Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebter Bodyguard

Geliebter Bodyguard

Titel: Geliebter Bodyguard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
Vom Netzwerk:
hatte, aber er würde kein unnötiges Risiko eingehen. Er sah zu Elle.
    „Rühr dich nicht vom Fleck“, befahl er harsch.
    Sie lächelte zuckersüß. „Wuff-wuff!“
    Das Grinsen ließ sich nicht zurückhalten. „Braves Mädchen“, sagte er und grinste noch breiter, als sie die Zähne fletschte.
    Er überprüfte die einfache Unterkunft. Niemand. Elles Handtasche und der Autoschlüssel lagen an genau derselben Stelle auf dem Tisch. Er nahm beides, machte einen zweiten Kontrollgang und kehrte zum Wagen zurück.
    „War jemand …?“ Alle Heiterkeit war verschwunden, sie schaute bang zu ihm hin.
    „Nein. Nichts wurde angerührt.“
    Sie stieß die Luft aus. „Das ist gut. Sehr gut. Und da dies der Fall ist, Mr. Orsini …“
    Falco hob die Augenbrauen.
    „… Falco, kannst du mich jetzt beruhigt zurücklassen.“
    „Vergiss es.“
    „Ich bleibe nicht hier.“ Sie schauderte leicht. „Ich werde nie wieder hierherkommen. Ich werde in meinen Wagen steigen und nach Hause fahren.“
    „Um dort das Gleiche vorzufinden wie hier?“
    „Mein Gott!“ Sie machte sich nicht mehr die Mühe, höflich zu bleiben. „Mir wird schon nichts passieren!“
    „Ich sage dir, wie es jetzt weitergeht, Elle. Ich fahre mit dir zu deiner Wohnung, überprüfe alles, und wenn alles in Ordnung ist, gehe ich.“
    Sie suchte in seinen Augen. „Versprochen?“
    „Versprochen.“ Er brauchte ihr ja nicht zu sagen, dass er jemanden anrufen würde, der exzellente Arbeit als Leibwächter erledigte. Er würde Elle nicht unbewacht lassen, aber er selbst konnte den Job nicht länger machen. Er hatte ein eigenes Leben zu führen. Er musste seine Kunden – oder wie immer man diese Leute nennen wollte – nicht mögen, aber er musste zumindest mit ihnen auskommen.
    Elle und er kamen nicht miteinander aus. Und er hatte eine Grenze überschritten, die er prinzipiell niemals bei den Leuten, die seine Hilfe brauchten, überschritt.
    „Versprochen“, wiederholte er und kreuzte hinter dem Rücken die Finger, so wie er und seine Brüder es als Kinder immer getan hatten, wenn sie einander anlogen. „Wenn du also noch etwas aus der Hütte holen willst …“
    Sie zögerte, dann nickte sie und ging auf das Blockhaus zu. Er setzte ihr nach, aber sie hob abwehrend die Hand.
    „Es ist nur eine Sache. Das mache ich selbst.“
    Gegen den Geländewagen gelehnt, wartete er mit verschränkten Armen, während sie die Verandastufen hinaufstieg. Die „eine Sache“ war wahrscheinlich ihr Schminkkoffer. Oder ein Schmuckkasten. Oder ein Sack voller Kleider. Nur weil sie kein Make-up und keinen Schmuck trug und sich kleidete wie Millionen anderer Frauen, hieß das nicht …
    So sehr konnte man sich irren.
    Eine Minute später kam sie die Treppe wieder herunter, einen kleinen silbernen Fotorahmen in der Hand.
    „Das ist alles?“, fragte er ungläubig, als sie bei ihm ankam.
    „Ja, das ist alles.“
    Er hatte Fragen. Mindestens tausend. Aber der Ausdruck auf ihrem Gesicht – Trauer, Wehmut, Verzweiflung – hielt ihn zurück, die Fragen zu stellen.
    „Also gut“, sagte er nur, und weil es zu spät war, um noch nachzudenken, beugte er den Kopf und küsste sie. Leicht. Zärtlich. Und gerade lang genug, dass sein Herz Zeit hatte, zu einem wilden Trommelwirbel an seinen Rippen anzusetzen, küsste sie ihn zurück.
    Dann stieg sie in den Geländewagen ein, verstaute das Foto sorgfältig in ihrer Handtasche, nannte ihm ihre Adresse in L.A. und lehnte sich in den Sitz zurück.
    Die zweistündige Fahrt nach Studio City verlief in absolutem Schweigen.
    Eine Eigentumswohnung in einer attraktiven Nachbarschaft, die Häuser sehr gepflegt. Die Immobilienpreise hier waren astronomisch hoch, das wusste Falco, trotzdem herrschte keineswegs eine elitäre Atmosphäre.
    Er stieg aus und wies Elle an, im Wagen zu warten, doch dieses Mal folgte kein sarkastisches „Wuff“ als Antwort. Sie schien meilenweit weg zu sein. Wegen des Kusses? Oder betete sie darum, dass mit ihrer Wohnung alles in Ordnung war?
    Ein Teil von ihm würde gerne denken, ihre Versunkenheit hätte damit zu tun, dass sie sich wünschte, er würde nicht gehen, wie er zugesichert hatte. Was natürlich lachhaft war. Sie waren wie Feuer und Wasser. Außerdem wartete Arbeit auf ihn. Am Montag stand ein Meeting mit einem Banker aus Indonesien an, am Dienstag der Lunch mit der Delegation aus Zürich.
    Sobald er die Wohnung durchgecheckt hatte, würde er jemanden anrufen, mit dem er zusammen gedient hatte. Rick lebte

Weitere Kostenlose Bücher