Geliebter Bodyguard
in L.A., er war einer der Besten auf seinem Gebiet. Elle würde bestens bewacht werden.
Ihre Wohnung war relativ klein – Wohnzimmer, Esszimmer, Küche und Gästetoilette im unteren Geschoss, alles blitzblank sauber, ordentlich und nett eingerichtet. Aber es wirkte eher wie eine gehobene Hotelsuite.
Falco stieg die Treppe zur oberen Etage hinauf. Eine Tür führte zum Bad. Alles in Ordnung hier. Eine andere führte in ein kleines Arbeitszimmer. Auch hier herrschte Ordnung. Er öffnete die dritte Tür, die dann wohl ihr Schlafzimmer sein musste …
„Merda!“
Jemand hatte ganze Arbeit geleistet. Schubladen waren herausgezogen, der Inhalt überall verstreut, Kleider und Blusen aus dem Schrank gerissen worden. Obszöne Schimpfworte für Frauen stachen leuchtend rot von den weißen Wänden ab. Am schlimmsten sah das Bett aus. Jemand hatte sich mit einem Messer daran ausgelassen. Mit einem großen Messer. Sonst hätte eine solche Verwüstung nicht erreicht werden können.
„Großer Gott!“
Falco wirbelte herum. Elle stand im Türrahmen, mit kalkweißem Gesicht.
„Oh Gott“, murmelte sie nur immer und immer wieder.
Er eilte zu ihr, hob sie auf seine Arme, trug sie die Treppe hinunter und zu seinem Wagen, zog sie auf seinen Schoß und strich mit beiden Händen ihren Rücken auf und ab, die Wange an ihr Haar gelegt, unablässig beruhigende Worte murmelnd.
Sie hatte die Arme um seinen Hals geschlungen und bebte wie Espenlaub. „Warum? Warum nur?“, schluchzte sie, wie eine Litanei.
„Schh, Baby, schh.“ Er hielt sie fester, wiegte sich mit ihr hin und her und wünschte, sie hätte es nicht sehen müssen. Wünschte, er wäre hier gewesen, um dem Bastard mit bloßen Händen das Genick zu brechen.
Irgendwann ließ ihr Zittern nach. Sie atmete mehrere Male tief durch, ihr Herzschlag beruhigte sich. „Elle.“ Sanft nahm er ihr Gesicht in seine Hände. „Wer hat das getan, Baby? Wer will dir wehtun?“
Ihre Lippen öffneten sich leicht, sie wollte etwas sagen. Doch sie ließ nur einen erstickten Laut hören und barg das Gesicht an seiner Schulter. „Ich kann nicht hierbleiben.“
„Nein, kannst du nicht“, sagte Falco ruhig.
„Nicht weit entfernt ist ein Hotel, auf der …“
„Dort kannst du auch nicht bleiben.“
Er war nicht nur einfach ruhig, es war eine tödliche Ruhe. Seine Brüder und jeder, der je mit ihm zu tun gehabt hatte, kannten diesen Zustand bei ihm.
„Es gibt wirklich niemanden, bei dem ich unterkommen kann.“
„Wäre auch gleich. Ich will nicht, dass du in L.A. bleibst. Zur Hölle, ich will dich nicht in Kalifornien haben.“
„Falco …“
„Hawaii“, sagte er spontan. „Hawaii ist perfekt.“
Elle lachte leise auf. „Hawaii ist sechs Flugstunden entfernt. Ich war noch nie dort. Ich kenne niemanden dort. Ich habe kein Ticket. Und da sind auch noch die Dreharbeiten. Antonio erwartet mich Montagmorgen am Set zurück.“
Falco lächelte. „Unwichtige Details.“ Als sie den Mund öffnete, um ihm zu sagen, dass Hawaii völlig unmöglich sei, küsste er sie, bis sie aufseufzte, sich in seine starken Arme schmiegte und den Kuss erwiderte.
8. KAPITEL
Unwichtige Details, hatte Falco gesagt.
Eine interessante Beschreibung.
Kaum waren sie auf der Autobahn, holte er sein Handy hervor und drückte eine Kurzwahltaste. Elle verdrängte den Impuls, ihm zu sagen, dass Telefonieren während des Fahrens verboten war. Der Mann dort am Steuer scherte sich wohl eher wenig um Regeln und Verbote.
Der Gedanke müsste sie eigentlich beunruhigen. Stattdessen verlieh er ihr ein Gefühl von Sicherheit. Und während sie noch versuchte, die Ursache dafür zu finden, hörte sie ihn sagen: „Farinelli? Falco Orsini hier.“
Er rief also ihren Regisseur an. Antonio wäre nicht begeistert, wenn sie am Montag nicht am Set auftauchte. Das war harmlos ausgedrückt. Er würde explodieren und es nicht erlauben, dessen war sie sicher. Der Fahrtlärm machte es schwierig zu verstehen, was Falco sagte, doch zum Schluss hörte sie: „Richtig. Ich melde mich dann wieder.“
Überrascht schaute sie zu ihm hin. „Antonio hat zugestimmt?“
Falco zuckte mit einer Schulter. „Er dreht erst die Szenen, in denen du nicht mitspielst.“
„Aber …“
Er nahm ihre Hand und führte sie an seine Lippen. Sein Atem strich warm über ihre Haut. „Hör auf, dir Sorgen zu machen. Ich hab doch gesagt, dass ich mich um alles kümmern werde.“ Er legte ihre Hand auf ihren Schoß zurück, griff erneut nach dem
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