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Geliebter der Nacht

Titel: Geliebter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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die Tür. Er hatte halbwegs erwartet, Amadja auf der anderen Seite vorzufinden, der auf seinem Thron saß und nur darauf wartete, dass Darius aufkreuzte. Aber der Dämon war nicht da.
    Auf den ersten Blick war der Raum leer. Das Licht aus dem Bassin wurde von den Wänden reflektiert und verlieh allem eine trügerisch friedvolle Note. Oben an der gewölbten Decke war die Mitte erleuchtet – genau wie Lexi es für Vollmond vorausgesagt hatte.
    All das registrierte er mit einem flüchtigen Blick, während er vor allem nach Lexi Ausschau hielt. Sie musste hier sein, dessen war er sich sicher.
    Aus dem Schatten an der gegenüberliegenden Wand vernahm er das leise Klirren von Ketten. Vorsichtig ging er um das Bassin herum.
    Als er näher kam, sah er nicht nur eine, sondern zwei Gestalten, die an die Wand gekettet waren. Die Erste war Lexi, und sie schien bewusstlos zu sein. Die zweite war …
    »Darius, bist du das?«, rief Tain, dessen Stimme heiser klang, als hätte er schon lange nach Hilfe gerufen.
    Darius lief zu ihm. »Ich bin hier, Tain!«
    Sein Bruder seufzte erleichtert. »Ich wusste es, dass du kommst.« Er zerrte an seinen Ketten. »Du musst uns hier rausbringen, bevor Amadja zurückkommt.«
    Darius vergewisserte sich kurz, dass Tain keine schweren Verletzungen aufwies, und wandte sich dann Lexi zu. Er legte eine Hand an ihre Wange und war unsagbar froh, als sie die Augen öffnete. Im nächsten Moment allerdings überkam ihn eine unheimliche Beklemmung, denn um sie herum schimmerte Magie auf.
    »Verdammt!«, fluchte er leise. »Was haben sie mit dir gemacht?« Ihre Augen hatten zur Hälfte Wolfsform angenommen, und als Darius näher trat, neigte sie den Kopf und atmete tief ein. Gleich darauf fühlte er ihre Lippen auf seiner Haut, während sie seinen Duft inhalierte.
    »Mmmh, du riechst so gut!«, stöhnte sie.
    Ihr Verhalten machte ihn stutzig, deshalb wich er ein Stück zurück, um sie genauer anzusehen. Im selben Moment presste sie ihre Lippen auf seine und küsste ihn auf geradezu verzweifelte Art.
    So lange schon verzehrte er sich nach ihr, dass er unmöglich nicht reagieren konnte. Aber dies war weder der richtige Ort noch die passende Zeit.
    »Langsam, Baby! Dafür haben wir später noch reichlich Zeit.«
    »Nein«, protestierte sie atemlos, »jetzt! Ich brauche dich jetzt!« Sie riss an ihren Fesseln und versuchte, sich an ihm zu reiben, während Darius nach dem Schlüssel auf seinem Rücken angelte. Das gestaltete sich recht schwierig, weil Lexi so zappelte und ihn ablenkte.
    »Was ist mit ihr los?«, fragte er Tain und versuchte, den Schlüssel lange genug ruhig vor das Schloss zu halten, dass er die Form änderte.
    »Amadja gab ihr Dämonenfeuer.«
    »Dieses Schwein!«, raunte Darius wütend. Dämonenfeuer war das stärkste und am längsten wirkende Aphrodisiakum in der magischen Welt. Es einer läufigen Werwölfin zu geben war schlicht grausam, denn das brauchte sie nun wahrlich nicht auch noch.
    Aber es erklärte, warum sie in diesem Zustand war – und warum ein Energiefeld sie umgab.
    »Was ist mit dir?«, fragte er Tain, als der Schlüssel endlich anfing, seine Form zu verändern. »Bist du verletzt? Hat er …«
    »Nein. Seit wir uns zuletzt sahen, hat er mich nicht mehr angefasst.«
    »Der Göttin sei Dank!«, sagte Darius. »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Danke übrigens, dass du uns geholfen hast!« Er sah hinüber und bemerkte, dass Tain ihn sehr genau beobachtete. »Ich befreie dich auch gleich.«
    Darius duckte sich, um Lexis Mund auszuweichen, und schaffte es tatsächlich, eine der Fesseln zu lösen. In dem Augenblick, als ihre Hand frei war, streckte sie sie nach ihm aus und strich ihm über Hals und Schultern.
    Dann wanderte sie tiefer über seinen Bauch und noch weiter, bis ihre Hand auf seinem Schritt lag. Darius wurde fast schwindlig vor Verlangen, und es kostete ihn ein Höchstmaß an Selbstbeherrschung, sie wegzuschieben. »Lexi, Süße – jetzt nicht!«, flüsterte er heiser und versuchte, ihre Hand festzuhalten, indem er sie mit dem Arm einklemmte.
    Leider hatte er nun keine Hand mehr frei, um die zweite Fessel zu öffnen.
    »Wo ist Amadja?«, fragte er, wenngleich es ihn Mühe kostete, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
    »Weiß ich nicht«, antwortete Tain, »aber er kommt auf jeden Fall heute Nacht her. Er meinte, er habe Pläne mit ihr.« Dabei nickte er zu Lexi hinüber.
    Darius musste sie dringend hier herausschaffen. »Ich werde sie wohl tragen

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