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Geliebter, betrogener Mann

Geliebter, betrogener Mann

Titel: Geliebter, betrogener Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Interesse für uns, das ist es. Man sollte uns mehr beachten. Es könnte sein, daß eine neue geschichtliche Zeit in Asien geboren wird … auch für Europa.« Oberst Nam Ngoi Phu sah Pohland aus seinen grünlichen, leicht geschlitzten Augen an. Er hatte ein intelligentes Gesicht, mehr europäisch als asiatisch. »Sie werden uns helfen«, sagte er unvermittelt.
    »Ich?«
    »Wir brauchen Fachleute. Einige Ärzte haben wir schon, zwei Radiotechniker, drei Brückenbau-Ingenieure, zwei Geologen.«
    »Und alles zusammengeklaut?«
    »Wenn Sie so wollen, ja.«
    »Ich nütze Ihnen gar nichts. Was bin ich ohne meine Werke im Hintergrund? Was nützt Ihnen eine Nuß, wenn sie hohl ist?«
    »Das wird Ihnen General Nai Tuan Dien erklären, Sir. Wir sind dabei, im Berg-Dschungel eine Stadt aufzubauen, eine Festung, eine Ausgangsbasis unserer Revolution. Dazu brauchen wir Sie, genauso wie die anderen Herren. Eine Revolution ohne Fachleute ist ein Unsinn. Wir haben unsere Soldaten, aber sie können nichts anderes als kämpfen. Wir wollen keine Horde von Zerstörern sein, sondern wir wollen mit fertigen Plänen kommen, mit Vorschlägen, mit Taten, die unser Vorgehen berechtigen. Unsere Visitenkarte soll nicht Zerstörung, sondern Aufbau sein. Sie verstehen, Sir?«
    »Ja und nein.« Pohland trank den Becher Tee leer. Er kam sich wie gestärkt vor. Auf keinen Fall spürte er irgendwie Angst oder Schrecken vor dem, was nach den Worten des Obersten vor ihm lag. Nur eines war ihm völlig klar: Er war ein Gefangener der Rebellen und draußen, jenseits des Dschungels, würde er als tot gelten, als verschollen, als von der grünen Hölle aufgesaugt. Es würde keine Möglichkeit geben, Nachrichten hinauszusenden; an eine Flucht war überhaupt nicht zu denken. Oberst Nam Ngoi Phu schien auch diese Gedanken wieder zu erraten.
    »Für die Welt werden Sie vorerst tot sein, Sir«, sagte er. »Nicht für immer, o nein. Den Zeitpunkt Ihrer Wiedergeburt bestimmt die politische Entwicklung.«
    »Das kann bedeuten, daß er nie kommt.«
    »Auch das ist möglich, Sir.« Der Oberst lächelte wieder. Aber jetzt war es das undurchdringliche asiatische Lächeln, mit dem sich alles überdecken ließ … Glück und Grausamkeit.
    Unter dem Blätterdach wurde es lebendig. Ingenieur Hans Heidkamp kroch heraus, streckte sich und starrte verwundert auf Pohland und den Oberst. Dann blickte er sich genau wie Pohland um, um einen Hubschrauber zu suchen oder andere Männer in solchen gefleckten grünen Uniformen.
    »Hat man uns endlich gefunden, Herr Pohland?« rief er in plötzlicher Begeisterung. »Kommen wir endlich aus diesem Dampfkessel heraus?«
    »Ich fürchte, ja.« Pohland stand auf. »Darf ich Ihnen Oberst Nam Ngoi Phu vorstellen; er und sein General haben die Absicht, mit uns Revolution zu machen.«
    »Ist der Kerl verrückt?« fragte Heidkamp impulsiv.
    »Nicht ganz, mein Lieber.« Pohland klopfte dem Ingenieur auf die unverletzte Schulter. »Wir sind in etwas hineingeraten, das verdammt ins Auge gehen kann. Aber nun trinken Sie erst mal einen Becher Tee, er ist köstlich. Und die Suppe kocht auch schon.«
    »Wieder mit solch 'ner Ratte als Beilage?«
    Pohland hielt den Becher hin, einer der Thais goß aus der Kanne ein. »Das wird das Harmloseste sein, was uns erwartet. Trinken Sie!« Pohland sah auf den Oberst. Nam Ngoi Phu saß noch immer mit angezogenen Beinen und starrte vor sich in den Dschungel. Hans Heidkamp trank in großen, durstigen Zügen. »Unsere Frauen werden als Witwen gelten.«
    Heidkamp setzte den Becher abrupt vom Mund. »Das ist doch, logisch gedacht, alles Irrsinn!« rief er.
    Pohland nickte und hob dabei die Schultern. »Wir sind zwischen die Mahlsteine der Politik geraten. Haben Sie schon mal erlebt, daß Politik logisch ist?«
    Eine Stunde später brachen sie auf. Oberst Nam Ngoi Phu ging voran, sie bahnten sich einen Weg durch dichtes Schilf und verfilztes Bambusgestrüpp. Zweimal ratterte ein Hubschrauber über ihnen; da blieben sie stehen und sahen sehnsüchtig in den heißen, graublauen, wie kochenden Himmel. Oberst Nam Ngoi Phu lächelte tröstend.
    »Sie sehen uns nicht, Sir. Auch wenn Sie winken, wozu ich Ihnen nicht rate, sieht es von oben aus wie ein sich hin und her wiegendes Gras. Darf ich Sie bitten, mir weiter zu folgen!«
    »Höflich ist er ja«, sagte Hans Heidkamp. Seine Schulter schmerzte wieder, der Fußmarsch strengte ihn sehr an, die feuchtheiße Luft lähmte seine Muskeln. »Ein richtiger Gentleman.«
    »Mit der

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