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Geliebter der Nacht

Titel: Geliebter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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müssen«, überlegte er laut. »Kannst du gehen?«
    »Ja. Bring mich einfach nur hier weg!«, bat Tain ihn.
    »Ich versuch’s«, murmelte Darius und steckte den Schlüssel in Lexis zweite Handschelle.
    Kaum öffnete sich der Metallring, da warf Lexi sich ihm auch schon in die Arme. »Darius – oh Göttin!«, hauchte sie. »Bist du das?« Wieder rieb sie sich an ihm und stöhnte. »Mmm, du fühlst dich so gut an!«
    »Du dich auch, Baby«, sagte er, legte einen Arm um ihre Taille und drückte sie fest an sich, in der Hoffnung, dass sie endlich aufhörte, sich an ihm zu reiben. Das lenkte ihn nämlich über Gebühr ab, und er musste immer noch seinen Bruder befreien.
    »Sie haben mir etwas gegeben«, flüsterte Lexi ihm ins Ohr. »Ich fühle mich, als würde ich brennen.«
    »Ich weiß, aber du musst ruhig bleiben. Sobald ich dich und Tain hier herausgeholt habe, können wir uns um dich kümmern.«
    »Beeil dich!«, flehte sie leise, wobei ihr Atem über seinen Hals strich und ihr Busen sich an seine Brust presste. Es fehlte nicht viel, und Darius hätte vergessen, in welcher Gefahr sie schwebten und warum er sie nicht gleich hier und jetzt nehmen sollte. So lange, wie er sich bereits zurückhielt, brauchte er Lexi fast genauso dringend wie sie ihn.
    Er sah sie an und empfand eine unbeschreibliche Dankbarkeit, weil sie noch lebte. Ihr verträumter Gesichtsausdruck war zu verführerisch, also beugte er sich zu ihr herunter und küsste sie – kurz, wie er dachte.
    »Darius!«, schrie Tain ihn an.
    »Ja, klar«, sagte er rasch und wollte sich Tain zuwenden, aber Lexi umklammerte ihn derart, dass er sich nicht mehr rühren konnte. Sanft schob er sie beiseite, bis sie ihn von hinten umschlang. Dann streckte er die Arme aus und hielt seinen Schlüssel vor Tains Handschelle.
    Es kam ihm wie eine halbe Ewigkeit vor, bis der Schlüssel sich verformte, und die Tuchfühlung mit Lexi machte das Warten nicht unbedingt leichter.
    Schließlich hatte er den ersten Ring geöffnet und wollte den anderen aufschließen, doch Tain entriss ihm ungeduldig den Schlüssel. »Gib ihn mir, ich schließe die andere selbst auf. Kümmere du dich um sie!«
    Darius nahm Lexi wieder in die Arme. Er musste sie in Sicherheit bringen, ehe ihr übermenschliches Verlangen sie vollständig verbrannte. Immer noch waberte eine milchige Magie um sie herum und stieg von ihr auf. Er spürte, wie die Energie auf seiner Haut kribbelte.
    Lexi schmiegte das Gesicht an seinen Hals und flüsterte ihm ins Ohr: »Trau ihm nicht!«
    »Was?« Verwundert neigte Darius den Kopf, um sie anzusehen. Sie verdrehte die Augen in Tains Richtung.
    Verständnislos blickte er zu seinem Bruder, dem es gerade gelungen war, die zweite Handschelle aufzuschließen. Mit einem triumphierenden Blick wandte er sich zu Darius und lächelte.
    »Bereit?«, fragte Darius.
    »Ja, aber was ist mit ihr?« Er nickte zu Lexi. »Sie sieht ziemlich fertig aus. Soll ich dir helfen, sie zu tragen?« Er trat vor, worauf Lexi sofort zurückwich und sich dichter an Darius drückte. Dieser legte beide Arme um sie.
    »Nein, ich schaffe das allein«, sagte Darius. »Gehen wir.«
    Er begann, Lexi quer durch den Raum zu schleppen, und achtete darauf, dass Tain mit ihnen Schritt hielt. Als sie am Poolrand
     ankamen, blieb Lexi abrupt stehen.
    »Was ist …« Darius verstummte, als er sah, was Lexis Aufmerksamkeit erregte. Ein langer Lichtfaden schwebte neben dem Pool in der Luft. Vorher war er nicht dort gewesen, aber jetzt, wo der Vollmond die Mitte der gewölbten Decke erhellte, wurde er sichtbar.
    Es handelte sich um ein magisches Portal, einen Riss im Raum, der zwei oder mehr Paralleldimensionen miteinander verband. Darius fragte sich, wohin dieses Portal führen mochte. Falls es aus Lebensmagie gemacht war, könnten sie vielleicht dort hindurch entkommen, ohne dass Amadja ihnen folgen konnte.
    Darius hielt die Hand vor die Öffnung, fühlte die angenehme Wärme der Lebensmagie und beschloss, dass es einen Versuch wert war. Aber als er probierte, das Portal zu öffnen, schimmerte der Lichtfaden lediglich auf. Wer immer dieses Portal geschaffen hatte, musste sehr mächtig gewesen sein, denn es bedurfte offensichtlich weit größerer Magie, als Darius besaß, um es zu benutzen.
    Also zog er an Lexis Hand. »Gehen wir«, sagte er und wollte zur Tür, doch nach wenigen Schritten bemerkte er, dass Tain ihnen nicht mehr folgte. Stattdessen starrte sein Bruder auf etwas weiter vorn im Raum. Und ohne dass

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