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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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tot.«
    »Dann muß ich mir um diese neue Verwicklung keine Sorgen machen?«
    Sie gab keine Antwort, denn sie hatte nicht die leiseste Ahnung, von was er sprach. Außerdem war sie viel zu erschöpft, vernünftig nachzudenken.
    »Judith?«
    »Ja?«
    »Sag mir, was wirklich los ist!«
    Seine Stimme war sanft, einschmeichelnd. Sie begann wieder zu weinen. »Ich hätte Isabelle umbringen können. Wenn Probleme aufgetaucht wären, hätte ich nicht gewußt, was ich hätte tun sollen. Sie hatte so furchtbare Schmerzen. Keine Frau sollte das durchmachen müssen. Und, Iain, das ganze Blut!« Ihre Worte überschlugen sich. »Da war so viel Blut! Lieber Gott, ich hatte solche Angst!«
    Iain wußte nicht, was er darauf erwidern sollte. Sie alle hatten ihr eine unglaubliche Menge abverlangt. Und sie war so unglaublich unschuldig! Hölle, sie war nicht einmal verheiratet, und dennoch hatte man von ihr verlangt, daß sie einem Baby auf die Welt verhalf. Er war nicht einmal sicher, ob Judith überhaupt wußte, wie Isabelle das Kind empfangen hatte … Wie auch immer, Judith hatte sich der Aufgabe, die man ihr aufgezwungen hatte, gestellt. Sie hatte Mitgefühl, Stärke und Klugheit bewiesen. Die Tatsache, daß sie so verängstigt war, machte für Iain ihren Sieg noch weitaus erstaunlicher.
    Ihr Weinen bekümmerte ihn, und er empfand es als seine Pflicht, ihr zu helfen und sie zu trösten.
    Er versuchte es zunächst mit Lob. »Du solltest stolz auf das sein, was du heute nacht geschafft hast!«
    Sie schnaubte undamenhaft.
    Nun versuchte er es mit Logik. »Natürlich hattest du Angst. Ich denke, das ist ganz normal bei jemandem, der so unerfahren wie du ist. Du wirst darüber hinwegkommen.«
    »Nein, das werde ich nicht.«
    Als letztes Mittel versuchte er es mit Einschüchterung. »Verdammt, Judith, du wirst darüber hinwegkommen, und du wirst eines Tages Söhne haben.«
    Erneut schob sie ihn von sich. »Wie typisch für einen Mann, nicht von Töchtern zu reden.«
    Bevor er eine Antwort auf ihre Bemerkung geben konnte, piekte sie ihm ihren Zeigefinger in die Brust. »Töchter sind wohl nicht wichtig, was?«
    »Ich würde auch für Töchter etwas übrig haben.«
    »Würdest du deine Tochter so sehr wie deinen Sohn lieben?« fragte sie.
    »Natürlich.«
    Er hatte sehr schnell geantwortet, ohne darüber nachdenken zu müssen, und Judith wußte, daß er es ernst meinte. Ihr Zorn legte sich langsam wieder. »Wie schön, das zu hören«, sagte sie. »Die meisten Väter denken nicht so.«
    »Und deiner?«
    Sie wandte sich um und schlug den Weg zu Frances Catherines Haus ein. »Was mich betrifft, ist mein Vater tot.«
    Er holte sie ein, nahm ihre Hand und übernahm wieder die Führung. Sie sah zu ihm hoch, bemerkte seine gerunzelte Stirn und fragte: »Worüber bist du böse?«
    »Ich bin nicht böse!«
    »Aber du machst ein wütendes Gesicht.«
    »Verdammt. Judith, ich will, daß du sagst, du wirst heiraten.«
    »Warum denn das?« fragte sie. »Meine Zukunft muß dich doch nicht kümmern. Außerdem, Iain Maitland, steht mein Entschluß fest!«
    Er hielt abrupt inne und drehte sich zu ihr, packte sanft ihr Kinn, beugte sich hinunter und flüsterte: »Meiner auch.« Sein Mund verschloß den ihren. Sie klammerte sich an ihm fest, damit sie nicht hintenüber fiel. Ihr Mund öffnete sich für ihn, und er grollte tief unten in der Kehle und vertiefte den Kuß. Seine Zunge vereinte sich mit ihrer. Er wollte ihre Zartheit verschlingen.
    Und er wollte es nicht bei dem einen Kuß belassen! Als er sich dessen bewußt war, löste er sich augenblicklich von ihr. Judith war zu unschuldig, um die Gefahr zu erkennen. Nun, er würde das Vertrauen, das sie in ihn hatte, nicht mißbrauchen. Doch diese Wahrheit hielt ihn nicht davon ab, sich die Situation vorzustellen.
    Er schüttelte den Kopf, um seine Gedanken von den erotischen Phantasien zu befreien, nahm dann wieder Judiths Hand und zog sie hinter sich her.
    Sie mußte laufen, um mit seinen ausgreifenden Schritten mithalten zu können. Iain sagte kein Wort mehr, bis sie das Haus seines Bruders erreichten. Sie hatte ihre Hand bereits auf der Klinke liegen, als er diese mit dem Arm blockierte.
    »Egal wie entsetzlich diese Geburt war – mit der Zeit wirst du darüber hinwegkommen.« Sie blickte ihn mit äußerstem Erstaunen an, und er nickte, um ihr zu bedeuten, daß er meinte, was er gesagt hatte. »Das ist ein Befehl, Judith, und du wirst gehorchen.«
    Er nickte noch einmal, während er ihr die Tür

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