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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ich Patricks Bruder bin.«
    »Da steckt verflucht mehr dahinter.«
    Iain erwiderte nichts.
    Wieder verging einige Zeit, dann sprach Brodick erneut. »Laß es mich wissen.«
    »Dich was wissen lassen?«
    »Ob du sie haben willst oder nicht.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann will ich sie.«

5. Kapitel
    Sie brauchten noch zwei Tage, bis sie den Maitland-Besitz erreichten. Die letzte Nacht verbrachten sie in einem wunderschönen Wald namens Glennden Falls. Die Eichen, Birken und Kiefern standen so dicht an dicht, daß die Pferde kaum durchkamen. Ein fast weißer Nebel, der streckenweise in Hüfthöhe waberte, gab der grünen fruchtbaren Gegend den magischen Hauch eines Paradieses.
    Judith kam sich wie verzaubert vor. Sie lief durch den Nebel, bis er sie vollkommen einhüllte. Iain beobachtete sie, und als sie sich umwandte, fing sie seinen Blick auf. Mit leiser, ehrfurchtsvoller Stimme erklärte sie ihm, daß dies gewiß der schönste Ort auf Erden sein müsse. »So stelle ich mir den Himmel vor, Iain!«
    Er schien überrascht, schaute sich um und antwortete dann in seiner arroganten Art: »Vielleicht.«
    Der Krieger hatte sich offenbar noch niemals die Zeit genommen, die Schönheit, die ihn umgab, wahrzunehmen. Als sie ihm das sagte, musterte er sie mit einem durchdringenden Blick von oben bis unten, trat zu ihr und berührte sanft ihre Wange. »Ich habe es sehr wohl schon bemerkt«, sagte er.
    Sie spürte, wie sie rot wurde. Er meinte sie! Fand er sie wirklich schön? Sie traute sich nicht, ihn danach zu fragen. Da brachte er sie auf andere Gedanken, indem er ihr versprach, sie könne sich nun richtig baden.
    Judith war aufgeregt. Das Wasser, das die kleine Böschung herabrauschte, war eisig, aber sie war zu glücklich, sich endlich wieder ganz und gar zu waschen, daß sie sich nicht um die Kälte scherte. Sie wusch sogar ihr Haar, das sie nun naß flechten mußte, aber auch das kümmerte sie nicht.
    So gut wie möglich wollte sie aussehen, wenn sie ihre Freundin wiedersah. Judith spürte eine leichte Unruhe, als sie an Frances Catherine dachte. Fast vier Jahre hatten sie sich nicht mehr gesehen. Ob Frances Catherine sich verändert hatte? Und waren sie beide im Herzen Freundinnen geblieben?
    Judith gestattete sich nicht, allzu lange über ihr erstes Treffen nachzudenken. Tief innen wußte sie, daß alles gutgehen würde. Sobald sie ihre dumme Sorge verdrängt hatte, wuchs ihre Aufregung, und als sie mit dem Essen fertig waren, umkreiste sie buchstäblich das Feuer.
    »Wußtet Ihr, daß Camerons Frau die ganze Nacht für uns gekocht hat?« sagte sie zu niemandem Bestimmten gewandt.
    »Sie wollte Isabelle ihre Lieblingskekse schicken, aber sie hat genug für uns mitgebacken.«
    Alex, Gowrie und Brodick saßen um das Feuer herum. Iain lehnte an einer dicken Birke und beobachtete sie. Keiner erwiderte etwas auf ihre Bemerkung.
    Judith ließ sich nicht beirren. Nichts konnte ihre Begeisterung dämpfen. »Warum haben wir heute denn ein Feuer?« fragte sie. »Bisher haben wir nie eins angezündet!«
    Gowrie antwortete. »Wir sind jetzt auf Maitland-Gebiet. Das waren wir vorher nicht«, erklärte er.
    Sie schnappte überrascht nach Luft. »Dieses Wunderland gehört Euch?«
    Alex und Gowrie grinsten. Brodick runzelte die Stirn. »Wollt Ihr endlich aufhören, hin- und herzurennen, Frau? Wenn man Euch zusieht, bekommt man Kopfschmerzen!«
    Sie warf ihm ein Lächeln zu und schlenderte dann hinter ihn.
    »Dann seht nicht zu«, schlug sie ihm vor.
    »Warum tut Ihr es überhaupt?« wollte Iain wissen.
    »Ich bin zu gespannt auf morgen, um still sitzen zu können. Ich habe Frances Catherine vier Jahre nicht mehr gesehen, und es gibt soviel zu erzählen. Ich wette, ich kann heute nacht kein Auge zumachen.«
    Iain wettete heimlich, daß sie es doch tat. Er gewann die Wette. Judith war fest eingeschlafen, kaum daß sie die Augen geschlossen hatte.
    Der Morgen kam, und sie ließ sich nicht zur Eile drängen. Sie sagte ihnen, daß sie sich diesmal ein wenig mehr Zeit nehmen würde, und als sie zum Lager zurückkehrte, wo die Krieger bereits ungeduldig in ihren Sätteln warteten, sah sie bezaubernd aus. Sie hatte ein leuchtend blaues Kleid gewählt, das die Farbe ihrer Augen unterstrich. Das Haar trug sie offen, und dicke Locken fielen ihr von den Schultern herab, als sie sich bewegte.
    Etwas zog sich in Iains Brust zusammen. Er konnte seinen Blick einfach nicht von ihr wenden, und dieser Mangel an Disziplin entsetzte ihn. Er schüttelte den

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