Iain hatte es bemerkt, und seine Neugier wurde nur noch mehr angestachelt.
    Brodick räusperte sich. »Isabelle und Winslow haben fast so eine große Hütte wie diese hier«, murmelte er.
    »Nun, wie schön zu hören«, gab Cameron zurück.
    Brodick nickte. Er schien sich absolut nicht in seiner Haut wohl zu fühlen. »Sie kann jetzt jeden Tag ihr Baby bekommen.«
    Margaret seufzte glücklich. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie langte über den Tisch und ergriff die Hand ihres Mannes. »Wir werden ein Enkelkind haben«, flüsterte sie.
    Cameron nickte. Judith bemerkte, daß auch seine Augen sich verschleierten. Verlegen sah er auf seinen Becher hinab.
    Nun verstand Iain, was Judith getan hatte. Sie hatte einen Streit vom Zaun gebrochen, sich selbst gedemütigt, und alles nur, weil sie Margaret helfen wollte, Informationen über ihre Tochter zu bekommen. Judith hatte wirklich ein edles Herz. Es wäre ihm nie in den Sinn gekommen, daß die Eltern gerne etwas über ihre Tochter erfahren hätten, aber eine Fremde hatte es erkannt und war zur Hilfe geeilt.
    »Gibt es irgend etwas Bestimmtes, was du über deine Tochter wissen möchtest?« fragte Brodick.
    Margaret hatte nicht nur eine Frage, sie hatte Hunderte. Auch Alex und Gowrie gaben einige Antworten.
    Judith war höchst zufrieden. Ja, es machte sie wütend, daß Brodick nur erzählte, weil sie ihm gedroht hatte, mit ihm zu reiten. Offensichtlich war der Gedanke, sie berühren zu müssen, abschreckender als eine Unterhaltung über die Familie. Aber was bedeuteten schon ihre Gefühle? Das Glück in Margarets Augen war genug Entschädigung für Brodicks Abscheu.
    In der Hütte war es herrlich warm. Judith versuchte, der Unterhaltung zu folgen, aber sie war zu erschöpft, um sich richtig konzentrieren zu können. Sie sah, wie Cameron Brodicks Becher neu füllen wollte, aber der Krug war leer.
    Judith stellte den Stuhl, auf dem sie gesessen hatte, zurück an den Herd und brachte einen vollen Krug Wasser mit. Cameron nickte ihr als Dank zu.
    Gott, sie war so müde. Die Männer hatten den Platz, den sie besetzt hatte, wieder belegt, aber ihr Rücken schmerzte sie ohnehin zu sehr, um sich dort wieder niederzulassen. Sie ging zum Hocker am Herd, setzte sich, lehnte sich gegen die kühle Mauer, schloß ihre Augen und war eine Minute später fest eingeschlafen.
    Iain konnte seinen Blick einfach nicht von ihr abwenden. Sie war so schön, und ihr Gesicht wirkte wie das eines Engels. Er starrte sie lange an, bis er bemerkte, daß sie auf ihrem Hocker zusammensackte.
    Er nickte Brodick zu, mit seiner Erzählung fortzufahren, stand auf und schlenderte zu Judith hinüber. Wie unabsichtlich lehnte er sich entspannt an die Wand, verschränkte die Arme vor der Brust und lauschte weiter Brodicks Bericht über Isabelle und Winslow. Margaret und Cameron hingen an seinen Lippen, und beide lächelten, als Brodick erwähnte, wie gutherzig und edelmütig ihre Tochter sei.
    In diesem Moment verlor Judith das Gleichgewicht. Sie wäre nach vorne gefallen, wäre Iain nicht mit einem Schritt bei ihr gewesen. Er setzte sich auf die Ofenbank und zog ihren Kopf zu sich. Ihre Wange ruhte nun auf seinem Oberschenkel.
    Eine gute Stunde verstrich, bevor Iain die Unterhaltung unterbrach. »Wir werden beim ersten Tageslicht aufbrechen, Cameron. Und wir haben noch zwei volle Tage vor uns, bis wir zu Hause sind.«
    »Eure Frau kann unser Bett haben«, schlug Cameron vor. Er hatte laut gesprochen, aber als er sah, daß Judith schlief, senkte er die Stimme zu einem Flüstern.
    »Sie schläft draußen bei uns«, entgegnete Iain. Um sein ›Nein‹ abzuschwächen, fügte er hinzu: »Sie würde nicht wollen, daß ihr auf euer Bett verzichtet.«
    Weder Margaret und Cameron widersprachen der Entscheidung des Clansherrn. Iain beugte sich hinab, hob Judith in seine Arme und richtete sich auf.
    »Das Weib schläft immer wie tot«, bemerkte Alex grinsend.
    »Möchtet Ihr noch zusätzliche Decken haben? Der

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